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Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - Druckversion

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Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - svler13 - 07-11-2012 07:57 PM

Wie lange geht es noch bis wir in der Schweiz wider Legal um Geld Pokern können?

Und ist es Legal um Sachpreise zu Pokern? Ohne Buy-in ?


Re: Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - tron - 07-11-2012 08:04 PM

geld: tippe mal auf 2014 - 2015 oder so, deus wird dir da wohl genauer auskunft geben können.
sachpreise: ja; sofern tatsächlich kein gegenwert in irgendeiner form durch die spieler geleistet werden muss (imho)
ohne buyin: ja


Re: Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - DeusDeorum - 07-11-2012 10:56 PM

Hi
Zitat:Wie lange geht es noch bis wir in der Schweiz wider Legal um Geld Pokern können?
Nicht klar. Vor gut vier Wochen hat der Ständerat eine Motion angenommen, die Pokerspiele um Geld unter strengen Auflagen (nur in öffentlichen Räumen, online nach wie vor illegal, Anbieter müssen Suchtprävention bieten, Grossteil der Gewinne an die AHV) durchführen können. Da die Motion vom Nationalrat kam, geht sie nun an diesen zurück und er kann die Änderungen gutheissen (weiss grad nicht, was der Ständerat geändert hat) oder die Motion endgültig ablehnen, dann würde es bis ca. 2016 denken, bis wir wieder so weit sind. Aber wegen des Volksentscheids wird dies ohnehin nicht geschehen und AFAIK kann der NR auch selber noch Änderungen vorschlagen, die dann beide Kammern in einer Sondersitzung besprechen und sich einigen, aber bei dem Punkt nicht 100% sicher.
Wann der NR entscheidet, ist aber wie geschrieben ungewiss, IMO hat er keine Deadline. Im Gesetz hab ich auf die schnelle nur die vage Aussage gefunden, dass eine angenommene Motion, die zwei Jahre nach dem Ratsvorstoss nicht umgesetzt wurde, entweder für ungültig erklärt oder deren "Laufzeit" verländert wird. Siehe: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.parlament.ch/d/wissen/parlamentswissen/parlamentsrecht/parlamentsgesetz/Documents/do-parlamentsgesetz-schlussabstimmungstext-d.pdf">http://www.parlament.ch/d/wissen/parlam ... text-d.pdf</a><!-- m -->. Es wird aber kaum so lange gehen, da der NR die Motion im Februar einreichte und sie der SR - weil es am 11. März den pro-poker-volksentscheid gab - bereits wie geschrieben in der Sommersession annahm. Da beide Stände mit überwältigender Mehrheit die Motion für gut befanden (NR damals mit 165 zu 2 Stimmen) kann davon ausgegangen werden, dass bereits in der Herbst-, spätestens aber in der Wintersession (mein Gefühl) die Motion in Kraft, ergo Gesetz wird.

Sachpreise, was Tron sagt: Solange diese gesponsert sind, kein Problem. Du darfst nur nicht dafür bezahlen müssen.


Re: Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - B1rd - 07-12-2012 11:16 AM

CG unter freunden ist erlaubt (kein kommerzieller Umsatz)


Re: Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - klitschko - 07-12-2012 12:34 PM

Wenns um (gesponorte) Sachpreise geht, dürfen die Anbieter auch kein Rake verlangen sondern nur z.B. optionale Stuhlmiete.

Wenn aber Rake verlangt wird, dürfen keine Gewinne (Geld oder Sachpreise) in Aussicht stehen. So habe ich das jedenfalls verstanden. Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege.


Re: Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - svler13 - 07-12-2012 05:44 PM

ja es sind gesponserte Sachpreise. Danke für die schnelle und ausführliche Antwort.


Re: Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - Gutschi - 07-17-2012 03:59 PM

was tron sagt...

auf meine Nachfrage hin bei der ESKB, ob die optionale Stuhlmiete erlaubt sei, habe ich die Antwort bekommen, dass dies nicht der Fall sei. Warum wird das teilweise trotzdem geduldet? Nicht, dass ich es schlecht finden würde.


Re: Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - DeusDeorum - 07-17-2012 04:14 PM

Weil die Anbieter von solchen Angeboten irgendwelche fadenscheinigen Begründungen liefern, die sie sich mit Anwälten ausgearbeitet haben, damit sie die Turniere doch durchführen können. Sie tun das ihrer Ansicht nach aus edlen Motiven, weil sie der Pokercommunity Games anbieten wollen, den Mitarbeitern die Arbeitsplätze erhalten möchten und sich im Kampf gegen den mächtigen Casino-Verband als David sehen.
Was sie dabei leider ignorieren ist die Tatsache, dass es dem obersten Ziel - Poker zu legalisieren - entgegenwirkt, wenn man die ESBK so an der Nase herumführt.

Für ihre Verteidigung muss ich aber auch sagen: Einige haben sich nach einiger Zeit auch besonnen und nebst den obskuren Spielchen das einzig richtige gemacht: sich an die Politik (genauer Lukas Reimann) gewandt, Meinungen gebildet, Stimmen gesammelt und dadurch versucht, die Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam zu machen.


Re: Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - klitschko - 07-17-2012 08:45 PM

DeusDeorum schrieb:Weil die Anbieter von solchen Angeboten irgendwelche fadenscheinigen Begründungen liefern, die sie sich mit Anwälten ausgearbeitet haben, damit sie die Turniere doch durchführen können. Sie tun das ihrer Ansicht nach aus edlen Motiven, weil sie der Pokercommunity Games anbieten wollen, den Mitarbeitern die Arbeitsplätze erhalten möchten und sich im Kampf gegen den mächtigen Casino-Verband als David sehen.
Was sie dabei leider ignorieren ist die Tatsache, dass es dem obersten Ziel - Poker zu legalisieren - entgegenwirkt, wenn man die ESBK so an der Nase herumführt.
Deus, LOL? Und was schlägst du den Anbietern vor? Srsly gtfo.


Re: Legal in der Schweiz um Sachpreise zu Pokern? - tron - 07-17-2012 09:29 PM

a) bitte anständig bleiben...
b) zum inhalt: es ist nun mal nicht erlaubt. dies müssen die veranstalter halt einfach akzeptieren. ja, sie haben geld & zeit investiert und das können sie sich "nun" abschreiben. Aber: Es war immer nur ne provisorische verfügung, welche ihnen das durchführen der turniere erlaubte. das bundesgericht sah es anders und das ist nun mal die oberste legislative instanz in unserem staat.
ist ähnlich wie die grasläden in den 90er jahren, welche ihr gras als badezusatz oder duftsäcke oder in pingpong bällen verkauft haben und dadurch das gefühl hatten, sie machen nichts illegales... was obvious langfristig auch ned funktionierte.
In beiden Fällen finde ich die haltung "des staates" falsch, aber darüber zu jammern und versuchen sinnlose respektive "schlaumeierische" schlupflöcher zu suchen, bringt ned wirklich viel langfristig gesehen.

mal ganz btw: spätestens wenn du opportunitätskosten einrechnest, dann wäre wohl so ziemlich niemand der privaten pokeranbieter profitabel gewesen langfristig, wenn er wirklich nur turniere anbietet... (basiert auf reiner vermutung; wenn du von irgendwo zahlen etc hast, gerne her damit, würde mich noch interessieren)