Neue Studie: Poker ist zu 88 Prozent Geschicklichkeitsspiel

[Attila]

Quelle: pokerolymp.de

Die Diskussion um den Charakter des Pokerspiels ist beinahe so alt wie das Spiel selbst. Am Freitag erschien in den USA eine neue Studie, die zeigen soll, dass Texas Hold’em ein Geschicklichkeitsspiel ist. Die Studie von Cigital basiert auf der statistischen Auswertung von 103 Millionen gespielten Händen bei PokerStars.

Ausgenommen waren reine Playmoney-Spiele, Microlimits unter einen Dollar Blinds und Heads-Up Partien. Die Studie kommt zu einen überraschenden Ergebnis: 75,7 Prozent der gespielten Hände kommen überhaupt nicht zum Show-down. Die restlichen 24,3 Prozent der Hände kamen zum Show-down, hier foldeten aber nochmals die Hälfte der Spieler vorher mit der besseren Hand.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Hold’em zu 88 Prozent ein Geschicklichkeitsspiel ist und nur zu 12 Prozent von Glück bestimmt wird.

Ein Gewinn ohne Show-down spricht für ein geschicktes Spiel des Gewinners. Er hätte die Hand völlig unabhängig von seinen Karten nur durch sein Setzverhalten gewinnen können. Eine rein statistische Betrachtung wird der Sache aber nicht ganz gerecht. Schließlich werden die Entscheidungen der Spieler meist von den Karten diktiert. Diese sind aber zu 100 Prozent vom Glück bestimmt. Mit anderen Worten: Oft gewinnt der Spieler mit den besten Karten ohne Show-down.

Kritiker der Studie meinen zudem, man sollte eher einzelne Spieler beobachten und ihren Skillfaktor herausarbeiten. Außerdem sei die Studie von Unternehmen finanziert, die ihr Geld mit dem Spiel verdienen und ein starkes Interesse an einer Einstufung als Geschicklichkeitsspiel haben.

Trotzdem ist die Studie zumindest ein starkes Indiz dafür, das Poker in der Variante Texas Hold’em wohl eher ein Geschicklichkeitsspiel ist. Vor allem die große Sample-Size und die in Zahlen vorliegenden Ergebnisse werden die Gerichte wohl eher überzeugen als die unzähligen, eher vagen Statements zu dem Thema.