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Grundeinkommen
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Paxinor Offline
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Beitrag #5
Re: Grundeinkommen
Ich habe weder das buch gelesen, noch die Arena geschaut, noch kenne ich den Initativtext genau... ich will einfach 2-3 gedanken ausführen dazu:

1. muss man das Problem trennen in zwei teile: 1. WIE subventioniert man leute, die nicht produktiv sind (sprich gibts AHV IV, 2. Säule blablabla, oder einfach einen fixbetrag, so wie von der initative gewollt)

2. wie STARK subventioniert man die leute... hat jeder anrecht auf einen wert von 1k, 2k 3k? nichts?

und diese zwei Punkte, da bin ich mir sicher ohne überhaupt irgendwas zu lesen, werden aufs hässlichste miteinander vermischt, sowohl von der pro als auch von der kontra seite....


Und wenn man mal isoliert punkt 1 betrachtet, muss man einfach sagen: Wie gross kann der Unterschied schon sein? Wie kann es sein, dass wenn wir die subventionierung von unproduktiven Menschen von verschiedenen Systemen ummünzen auf eine einzige monatlich ausbezahlte summe, wir plötzlich in das Land der gelösten Probleme einziehen? Ich verstehe nicht wie man diesen claim machen kann, und das passiert nur Leuten, die nominell denken... Sie verstehen nicht, dass solange man diese subventionierungsquote nicht erhöht, schlechte menschen im aggregat nicht gross besser dastehen können... Geld kann man nicht Essen... man kann nur Güter konsumieren. Und der Aggregierte Output unseres Landes ist nunmal nicht unendlich, und wird sich auch nicht erhöhen... warum auch? Es gibt nur so viel Brot, nur so viel Wohnungen und nur so viel Fernseher... und nur weil plötzlich alle n Betrag aufs Konto kriegen, gibts von diesem zeugs nicht mehr.

Geld ist in solchen Fragen völlig irrelevant, und sollte zumindest im Model zuerst mal völlig aus der Gleichung rausgenommen werden. Wir haben einen aggregierten Output an Gütern, der ungleich von den Menschen produziert wird, und irgendwie schenken die produktiven Menschen den unproduktiven Menschen einen Teil dieser Güter. Wie sie das machen, kann unmöglich irgendwelche Probleme fundamental lösen, so lange man das Ausmass der Subventionierung konstant hält. Wenn überhaupt ist das eine vielleicht marignal besser als das andere.

Wir werden ergo, so lange wir die stärke dieser subvention nicht erhöhen, im maximum marginale verbesserungen erzielen bezüglich der effizienz der umverteilung... Aber ich gehe nicht davon aus, dass die initianten glauben, das system sei halt leicht effizienter, und wir peelen 1-2% weniger frictions aus dem umverteilungsprozess... Sondern ihre Argumentation ist ja dass wir ins gelobte Land ziehen in dem wir die Armut substantiell reduzieren. Das kann aber nur über das Ausmass der Umverteilung wirklich gesteuert werden. Also sind wir bei der guten alten "wie hoch sollte die Steuerquote sein" Diskussion, und überhaupt nicht mehr bei der Umverteilung.

Ich nehme an, der Herr der das erfunden hat, rechnet aus, wie das irgendwie finanzierbar ist, und eigentlich gar nicht viel teurer als das heutige system. Wenn es nicht viel teurer ist, wie kann es sein, dass sich die Leute von diesem Betrag (wie hoch er nominell auch immer ist) dann so viel mehr kaufen können? Wir beinflussen den aggregierten Output damit ja nicht! Ich mein diese Beträge werden ja in Güter für diese Leute umgemünzt... also wenn heute einer 2,5k in sozialleistungen pro monat kriegt on average, werden wir ja kaum besser dastehen, wenn wir das alles abschaffen und uns da 2,5k aufs konto zahlen? Da hilft auch die Argumentation bezüglich Lohndruck etc. etc. nix, obv. sind das alles nominelle effekte, am ende des tages zählt aggregierter Output an Gütern und alles andere ist auf Makro ebene völlig irrelevant.

Das einzige wie man den aggregierten Ouput beinflusst, ist mit der veränderung dieser subventionierungsquote, jeder weiss, das eine 10% erhöhung des nominellen Steuersatz sich langfristig in weniger als 10% mehr Steuern manifestiert. Und irgendwann wird eine erhöhung der Steuerquote das substrat (und somit aggregierten output) sogar verringern... und dort beginnt ja die diskussion zwischen links und rechts wo dieser punkt ist...


Ich mein die grosse Frage die wir zu klären haben ist, wie hoch diese quersubventionierungsquote ist, und nicht wie sie effektiv beim Empfänger ankommt... dort gibts vielleicht marginal bessere oder schlechtere systeme, (wobei ich denke das dieses fix income system marignal schlechter ist als das heutige)

Aber die Leute vermischen diese zwei dinge mit irgendwelchen komischen Argumenten, und das ergibt dann so eine diskussion, wo wir plötzlich so dastehen als hätten wir alle probleme gelöst, weil wir unsere AHV etc. abschaffen und den leuten das geld einfach aufs konto überweisen.

"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
05-26-2012 01:42 PM
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Nachrichten in diesem Thema
Grundeinkommen - armi94 - 05-25-2012, 11:04 PM
Re: Grundeinkommen - klitschko - 05-26-2012, 09:04 AM
Re: Grundeinkommen - Nimifluk - 05-26-2012, 09:53 AM
Re: Grundeinkommen - klitschko - 05-26-2012, 09:59 AM
Re: Grundeinkommen - Paxinor - 05-26-2012 01:42 PM
Re: Grundeinkommen - klitschko - 05-26-2012, 03:39 PM
Re: Grundeinkommen - Paxinor - 05-26-2012, 04:40 PM

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