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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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armi94 Offline
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Beitrag #57
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
Steuervorteile auf gewisse Firmen/Branchen welche Subventionen entsprechen (also Protektionismus heimischer Branchen) gehören afaik zu Handelshemmnissen. Aber wenn im Kanton Zug generell die Steuern für alle Unternehmen tiefer sind ist das keine Subvention spezifischer Unternehmen und verzerrt die Allokation von Produktionsfaktoren nicht (so stark). Das Problem haben wir aber dann, wenn wir Firmen unterstützen in Güterproduktion die eigentlich nicht fähig wären die Güter in der Menge sonst herzustellen (Milchbauern). Allerdings bin ich in dem Gebiet nicht wirklich bewandert und der Übergang ist fliessend. Aber ich denke, dass wir als Bürger wollen dass zum Beispiel die Kantone Anreize haben uns möglichst gute Preis/Leistungs Pakete zu offerieren. Und da wir auch die Firmen besitzen wollen wir sicherlich dasselbe dort. Wirtschaftlich wirds einfach ineffizient wenn Steuerbegünstigungen dazu führen dass wir eine Verzerrung der Produktion haben.

Zudem; selbst wenn wir in der ganzen Welt einheitliche Steuern einführen kann es immer noch sein dass die Firmen die Schweiz aufgrund des besten Preis-Leistungs Paket wählen und dann zieht die Argumentation "wir nehmen Drittweltländern was weg" nicht mehr so wirklich. Ich mein diese Länder haben per se Wettbewerbsnachteile die sich durch Steueranpassungen nicht wett machen lassen (in Griechenland würd ich im Moment nicht nur aufgrund von Steuern weg wollen).

Nehmen wir an wir haben in einer Gemeinde 5 Bürger. Jeder davon bezahlt 1CHF Steuern und erhält 80 Rappen davon an Leistungen zurück. Das heisst wir haben Steuereinnahmen von 5CHF und Ausschüttung an öffentlichen Gütern in höhe von 4CHF. Der Rest fliesst in die Verwaltung. Jetzt kommt Coca Cola in unsere Gemeinde. Wir besteuern Cola extrem gering und wollen auch nichts davon Wissen was sie für Geschäfte im Ausland tätigen. Cola zahlt doppelt soviel wie der normale Bürger, also 2CHF. Die Gemeinde nimmt also am Ende des Jahres 7CHF ein. Solange die Gemeinde jetzt nicht mehr als 2 CHF für Cola wieder ausgibt, geht es allen zumindestet gleich gut. Die Bürger und KMU's sind also gleich oder zumindest bessergestellt (da ein Teil der zusätzlich Einnahmen auch für sie ausgegeben werden kann). Und das jetzt nur von der Steuerseite, ganz zu schweigen von positiven Lohneffekten für die Bevölkerung (es gibt immer noch gleich viele Menschen, aber mehr offene Stellen - hier kann es allerdings zur Umverteilung von Humankapital von den KMU's zu Cola kommen, womit die KMU's dann effektiv schlechter gestellt wären, aber die Bürger ganz sicherlich nicht).

Wie weit der Steuerwettbewerg gehen darf/soll/kann kann ein Ökonom dir kaum beantworten (abgesehen davon dass ich keiner bin). Er kann die nur sagen was passieren wird wenn du Veränderungen einführst und ob die Menschen monetär besser oder schlechter gestellt werden. Wichtig ist, denke ich, dass "gute" Grundregeln gemacht wurden und Institutionen bestehen und dann kann der Wettbewerb im Rahmen eben dieser Institutionen und Regeln "frei" spielen. Ich mein in der Schweiz geht der Steuerwettbewerb sehr weit und hat wohl ausschliesslich positive Effekte für die Bürger und unternehmen (Preis/Leistung ist in der Schweiz auch deswegen sehr gut soviel ich weiss).
10-13-2012 04:18 PM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - armi94 - 10-13-2012 04:18 PM

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