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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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armi94 Offline
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Beitrag #64
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
Fuck, paxi war schneller.

@Rator
Zu Nahrungsmittelpreisen: Kann NIEMALS längerfristig (>paar Tage) so funktionieren. Der Grund ist simpel: wenn die Preise in die Höhe getrieben werden durch Hortung wird sie derjenige der gehortet hat nicht mehr zu den Preisen weiterverkaufen (gab schon spektakuläre Fälle wo das Firmen versucht haben z.B. der Vorgänger von Glencore). Wenn wir davon ausgehen dass Marktteilnehmer Profite machen wollen, dann werden sie keine Nahrungsmittel kaufen die teurer sind als der Wert den die Marktteilnehmer dieser Nahrung beimessen. Und das ist der beste Schätzer für den "wirklichen" Preis. Per se ists ja auch der wirkliche Preis, es gibt keinen "wirklicheren" oder "richtigeren". Wenn Preise hoch sind heisst dass grundsätzlich dass die GANZE Welt Nahrungsmittel als wertvoll einschätzt, das hat nichts mit "Spekulation" (was auch immer das Wort genau bedeuten soll) zu tun. Daher hungert auch niemand wegen Spekulation sondern die Preise sind hoch WEIL die Leute hungern.

Ich halte es für sehr gefährlich wenn man beginnt viele Güter mit dem Label "meritorisches" Gut zu bezeichnen. Das führt genau dazu dass Fischgründe aus Übernutzung aussterben, respektive dass generell Allmendgüter übernutzt werden. Man hat das Gefühl etwas sei sehr wichtig, also will man dem keinen Eigentümer geben, fair enough. Das Problem ist nur: ohne Eigentümer hat auch niemand einen Anreiz die Allmende nachhaltig zu nutzen (Generell interessant: Ostrom, welche den Nopelpreis für ihre Arbeit gewonnen hat und nicht grad "Mainstream" Ökonomie "macht"). Klar wäre es moralisch nicht oke wenn "Spekulanten" Leute zum hungern bringen, aber dass ist in den allermeisten Fällen und sicher langfristig die falsche Richtung des Wirkungszusammenhangs.

Grundsätzlich leben wir auch heute in genau der Gesellschaft die du schilderst. Nur ists heute halt nicht mehr ein Bauer den man kennt sondern ein Markt der kompetitiv ist und wo sich sehr viele Akteure tummeln. Wenn ein Markt kompetitiv ist, dann hat auch niemand Marktmacht.

Daher kann das Angebot nicht künstlich verknappt werden. Es ist knapp.

Zum Artikel werd ich mal morgen evtl meinen Senf dazu geben ;-).

Ergänzung: Die "Schuld" beim Markt oder irgendwelchen Konsumenten zu suchen halte ich für verfehlt. Das Problem liegt darin dass die Menschen die hungern nicht die Produktivität haben und/oder nicht die Institutionen die ihnen Zugang zu Nahrungsmitteln verschaffen könnten.

Hier noch ein Link zu nem Paper von Ostrom:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://wwz.unibas.ch/fileadmin/wwz/redaktion/wipo/Vorlesungen/2012/PolEcon/Ostrom98.pdf">http://wwz.unibas.ch/fileadmin/wwz/reda ... trom98.pdf</a><!-- m -->
10-17-2012 10:18 PM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - armi94 - 10-17-2012 10:18 PM

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