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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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M.P.Rator Offline
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Beitrag #136
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
h4Zl schrieb:Du hörst dich an wie ein Politiker ! ;D soweit ich informiert bin sind dass alles Vermutungen?
Ja, wissenschaftlich untermauerte Vermutungen. Die Systeme, auf die sich die Prognosen beziehen, sind wahnsinnig komplex. Sichere Prognosen gibt es deshalb nicht, aber die neusten Forschungsergebnisse weisen stark darauf hin, dass es in Zukunft sehr ungemütlich werden könnte. Dies ist der überwiegende Konsens unter den Wissenschaftlern. Es wäre töricht, die Warnungen der Experten in den Wind zu schlagen.

armi94 schrieb:@Rator, was könntest du denn spezifisch kritisieren? Hab da auch gewisse Dinge im Kopf aber nichts was die fundamenrale Aussage des Artikels über den Haufen werfen würde.
Zum Beispiel singt der Autor das hohe Lied auf Fracking. Die Technologie ist aus Gründen der Umweltverschmutzung stark umstritten.
Der Autor vereinfacht extrem und generalisiert auf der Makroebene, zum Beispiel: As developing countries become richer, we can expect the death toll from natural disasters to diminish — and the same UN extrapolations that predict such threatening sea-level rises for Bangladesh also say that, in two or three generations’ time, it will be as rich as Britain.

Oder dieses an den Haaren herbeigezogene Beispiel: The country may be midway through a lost decade economically, but our cultural and social capital has seldom been higher — it is hard to think of a time when national morale was as strong as it was during the Jubilee and the Olympics.
(Klingt für mich eher nach Brot und Spiele, trotzdem ist das Römische Reich kollabiert. Als ob die Begeisterung für ein Sportereignisses irgendeine Aussagekraft über das nationale Wohlbefinden hätte.)

Oder: And even in recession, we too benefit from medical advances. Death rates for both lung and breast cancers have fallen by more than a third over the last 40 years. Our cold winters still kill people, but the number dying each year halved over the past half-century. The winter death toll now stands at 24,000 — still unacceptable in a first-world country, but an improvement nonetheless.

Das ist schon eine ziemliche Rosinenpickerei - der Autor macht eigentlich genau das Gleiche wie die "doom-mongers", einfach andersherum.

Aus den Comments zum Artikel geht hervor, dass es sich um einen Leitartikel handelt. Deshalb kreide ich dem Autor all dies nicht an - in einem Leitartikel darf man so schreiben. Wie gesagt, ich find den Artikel eigentlich recht erfrischend. Nur muss man aufpassen, dass man ihn nicht allzu ernst nimmt.

Ich stelle jetzt mal einen ziemlich plakativen Vergleich an, in welcher Situation wir heute stecken KÖNNTEN: Stellt Euch einen Bus vor, der beschleunigt und auf eine Wand zurast. Die Windschutzscheibe ist ziemlich verdreckt und man kann nicht sehr viel erkennen, wenn man geradeaus schaut. Trotzdem meinen einige Passagiere die Wand zu erkennen, auf die der Bus zurast. Daraufhin schaut der Busfahrer (oder der Autor des Artikels) in den Rückspiegel und stellt fest, dass bis jetzt alles gut gegangen ist und dass der Bus noch nie so schnell gefahren ist, wie in diesem Moment. Also drückt er weiter aufs Gas.

armi94 schrieb:"Nukleare Proliferation"?
Damit meine ich die Weitergabe von Nuklearwaffen. Während des Kalten Krieges mussten wir stets befürchten, dass irgend ein General austickt und "den Roten Knopf" drückt, so ähnlich wie in Dr. Strangelove. Oder dass die verantwortliche Macht-Clique in den USA oder der UDSSR sich davon überzeugen würde, dass ein nuklearer Erstschlag die rationalste Entscheidung wäre. (Ein Erstschlag wäre übrigens gemäss Spieltheorie bis zur Entwicklung der nuklearen Zweitschlagskapazität in der Tat am rationalsten gewesen. Schätze, wir haben Glück gehabt, dass die Verantwortlichen "irationale" Skrupel hatten.)

Heute besteht das Risiko eher darin, dass immer mehr Länder Nuklearwaffen entwickeln (Indien, Pakistan, Nordkorea, Israel, Iran) und damit die Zahl der nuklear bewaffneten Akteure immer weiter zunimmt. Vorallem Pakistan macht mir extrem Sorgen. Das Land ist eh schon mehr oder weniger von religiösen Fundamentalisten unterwandert - wenn der Staat zusammenbrechen würde und/oder die Waffen in falsche Hände gelangen würden... dann hätten wir es mit IRATIONALEN (sprich: religiös motivierten) Akteuren zu tun, die kaum davor zurückschrecken würden, die Waffen einzusetzen.
12-14-2012 08:18 PM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - M.P.Rator - 12-14-2012 08:18 PM

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