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Normale Version: Fehlende Geduld
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Ich habe in letzter Zeit etwas Mühe mit den Sit'n Go-Turnieren sowohl Fullring als auch Shorthand. Eine genauere Betrachtung hat ergeben, dass mir manchmal die Geduld fehlt. Sprich, ich mache selten dämliche Calls und Raises.

OK, welchen Schluss muss ich nun daraus ziehen: Ich muss eine Spielart wählen, die mir hilft, diese Schwäche etwas in den Hintergrund treten zu lassen.

Im Zuge dieser Überlegungen habe ich es mal mit Headsup-Turnieren versucht, da hier mehr Action ist. Nachdem ich anfangs etwas Mühe hatte, die "Tightness" einzustellen, lief es recht gut. Ich habe an diesem Wochenende 24 Turniere (2$-Einsätze) gespielt und davon 20 gewonnen. Selbstredend kann hier auch nicht auf Teufel komm raus jedes Blatt mit vollem Risiko bis zum Showdown gespielt werden. Nur, und das ist die grosse Differenz, der Gegner lässt sich in der 1:1-Konfrontation vielfach besser steuern. Ausserdem hat aggressives Spielverhalten ein grösseres Einschüchterungspotential als am 6-er-, bzw. 10-er-Tisch. Nachdem ich im einen Turnier den Gegner voll auf einem Bluff erwischt hatte (hatte die Muck-Funktion nicht aktivier), konnte ich ihn mehrfach rausbluffen, bis ich dann mit einem guten Blatt (9-er-Drilling) ein All-In von ihm konterte und damit das Turnier gewann. Was sich auch in der Praxis bewahrheitete, ist die simple Feststellung, dass ein gegebenes Blatt immer besser wird, je weniger Spieler am Tisch sind. Ich hatte viele Hände, die ich mit Top-Pair gewann. Selbstverständlich sind Sets, Straights und Flushs im Auge zu behalten.

Ich muss wohl damit leben, dass ich nie ein tighter Spieler werde. Das würde völlig meiner Wesensart widersprechen. Als loose-aggressiver Spieler fühle ich mich besser und deshalb dürfte das Headsup bis auf weiteres meine Disziplin bleiben.

Habt Ihr auch ein solches Geduldsproblem?
ein geduldsproblem ist am pokertisch fehl am platz.
selbst im heads-up.
momentan wirst du auf den tiefen limits noch keine probleme haben. aber in höheren HU sngs wirds dann auch ein problem wenn du schlechte hände OOP callst.

wenn du keine geduld hast, wirds schwierig zu gewinnen/nicht broke zu gehen.
was machst du wenn du mal einen kleinen downswing an startkarten hast? einfach als ersatz schlechte hände spielen?

denke aber dass man dieses problem durchaus in den griff bekommen kann.
Wie von7thal gesagt:

Geduld ist etwas vom wichtigsten im Poker.

Wenn du so weiter spielst, kann das nie und nimmer gut kommen.Du darfst dir nichts einbilden, weil du jezt 20 von 24 gespielten HU gewonnen hast. HU ist so Swingig, das du heute, oder morgen, genau so viele wieder verlieren kanst.HU muss man genauso wie bei den anderen spielvariant, sehr viel Geduld mitbringen. Am besten besuchst du mal ein coaching von tron er ist hier der HU Spezialist :wink:
Danke für Eure Antworten. Wenn ich von einem Geduldsproblem spreche, meine ich nicht, dass ich gar keine Geduld habe. Nur ist der Geduldsfaden noch etwas kurz. Da muss ich zweifellos noch daran arbeiten. Darum spiele ich HU ja zurzeit in den tiefen Limits. Selbstverständlich spiele ich da auch nicht jeden Schrott. Nur, und das kann jeder Strategiebeschreibung entnomen werden, die Einstiegsschwelle in eine Hand ist tiefer als beispielsweise bei Fullring. Daraus folgt, dass mehr Hände gespielt werden können. Auf der anderen Seite liegt natürlich mit mehr Spielern am Tisch auch mehr Geld da, welches zu gewinnen wäre.

Ich nehme den Hinweis auf die Limite sehr ernst und werde sicher erst auf ein höheres Limit gehen, wenn ich da auch die nötige Geduld aufbringe.
Wenn ich genug an meiner Geduld gearbeitet habe und der Faden lange genug geworden ist, werde ich wieder zu Shorthand-Turnieren wechseln. In diesen schaffe ich es schon heute vielfach, ITM zu sein. Im entscheidenden HU verliere ich häufig und das stört mich dann gewaltig. ITM zu sein genügt langfristig nicht, da damit die Einsätze nicht bezahlt werden können. Es trifft ja auch ein, dass man nicht ITM ist und wenn man nie gewinnt, fehlt dann das Polster, um dies abzufangen.

Wenn ich jetzt vorallem HUs spiele, kann ich genau an diesem Schwachpunkt arbeiten, meine Geduld trainieren und sollte dann relativ gute Chancen haben, nicht nur ITM zu sein, sondern auch das entscheidende HU zu gewinnen.

Eine Erkenntnis habe ich jedenfalls bereits gewonnen: Ich war in diesen abschliessenden HUs immer auf dem falschen Dampfer mit meiner Startauswahl. Ich habe dieselben Karten gespielt wie vorher mit 5 Gegenspielern. Nur kommt dann das erwartete Blatt nicht, ich blute an den Blinds aus und muss dann mit den letzten Chips in eine aussichtslose Hand gehen muss. Etwas mehr HU-Übung würde mir da sicher helfen.
ich denke das ist eine gute entscheidung, ich hatte das exakt gleiche problem. hab dann ein halbes jahr nur headsup gespielt und an meiner disziplin gearbeitet. Dann hab ich auf shorthanded und mit der zeit auf fullring sngs gewechselt.. so ne gute BR gebuildet um dann cashgame anzufangen.
Headsup ist einfach extrem swingy musst du aufpassen mit der disziplin und nicht tilten. kommt schon mal vor das man 10 hintereinander sehr dumm verliert.
Dein Beitrag, Kick, zeigt mir, dass ich nicht alleine bin mit meinem Problem.

Das Tilten vermeide ich mit einer sehr einfachen Massnahme: Ich spiele nie mehr als 2 SnGs direkt hintereinander. Dann mache ich eine Pause, trinke einen Kaffee, oder esse etwas, oder... und mache mich dann wieder an die Karten. Nach einer Niederlage mache ich auch eine kleine Pause, wenn ich nur gerade 1 SnG gespielt habe und überlege mir, was ich besser hätte machen können.

Es ist mir klar, dass man manchmal einfach nur schlechte Karten bekommt. Nur, und das gibt mir dann zu denken, die meisten Niederlagen fange ich ein, wenn ich im falschen Moment "den Sack zumachen" will (gestern 2mal hintereinander). Im falschen Moment heisst für mich:

- Mein Blatt hat nur mit viel Glück eine Chance, die Hand zu gewinnen
- Die Blinds sind noch < 100
- Ich habe noch genug Chips, um nicht in Handlungszwang zu kommen

Da könnte ich mich dann in den A... beissen. Es ist nicht garantiert, dass eine bessere Gelegenheit gekommen wäre, aber mit etwas mehr Disziplin (und noch abwarten) wäre sie vielleicht doch gekommen. Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer sein kann, sich an der Kandare zu halten. Dies bei einer klar erkannten Notwendigkeit, notabene. Denn dass sich Geduld auszahlt, ist glasklar und entspricht auch meiner Erfahrung aus den Situationen, wo ich sie aufbrachte. So ist es halt noch ein weiter Weg für mich. Wenn es mir beim Pokern dann nichts nützt, so wenigstens im übrigen Leben. Auch da ist es manchmal besser, nicht direkt "reinzuschiessen".
was mir geholfen hatt bei den sngs ist einfach 9tables zu spielen. dann hat man gar keine zeit über schlechte hände nachzudenken^^ würds aber jetz nicht einfach so raten, kann auch nach hinten los gehen.
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