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Normale Version: Pot Odds in SNGs
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Ich gehe davon aus, dass die Berechnung von Pot Odds auch bei SNGs sinnvoll ist. Aus diesem Grund habe ich nun angefangen, dies zu praktizieren. Erst einmal, um den Call-/NoCall-Entscheid zu fällen. Es gibt ja noch den nächsten Schritt, in welchem ich versuche, einem Gegner schlechte Odds zu geben, indem ich meine Bet entsprechend mache. Dies werde ich anfangen zu machen, wenn ich den ersten Schritt behersche.

Nur komme ich da in ein Dilemma, das ich an einem Beispiel erläutern möchte:

Ich habe einen Flush Draw auf dem Flop und somit 9 Outs. Wenn ich die einfache Rechnungsmethode, bedeutet dies:

- Bis zum River 9 * 4 = 36 % Wahrscheinlichkeit, einen Flush zu bekommen
- Wenn mir der Turn nichts bringt, bekomme ich am River mit 20 %-iger (9*2+2) Wahrscheinlichkeit
noch den Flush

Ich gehe nun davon aus, dass ich auf dem Flop zur Bestimmung der Pot Odds nur mit 20% rechnen darf, da ja auf dem Turn eventuell noch einmal zu bezahlen ist.

Ist diese Überlegung richtig aus eurer Sicht?
wenn ich mich richtig entsinne ist die wahrscheinlichkeit dafür auf turn und river noch zu treffen (9*4)-2: 34%

was du ansprichst sind implied odds. deine überlegung ist richtig, jedoch hängt die verringerung der odds davon ab, wieviel du auf dem turn noch draufzahlen musst (dies musst du in etwa abschätzen, was in NL schwer sein kann wenn du deinen gegner nicht kennst)...
Danke für die prompte Antwort. Ich hatte schon öfters die Situation, dass ich auf dem Turn folden musste, weil es plötzlich (angesichts einer Bet) zu teuer wurde. Ärgerlich war dann, dass ich jeweils auf dem Flop zuviel bezahlt hatte = verschwendete Chips. Dies wäre zweifellos zu vermeiden, wenn ich nur für die nächste Karte rechne. Ich werde das in meinen nächsten Turnieren so machen und dann versuchen, die Implied Odds zu berücksichtigen.

Wenn ein Turnier ein wenig fortgeschritten ist, kann ich eine Annahme treffen, ob mein Gegner auf dem Turn betten wird oder nicht. Natürlich ohne Gewähr und unter der Bedingung, dass er nicht plötzlich von seiner Gewohnheit abweicht.

Es gibt in den Low Limit-Turnieren Spieler, die über interessante Verhaltensmuster verfügen. So gibt es z.B. solche, die werfen auf dem Flop eine Potsize-Bet auf den Tisch und steigen bei einem kleinen Bet am Turn aus. Ich glaube nicht, dass sich ein solcher Spieler Gedanken über Pot Odds macht. Damit ist er ein dankbares Opfer, wenn ich mal ein gutes Blatt halte.

Wenn ich nun davon ausgehe, dass dieser Spieler am Turn nichts setzen wird, kann ich mit einem Flush Draw eigentlich callen.

Dies würde dann unter der Annahme, dass im Pot vorher 100 Chips liegen, folgende Rechnung ergeben:

Pot + Bet + mein Call = 300

Ich habe hier Pot Odds von 33% und eine Gewinnchance von 35 %, was einen Call rechtfertigen würde. Einfach unter der Voraussetzung, dass die Riverkarte gratis zu haben ist.

Stimmt meine Rechnung so?
@earthwormjim: ne, eigentlich ist nirgends von implied odds was geschrieben. gedankenmässig gehts teils um reverse implied odds, aber auch das ist nicht ganz sauber.

@OP: annahmen im ersten post sind grundsätzlich richtig. chance ist ca. 36% bei FD

die pot odds im zweiten post sind richtig, aber seltsam ausgedrückt. pot ist 100, er bettet pot (100), du musst also 100 callen um 200 zu gewinnen. das gibt pot odds von 2:1
pot odds sind immer im format "x (potsize) : y (zu callender betrag)" angegeben.

richtig ist, dass du, wenn du 2:1 odds kriegst, zu mindestens 33% gewinnen musst, damit ein call break-even ist.
tron schrieb:@earthwormjim: ne, eigentlich ist nirgends von implied odds was geschrieben. gedankenmässig gehts teils um reverse implied odds, aber auch das ist nicht ganz sauber.
hast recht, hab mich gedanklich verirrt! Wink
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