raise.ch

Normale Version: Gentechnik?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2
Mich würde mal interessieren, wie die User hier zum Thema Gentechnik stehen...

Vielleicht arbeitet jemand von euch in der Gentechbranche...

Ich selber war von meiner Herkunft eher "grün" und skeptisch darauf eingestellt, doch habe ehrlich gesagt mich noch nie richtig damit beschäftigt...

Alle Quellen, die ich bis jetzt gefunden/ befragt habe, waren entweder voll positiv (beigesterte Chemikerkollegen) oder negativ (Greenpeace etc.)...
in der gentechnik steckt, und das ist unbestreitbar, enormes potential. für die zig und aber-zig anwendungsbeispiele dieser technologie -> google. das problem ist halt, dass man allfällige risiken nicht im voraus abschätzen kann (z.b. für menschen, die sich ein leben lang von gentechmais ernähren). man könnte es evtl. mit asbest vergleichen, wo die langzeitfolgen erst entdeckt wurden, als es für die meisten betroffenen schon zu spät war. es ist demzufolge möglich, dass der biotechnologische superGAU schon im anmarsch ist, da wir uns alle schon von gentechnisch veränderten lebensmitteln ernähren (zugegeben pessimistisches szenario)...

:shock:
imo wissen die meisten leute gar nicht um was es genau bei 08 15 gentechnik geht...

ich bin auch nur unvollständig informiert, aber das "einsetzen" von resistenzen gegen gewisse pestizide, anstelle sie mühsam zu züchten ist ziemlich sicher völlig unbedenklich

grundsätzlich behaupte ich, dass das ein typisches beispiel ist, wo die meinung auf grund von filmen völlig ins "zombiemässige" biased ist, weil die leute gentechnik mit irgendwelchen "supersoldiers" / "schlimme gefährliche mutationen" / "riesenfleischfressende planzen" / "godzilla" assoziieren... es ist ja nicht so, das man einfach alles "zusammenbauen" kann mit gentechnik was man will...

Alle Riskofaktoren, die von heute angewendeter gentechnik ausgehen, sind imo auch in züchtungen vorhanden...
agree mit dir was die realitätsverzerrende wirkung von horrorszenarien in filmen angeht :mrgreen:

ich denke auch, dass der potentielle nutzen einfach zu gross ist, als dass man aufgrund etwaiger risiken (die ja bei praktisch allen "eingriffen in gottes werk" bestehen) den fortschritt behindern / den einsatz unterlassen sollte.

man darf aber nicht vergessen, dass bzgl. vieler nebenwirkungen, die gentechnik im menschlichen körper haben kann, schlicht und einfach nichts weiss. man kann also auch keine realistische risikoabschätzung machen... zumindest war das vor 3 jahren der stand der dinge, als ich noch die ETH-legi mein eigen nennen durfte/musste Tongue man weiss nicht, ob die veränderung des erbguts der pflanze xy irgendwelche auswirkungen aufs menschliche erbgut hat, wenn pflanze xy täglich in rohen mengen verzehrt wird. und das hauptproblem ist z.b. bei gentechmais, dass man schnell nicht mehr von gentechmais und nicht-gentechmais sprechen kann. aufgrund der natürlichen fortpflanzungsstrategie der maispflanze (und vieler anderer pflanzen) nehmen die veränderten gene einzug in den genpool unberührter naturpopulationen etc...

ich denke aber dass der nutzen die risiken übersteigt und vertraue hier auch auf die wissenschaft, die in solchen themen einen gesunden diskurs pflegt. auch dort gibt es pro- und contra-lager, we'll see...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://video.google.com/videoplay?docid=-7781121501979693623#">http://video.google.com/videoplay?docid ... 979693623#</a><!-- m -->


Guter Film über Monsanto, der weltweit grösster Hertsteller von genverändertem Saatgut
Earthwormjim schrieb:ich denke aber dass der nutzen die risiken übersteigt und vertraue hier auch auf die wissenschaft, die in solchen themen einen gesunden diskurs pflegt. auch dort gibt es pro- und contra-lager, we'll see...
Ich denke, dass das Risko den Nutzen übersteigt und vertraue keinesfalls blind der Wissenschaft, da sie oftmals keinen gesunden Diskurs pflegt, sondern mehrheitlich profitorientiert handelt.
Nimifluk schrieb:Ich denke, dass das Risko den Nutzen übersteigt und vertraue keinesfalls blind der Wissenschaft, da sie oftmals keinen gesunden Diskurs pflegt, sondern mehrheitlich profitorientiert handelt.


this und zwar so etwas von! Wer heute wirklich noch das Bild der guten Wissenschaftler hat, die voller Verantwortung handeln und wissen, was sie machen sollten und was nicht, lebt hinter dem Mond.
dj_inter schrieb:
Nimifluk schrieb:Ich denke, dass das Risko den Nutzen übersteigt und vertraue keinesfalls blind der Wissenschaft, da sie oftmals keinen gesunden Diskurs pflegt, sondern mehrheitlich profitorientiert handelt.


this und zwar so etwas von! Wer heute wirklich noch das Bild der guten Wissenschaftler hat, die voller Verantwortung handeln und wissen, was sie machen sollten und was nicht, lebt hinter dem Mond.

logisch ist auch die wissenschaft profitgetrieben, und dennoch gibt es exponenten/organisationen, welche die ethischen/gesellschaftlichen aspekte hochhalten. wie in jedem gesellschaftssystem gibt es bewegungen, die "für das gute" einstehen. ich könnte mir vorstellen, dass da der eine oder andere prof an der einen oder anderen hochschule dazugehört (sogar an unserem kommunikationswissenschaftlichen institut gibt es einen solchen prof).

den monsanto-bericht/film werde ich mir morgen nach der letzten prüfung mal reinziehen. der konzern ist mir ein begriff und ich habe glaube ich auch schon mal was dazu gesehen, aber waaaaay back...

ich rede nicht von blindem vertrauen, aber auf welchem wissen basierst du denn deine entscheidungen bzgl. dieses themas, wenn nicht auf dem der experten/forscher? irgend ein politiker kann schon poltern und ängste schüren, aber er tut dies ziemlich sicher ohne jegliches tiefer begründetes wissen.
ich sehe die profitsucht irgendwelcher wissenschaftler ebenfalls also kein gesamtheitliches Problem der Geschichte betrachten

es wird oft impliziert, dass Wissenschaftler oder Firmenchefs aus reine Profitgier WISSENTLICH die Sache so manipulieren, dass es besser aussieht als das es eigentlich ist. Dies ist normalerweise nicht der fall, weil meistens die Kosten viel grösser sind als die kurzfristigen Benefits...

Und Earthwormjim hat völlig recht: Solange konkurrenz herscht unter den Firmen, gibt es meistens verschiedene Blickwinkel und die Wissenschaftliche gesamtmeinung ist Unbiased

sie ist nicht risikofrei, auch die gesamtmeinung kann falsch liegen, aber sie ist wenigstens unbiased. Risiko hat man immer...

ps: die sendung ist sehr tendentiös, und sicher nicht unbiased...
klar, auch ich habe ja nur "wissenschaftliche quellen". Der besagte Film hat bei mir zu einem verstärktem Denken gegen die Genindustrie geführt. Das heutige Problem sind vorallem Lobbyisten, welche die Interesse der Grossfirmen rücksichtslos durchboxen.

@pax: imo kann und sollte man den film sehr ernst nehmen. Monsanto ist halt ein Extrembeispiel in Sachen Rücksichtslosigkeit, andererseits haben sie praktisch das weltweite Genmonopol.
Seiten: 1 2
Referenz-URLs