Wird beim Live-Poker betrogen? - Druckversion +- raise.ch (http://raise.ch/forum) +-- Forum: Live-Poker (/forumdisplay.php?fid=5) +--- Forum: Live-Poker allgemein (/forumdisplay.php?fid=18) +--- Thema: Wird beim Live-Poker betrogen? (/showthread.php?tid=3802) |
Re: Wird beim Live-Poker betrogen? - UnitedPoker.ch - 07-15-2008 05:47 AM Schönes Thema: Das sind alles Dinge, worüber sich ein Veranstalter schon im Vorfeld Gedanken hätte machen müssen. Aber leider sieht man bei fast keinem Veranstalter Bemühungen, diesen Betrugsmöglichkeiten entgegenzuwirken. Es ist schon ziemlich fahrlässig, wenn ein VA Turniere durchführt mit Chips, die jeder irgendwo kaufen kann (z.B. Gamblerstore oder Internet). Chipklau ist eine der grössten Gefahren. Hier ein paar Tipps für euch was man alles machen kann bei vielen Anbietern: 1) Seinen Stack mit gestohlenen/gekauften Chips "aufpolieren" und das Turnier gewinnen 2) Seinen Stack mit gestohlenen/gekauften Chips "aufpolieren" und das Turnier NCHT gewinnen, Chips zählen lassen und dann aber einen Riesen Alarm machen, sodass es eskaliert und der Veranstalter seinen guten Ruf verliert. Bestimmt bekommt man dann auch das Buy-In zurück:-) Beim Kartenklau geht das noch viel besser. 3) Wenn kaufen nicht möglich ist (wie bei uns): Oft spielen Veranstalter parallel Turniere mit denselben Chips: Einfach in einem billigen Turnier anmelden, Chips stehlen und danach in einem teuren Turnier damit weiterspielen. Das bringt auch Freude durch ungeahnte "Aufwertung" :-) Ich kenne einige Leute die seeeeeehr seeeeeehr gut Karten mischen können. Und ich behaupte: Nur die Anfänger betrügen so dass es auffällt. Wer wirklich gut "mischen" kann, dem reichen 1-3 Partien am Turnier um sich einen uneinholbaren Vorteil zu verschaffen. Derjenige müsste schon extrem schlechtes Poker spielen um diesen Vorteil nicht nutzen zu können. Darum sollte Selfdealing nur in Spassturnieren in KAuf genommen werden. Ansonsten Finger weg. Ich warte immer noch auf den Tag wo das alles passiert. Aber sicher wird der Tag kommen, denn es gibt einfach zuviel Leichtsinn in dieser schweizerischen Pokerbranche. Und kaum einer VA investiert in seine eigene Sicherheit und die seiner Kunden. Aber gut: Noch hat es sich ja nicht bis ins Ausland rumgesprochen ... da wo der Euro knapp ist und man nur um Sachpreise spielen darf. Aber auch wenn das alles gut geregelt ist, kommt die grösste Gefahr IMMER vom eigenen Personal. Re: Wird beim Live-Poker betrogen? - Attila - 07-15-2008 07:36 AM Danke für die Infos aus Veranstaltersicht. Wäre schön, wenn andere VA sich ebenfalls äussern würden, um die Situation aus eigener Erfahrung zu kommentieren. Gerade den Einsatz von Homegame Chips, welche man in jedem Shop kaufen kann, finde ich höchst bedenklich. Da ich nicht so der aktive Live-Spieler bin, würde es mich interessieren, wieviele VA solche 08/15-Chips benutzen?? Um jetzt aber dem Betrug nicht Vorschub zu leisten, soll niemand Namen nennen, wo, welche Chips im Einsatz sind. Was ihr als erfahrene Live-Spieler aber schreiben könntet ist z.B. "an 3 von 5 Turnieren, wo ich schon gespielt habe, waren Standard-Chips im Einsatz". Private Homegames natürlich nicht aufführen. Wir sprechen hier von öffentlichen ESBK-Turnieren mit Buy-in. Selbstverständlich darf man die Veranstalter mit Custom-Chips namentlich erwähnen! Dazu gehören soweit ich weiss also schon mal UnitedPoker und Pokerhill. -- Attila Re: Wird beim Live-Poker betrogen? - ChosenOne - 07-15-2008 09:26 AM Also noch vor ein zwei monaten spielte ich an diversen turnieren mit Dice-Chips und so.... auch pokerhill hatte am anfang diese chips. nun aber auch customized. soviel ich weiss war das am anfang aber praktisch bei allen veranstaltern das problem. Re: Wird beim Live-Poker betrogen? - lazy_andy - 07-15-2008 10:07 AM letzten freitag war ich bei queenspoker in langenthal. aus meiner sicht sind dort einige massnahmen getroffen worde, wobei ich finde das diese mir sehr auf die nerven gingen. 1.beim color up in den Pausen mussten alle den turnierraum verlassen 2.bei action auf dem river mussten immer alle spieler zeigen 3.wenn man foldete konnte der sieger der hand verlangen meine hand zu sehen 4.waren noch andere regeln, die ich aber vergessen habe, evtl. spielt hier einer öfters dort? regel 1 ist easy so. regel 2 ist aus meiner sicht am ziel vorbei geschossen, man darf nach einem schlechten call doch seine karten mucken? aus meiner sicht wird hier sehr in die startegie und möglichkeiten eines spielers eingegriffen. chip dumping ist sicher ein problem, aber das spiel verliert aus meiner sicht so massiv an reiz. regel 3 ist grundsätzlich auch ok. nur ein paar komische typen begreiffen den sinn dieser regel nicht. die ist doch da um eben cheating vorzubeugen, doch wenn man die ganze zeit verlangt die karten des gegners zu sehen ist das eine verdammte beleidigung. selbst nach mehrmaligem erklären warum es diese regel gibt, war die antwort: "ja sicher, aber darf das machen". hei f..ck you. ich hab dann den rand gehalten und dachte mir einfach, never again... Re: Wird beim Live-Poker betrogen? - Ostarr - 07-15-2008 10:23 AM Bin eigentlich des öfteren an diesen wie KICK sie beschreibt "Zigeuner Turnieren", es gibt fast keine Anbieter die ihre eigenen Chips haben, mir bekannt sind nur ventil.ag, United Poker und Pokerhill, bei allen anderen habe ich keine Customized Chips angetroffen, ahh sorry zockers hat auch noch ihre customized chips jedoch sind das dice chips mit einem normalen aufdruck ventil haben auch dice mit aufdruck. Ich denke ehrlich gesagt nicht dass Soviele spieler unterwegs sind die sich die gewünschten karten selber dealen können. Wenn man bei diesen turnieren spielt ist es meist so dass die meisten weder was von pot odds noch was von position wissen, mischen können sie schon gar nicht. die paar wenigen die unterwegs und sich selber aces verteilen können interessieren mich nicht grossartig wenn jeamand die karten gut mischt, dann einfach etwas mehr darauf achten. SOFTPLAY ist wohl das grösste Problem an diesen Turnieren und ich muss sagen, dass dies ohne weiteres möglich ist, wir gehen meist so ca. zu 4. an diese turniere und ich habe erst etwa 1 turnier gespielt welches ich nicht am tisch eines kollegen bestreiten musste. Dies würde sicherlich gehen, und sorry wenn man mit seinem besten freund am final table sitzt, dann will man wohl als letztes den vom tisch zu nehmen. ich weiss auch nicht wirklich ob SOFTPLAY einen so grossartigen einfluss hat, ich stimme FABO zwar 100% zu, solange softplay aber nicht in der late tournament phase betrieben wird, denke ich hat es keinen grossen einfluss. P.S wieso kriege ich das Gefühl nicht los dass hier UP sich so darstellt als wäre bei Ihnen alles perfekt?!?! Dealer und eigene Chips sind sicherlich schon mal eine gute Vorsorge und ja ich denke auch das sich die VA solche dinge vor dem Eröffnen hätten überlegen müssen Re: Wird beim Live-Poker betrogen? - I KILL - 07-15-2008 12:26 PM ich werde wohl mal anfangen im grossen rahmen zu bescheissen, scheint sich lohnen zu können. Re: Wird beim Live-Poker betrogen? - ChosenOne - 07-15-2008 12:32 PM lazy_andy schrieb:letzten freitag war ich bei queenspoker in langenthal. aus meiner sicht sind dort einige massnahmen getroffen worde, wobei ich finde das diese mir sehr auf die nerven gingen. 1. finde ich sinnvoll 2. ist nicht nur bei queenspoker so. auch kings-poker hat diese regel. Finde ich voll dämlich. 3. verstehe ich das richtig, dass wenn du einen call auf dem river getätigst hast und der gegner das bessere blatt zeigt? wenn ja ist die regel korrekt. immer verlangen suckt aber. *g* Re: Wird beim Live-Poker betrogen? - 56Berner - 07-15-2008 02:37 PM Ich geb mal meinen Senf dazu und erzähl, wies in Wien läuft, wos im Moment drei grosse Cardcasinos gibt. Es gibt ein paar grundlegende Regeln bei den Turnieren hier, die für den Ablauf wichtig sind: - Keine Gespräche über die Hand, während sie gespielt wird - Tischsprache is ausschliesslich Deutsch oder Englisch - Bei Pausen haben alle Spieler den Turnierbereich zu verlassen (Jetons bleiben am Tisch). Chipklau kann natürlich ein Problem sein, aber wenigstens sind die Chips vom Haus herausgegeben, man kann also nicht einfach in den nächsten Laden gehen und nachkaufen. Aber eben: wenn man so viele neue Chips an den Tisch schmuggelt, dass es einem echt was hilft, dann muss das mit der Zeit auffallen. Kleinere Beträge, ein paar hundert bei einem Chipcount von 5000+ fällt von mir aus gesehen nicht ins Gewicht. Bei unserem privaten Pokerclub ist es überigens so, dass verschieden hoch dotierte Turniere unterschiedliche Chips haben. Wär auch ne Überlegung wert. Das grösste Problem, das ich hier beobachten kann, sind inkonsequente Dealer, die Regelverstösse nicht entschieden genug ahnden. Das fängt damit an, dass Spieler H den Spieler Z fragt ob er ihm mal den Blind bezahlen könne und die Dealerin das erst korrigiert, wenn sich die anderen Spieler beschweren. Darf von mir aus nicht passieren. Dasselbe mit den Chinesen, Russen oder Jugoslawen (um einfach mal ein paar Beispiele zu nennen), die zu dritt oder viert am Tisch sitzen und sich gegenseitig sagen, was sie gerade so für Hände in den Fingern halten und wie sie diese Spielen würden :| . :!: Regeln sind immer gut, von mir aus gesehen liegt aber der Knackpunkt darin, sie konsequent umzusetzen. Re: Wird beim Live-Poker betrogen? - tron - 07-15-2008 02:57 PM nur kurzer kommentar zu punkt nummer 3 von lazy_andy: ja, es gibt zwar die regel namens "i want to see that hand". nach regel haben alle spieler, welche karten gedealt kriegten, das recht, die hand eines spielers zu sehen, der den showdown erreichte. ABER: die regel dient einzig und allein dazu, collusion zu verhindern. es sind sich inzwischen alle "echten" veranstalter / TDAs / Floormanager einig, dass die regel blödsinnig formuliert ist und in z.b. cookes rules of poker ist die regel auch komplett weg. es steht btw auch klar, dass die regel nur der collusionverhinderung dient und missbrauch nicht gestatet ist, nur lesen die wenigsten so weit... "i want to see that hand" ist so ziemlich das blödsinnigste, was man verlangen kann (da es schlechte spieler in peinliche situationen bringt) und zu 95% ned wirklich wichtig ist, was gegner hatte (wenn man irgendwie mit 3rd pair einen lighten calldown macht und die hand gewinnt, ist ja offensichtlich, dass villain einfach geblufft hat und es spielt ned wirklich ne rolle, was er hat). Re: Wird beim Live-Poker betrogen? - UnitedPoker.ch - 07-15-2008 03:01 PM Ostarr schrieb:P.S wieso kriege ich das Gefühl nicht los dass hier UP sich so darstellt als wäre bei Ihnen alles perfekt?!?! BINGO Ostarr ..... Du hast Recht und dein Eindruck täuscht auch nicht. Ich kann dir auch sagen warum das so ist. EBEN: Weil wir uns als Veranstalter genau über diese 1000 Kleinigkeiten VORHER einen Riesen Kopf gemacht haben und schlussendlich eine Menge Geld und Zeit investiert haben um unanfällig gegen diese ganzen Löcher im System zu werden. Ich kann mich noch gut erinnern das irgendjemand vor 2-3 Monaten geschrieben hat "Wer ist eigentlich United Poker, kennt die jemand?" Das war genau die Zeit, wo wir schon im Internet aktiv waren, aber unsere Locations noch nicht öffnen konnten aus planungstechnischen Gründen (Chips, Karten, Dealer usw.). Bei uns sollte es keinen Schnellschuss geben, sondern die Seriösität und Sicherheit im Vordergrund stehen. Aber das sind überwiegend Dinge, die nicht beim ersten hinschauen auffallen. Am Ende wird mit so einem Thread wie hier aber unsere Vorgehensweise bestätigt .... Bei uns läuft zwar auch nicht alles 100% glatt, aber wir sehen zumindest die Probleme und bemühen uns um Lösungen. Und wenn das so ist, dann darf man doch auch darauf aufmerksam machen, ohne sich dem Vorwurf aussetzen zu müssen dass man sich nur profilieren möchte, oder? |