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NL2: Provozierter Coin Flip Episode II - Druckversion

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NL2: Provozierter Coin Flip Episode II - runnergod - 06-14-2008 02:35 PM

Hero ($2.10)
CO ($2.18)
Button ($1.01)
SB ($1.22)
BB ($1)
UTG ($1.81)

Wieder dasselbe, diesmal aber ohne Flop. Ich habe mir noch ein paar Gedanken zum Coin Flip vs. Highcards gemacht. Ich bin zum Entschluss gekommen dass es auf die lange Zeit rentiert. Grundsätzlich ist man ja favoritisiert. ca. 2%. Unter berücksichtugung dieser Umstände macht man auf lange Zeit Gewinn. Allerdings läuft man immer Gefahr in ein Overpair zu laufen. Dies kann vorkommen, aber die Wahrscheinlichkeit dass dies passiert ist recht gering. Jetzt kommt meine Frage, wie gering? Die all wievielte Hand ist statistisch ein Pair und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass zwei Pairs sich begegnen?

Wer ist hier das Mathegenie?

Preflop: Hero is MP with 9[Bild: heart.gif], 9[Bild: club.gif].
UTG calls $0.02, Hero raises to $0.1, 3 folds, BB raises to $1, UTG folds, Hero calls $0.90.

Flop: ($2.03) 4[Bild: heart.gif], Q[Bild: diamond.gif], 8[Bild: spade.gif] (2 players)

Turn: ($2.03) 4[Bild: spade.gif] (2 players)

River: ($2.03) 7[Bild: club.gif] (2 players)

Final Pot: $2.03


Re: NL2: Provozierter Coin Flip Episode II - waedi - 06-14-2008 02:58 PM

kennst du pokerstove?
das nimmt dir die ganze rechnerei ab.
du gibts deinem gegner basierend auf reads, position, aktionen usw eine range und das programm berechnet wie gut du gegen seine range da stehst.

da wir jetzt keine reads haben, gehe ich bei BB von einem normalen eher konservativen spieler aus. als range gebe ich ihm hier mal TT+,AQ+
(imo ist die range sogar fast noch zu tight, einige villains halten hier JJ+, AK)

so sieht das ergebnis aus:
equity win tie pots won pots tied
Hand 0: 62.740% 62.54% 00.20% 398352000 1286694.00 { TT+, AQs+, AQo+ }
Hand 1: 37.260% 37.06% 00.20% 236051700 1286694.00 { 99 }

du hast hier 37% gewinnchance aka equity. gegen jedes höhere pair bist du hinten, gegen AQ+ hast du einen coinflip. du merkst, dass das hier nicht wirklich sinn macht Smile
gegen die tightere range hast du sogar nur 33% equity.

um die berechnung abzuschliessen: du hast 37% equity. du bezahlst hier aber 0.9/2.03 = 0.44 = 44% des pots. daraus ergibt sich, dass dein call einen negativen erwartungswert hat!

edit:
der erwartungswert berechnet sich folgendermassen: EV = gewinnchance * gewinn - verlustchance * verlust = 0.37 * (2.03 - 0.9) - 0.63 * (0.9) = -0.1489$
du verlierst also 15cent mit jedem mal wo du die hand so spielst, falls wir villains range richtig abgeschätzt haben.

anzufügen wäre noch, dass sich die ganze rechnerei so einfach gestaltet, weil du hier pre-flop ein all-in callst. andernfalls kann villain noch betten oder du kannst von ihm noch mehr geld gewinnen usw. dann wird die rechnung aber sehr sehr kompliziert und man muss viele weitere annahmen über villains verhalten treffen.


Re: NL2: Provozierter Coin Flip Episode II - runnergod - 06-14-2008 03:04 PM

Hmm... Denkst du diese Berechnung ist in Ordnung? Ich sehe keinen Fehler, aber ich wünsche da wäre einerTongue.

Denn ich führe diesen Zug sehr gerne aus... Muss ich mir solche AKtionen wirklich für turnier-notfälle (zu wenig chips um weiterzuwarten..) aufbewahren?

Übrigens kenne ich pokerstove nicht... Wo krieg ich das her, hast du ein link?

glg


Re: NL2: Provozierter Coin Flip Episode II - waedi - 06-14-2008 03:20 PM

ich habe meinen post oberhalb editiert und noch ein paar dinge angefügt.

ich bin mir ziemlich sehr sicher, dass diese berechnungen in ordnung sind!
ja die spielweise ist fast ausnahmslos schlecht (abhängig von villains range natürlich).

der unterschied in turnieren ist, dass dein stack dort gemessen in bigblinds viel kleiner ist. hier habt ihr eine effective stacksize von 50BB (der bigblind hat ja nur einen halben stack). in turnieren hat man bei solchen moves ja oft stacksizes < 15BB. da irgendjemand logischerweise die blinds zahlen musste, verändert sich dein EV stark in die positive richtung. da du die bereits sich im pot befindlichen blinds (in dem fall sogennantes deadmoney) zu deinem gewinn hinzuzählen kannst.
hier tun wir das auch, aber die blinds verändern den gewinn nur um 0.03$.
die blinds sind hier praktisch irrelevant in bezug auf unseren EV.
ein anderer punkt bei den turnieren ist, dass du bei kleinen stacksizes ja direkt all-in gehst mit solchen händen und deshalb foldequity hast. soll heissen du gewinnst oft die blinds direkt ohne einen coinflip einzugehen, da alle folden. da die blinds, wie erwähnt, im verhältnis zu deinem stack sehr gross sind, lohnt sich das in entsprechenden situationen.

edit: google is your friend. pokerstove eingeben -> 1. resultat -> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.pokerstove.com">http://www.pokerstove.com</a><!-- m --> Smile


Re: NL2: Provozierter Coin Flip Episode II - runnergod - 06-14-2008 03:31 PM

Danke vielmals, mir wurde einiges klarer! Also werde ich in Zukunft mit middle pocket pair versuchen den Flop mit einem Standart raise zu erreichen.

Danke für die goole suche, wirklich freundlich von dir Big Grin


Re: NL2: Provozierter Coin Flip Episode II - waedi - 06-14-2008 03:38 PM

bitte bitte Smile

bitte versuch nicht situationen im pokern mit standardaktionen zu behandeln!!!
villeicht verstehe ich dich auch falsch, aber imo klingt es danach, als wolltest du dies tun (ala "pocketpair: raise und auf reraise immer fold" oder ähnliches). du musst in jeder hand immer wieder von neuem die wahrscheinlich richtige aktion finden und alle vorhandenen infos in deine entscheidung miteinbeziehen. (reads, gegnertypen, positionen, history, stacksizes, anzahl spieler, eigene karten, board, range des gegners, grösse der bets/raises usw.)

man kann mit pockets z.bsp auch einen raise IP callen, weil man sich beim treffen eines sets erhofft, villains ganzes geld wegzunehmen. dazu muss villain aber eine starke hand halten, die er nicht folden wird und villain muss genug geld haben um das ganze profitabel zu machen (das ganze nennt sich setmining, falls du dich darüber informieren willst)


Re: NL2: Provozierter Coin Flip Episode II - tron - 06-14-2008 04:05 PM

waedi schrieb:bitte versuch nicht situationen im pokern mit standardaktionen zu behandeln!!!
villeicht verstehe ich dich auch falsch, aber imo klingt es danach, als wolltest du dies tun (ala "pocketpair: raise und auf reraise immer fold" oder ähnliches). du musst in jeder hand immer wieder von neuem die wahrscheinlich richtige aktion finden und alle vorhandenen infos in deine entscheidung miteinbeziehen. (reads, gegnertypen, positionen, history, stacksizes, anzahl spieler, eigene karten, board, range des gegners, grösse der bets/raises usw.)

QFbetonung


Re: NL2: Provozierter Coin Flip Episode II - runnergod - 06-14-2008 04:11 PM

Danke für den Hinweis, ich werde darauf achten und mir deine Worte zu Herzen nehmen.

Ich gebe mir ziemlich Mühe die Situation richtig einzuschätzen und habe das Gefühl ich mach gute Fortschritte. Den "Roboter" gibt es bei mir nicht mehr.

Der Hauptgrund für den Post war eigentlich die Faszination die PP auf mich ausüben. Mein "Erfassungsvermögen" wurde dadurch ein bisschen verschleiert, darum brauchte ich rationale Infos. Die habe ich von euch bekommen. Denke nicht dass ich das so hingekriegt hätte!

MERCI Big Grin


Re: NL2: Provozierter Coin Flip Episode II - armi94 - 06-14-2008 09:43 PM

Standartsituationen sind der Tod jedes Pokerspielers, nur ums nochmal zu wiederholen ;-).