NL25 6max, mittleres pocketpair gegen utg-raise - Druckversion +- raise.ch (http://raise.ch/forum) +-- Forum: Strategie (/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: NoLimit Texas Holdem (/forumdisplay.php?fid=52) +---- Forum: Handbewertungen bis NL50 (/forumdisplay.php?fid=51) +---- Thema: NL25 6max, mittleres pocketpair gegen utg-raise (/showthread.php?tid=8898) |
NL25 6max, mittleres pocketpair gegen utg-raise - AceCollider - 02-18-2011 10:00 PM hi, dies ist die erste hand, die ich hier poste, hoffe ich hab alles richtig gemacht PokerStars - $0.25 NL (6 max) - Holdem - 6 players Hand converted by PokerTracker 3 BB: $43.24 UTG: $10.00 MP: $25.00 Hero (CO): $56.40 BTN: $14.51 SB: $21.47 SB posts SB $0.10, BB posts BB $0.25 Pre Flop: ($0.35) Hero has 8 8:diamond: UTG raises to $0.70, fold, fold, fold, fold, fold UTG wins $0.60 stats: utg: 12/8 bei kleiner sampelsize (25 hände) in dieser situation war ich tatsächlich plötzlich unsicher, wie ich diese hand nun spielen sollte und habe mich aufgrund dieser unsicherheit für fold entschieden. ist der fold hier vertretbar? angenommen, ich will die hand spielen: call oder 3bet? welchen einfluss hat die stacksize des utg (short)? spielt man gegen gegner, über die man noch wenig infos hat tighter? Re: NL25 6max, mittleres pocketpair gegen utg-raise - Paxinor - 02-19-2011 12:45 AM raisen kannst du unmöglich, weil UTG 3betcallranges sehr ungünstig sind für deine hand. (die stats spielen keine rolle wegen tiefer samplsize, aber read auf "solid") ist ein standard coldcall, fold ist viel zu weak. wenn es heads up ist am flop, solltest du deine position relativ agressiv spielen, sprich jeden check betten, und jedes unplausible board zumindest einmal callen. da NL25 preflop raise relativ tight ist, kannst du von guten händen ausgehen wie z.B. AK KQ AQ AJ sowas. sprich Ace und King highboards sind ein problem für dich, J high ist auch nicht allzu günstig, und tiefere boards solltest den flop auf keinen fall folden und am turn dann weitersehen. wichtig ist, dass du 88 nicht nur für setvalue callen solltest, sondern zusätzlich noch die tiefen boards am flop nicht einfach aufgeben solltest, sondern oft callen und auf passives verhalten betten. Als leitlinie: sicher call, falls es 3-way oder 4way pot gibt setvalue spielen und sonst sehr vorsichtig. Jede passivität sofort mit ner bet quittieren am flop und generell gegen conti bets auf A K und Q high boards folden, auf tieferen flop tendentiell callen. raise flop ohne set macht selten sinn, selbst wenn du ein overpair hast Re: NL25 6max, mittleres pocketpair gegen utg-raise - AceCollider - 02-19-2011 01:49 AM ok, hatte eher an eine 3bet gedacht um zu definieren, aber was du sagst leuchtet mir absolut ein (wegen der 3betcallingrange). angenommen ich halte am flop ein overpair: sollte ich dann den flop floaten und den turn nach gegnerischem check betten? was wäre, wenn er 2x barrelt und ich am turn immernoch ein overpair halten würde? einfach runtercallen? merci für deine hilfe, ist sehr lehrreich! Re: NL25 6max, mittleres pocketpair gegen utg-raise - DeusDeorum - 02-19-2011 02:56 AM Alles was ich nun schreibe ist generell gesagt und kommt immer auf den Villain an, ich gehe aber von einem soliden NL25 Spieler aus. raise 4 information ist in den meisten Fällen keine gute Sache! Mit der Suchfunktion hier im Forum wirst du fündig, warum. Also der Begriff Floating bezeichnet eigentlich eine etwas komplexere Art des Bluffens über zwei oder drei Bettingrunden. Wenn du ein OP hältst, bluffst du ja nicht wirklich (in den meisten Fällen, auf dem Limit sicher nicht). Das nur zur Terminologie falls es dich interessiert. Wenn du auf dem Flop noch immer ein OP hältst, callst du eine Flopbet natürlich. Aber nicht raisen! Dadurch verwandelst du deine Hand in einen Bluff (Auch hier: das stimmt nicht immer, kommt nebst Villain auch auf die Boardtexture an). Wenn er den Turn checked, check ich den Turn idR immer behind und calle eine Bet auf dem River (ausser es kommt ein Ass oder ein King, dann folde ich ab und zu. Aber wenn Villain solid ist und weiss, dass das ne scarecard ist, betted er das wohl immer, daher calle ich idR auch dann). Wenn er River auch checked, mache ich selber eine Valuebet bzw. spiele dann b/f. Wenn er 2nd barrelt, calle ich den Turn mit meinem OP auch noch einmal. Am River wird es dann tricky ,falls er nochmals barrelt, da auf NL25 sehr wenige Spieler 3barrel Bluffs machen. Dann musst du dich auf deine Stats verlassen und sehen, wie aggro er ist. Ist die Samplesize nicht gross genug, folde ich meistens, kommt aber auch hier natürlich auf Betsize und Boardtexture an. Du siehst: Es ist recht schwer, allgemeingültige Konzepte beim Pokern zu geben, da zu viel von der Dynamik abhängig ist. Darum poste einfach viele Hände wie die obrige und mit der Zeit erhältst du auch ein Gefühl für die Situationen am Tisch. Re: NL25 6max, mittleres pocketpair gegen utg-raise - Paxinor - 02-19-2011 11:24 AM bezüglich raise for information bzw. "hand definieren" findest du wie von deus gesagt, findest du viel mit der suchfunktion, es ist grundsätzlich als "falsches" konzept zu betrachten. Intuitiv scheint es sinn zu machen, "rauszufinden" was der gegner hat. Das grosse Problem dabei ist: es kostet relativ viel: um hier zu raisen musst du wohl etwa so 2.10 dollar investieren, doppelt so viel wie jetzt im pot sind. Entweder er foldet, und du gewinnst 1.05... oder er callt und wenn du kein set flopst, verlierst du ziemlich sicher die hand, da du nie zu einem Showdown kommen wirst. sprich du musst ihn knapp doppelt so oft zum folden bringen wie zum callen. etwas, was gegen ne tighte UTG raising range nicht wirklich realistisch ist. Jetzt kommt aber der springende punkt: selbst wenn du wüsstest, er würde öfters als jedes zweite mal folden, hilft dir deine 88 auf der hand nicht viel: du machst dein geld nur mit folds von ihm, darum spielt der wert deiner hand überhaupt keine rolle... ob du nun mit 72o oder 88 oder AA raist, spielt keine rolle, wenn du immer eine entscheidung erzwingst vor dem showdown, in dem du entweder selber foldest oder raist, so dass er foldet. Auf tieferen limits wie NL25 habe ich persönlich den grundsatz, im Heads Up auf jede passivität zu betten am flop. Viele gegner cbetten zu selten und man kann oft am flop gewinnen... aus dieser hand kannst du eigentlich zwei wichtige punkte mitnehmen: 1.raise 4 info = schlecht in den meisten fällen 2. seine range hat viele "highcards" drin, sprich die lowcard flops sind die flops die du spielen musst. es kommt insofern auch nicht so darauf an ob du ein overpair hast oder nicht... ob jetzt der flop 732 oder 932 ist, spielt nicht soooo eine grosse rolle, weil dein gegner eher selten eine 9 hat... diese flops kannst du sicher einmal callen. wenn er 2x barrelt musst du die microstruktur des boards genauer anschauen... wenn es drawy ist und du ein overpair hast tendiere ich nochmals zu nem call, sonst eher zu nem fold. gibts semibluff hände? raist er sonst auch höher als 0.7 preflop? was für odds bekomme ich? was für sonstige reads habe ich? ich weise einfach darauf hin, dass stonecold 2 barrel bluffs auf NL25 relativ selten sind. sprich wenn du keine hand ausmachen kannst, die er 2 barreln kann, die irgendwie sinn macht (draw mit overcards etc) tendiere ich zu fold. gerade wenn es auch für dich unplausibel ist, ne drawhand zu halten Re: NL25 6max, mittleres pocketpair gegen utg-raise - AceCollider - 02-19-2011 07:17 PM ok, das leuchtet mir ein, danke. jetzt verstehe ich, warum das hände posten von allen so hoch gehandelt wird :wink: |