2 Poker Magazine in deutscher Sprache
Der Poker-Boom scheint unaufhaltsam. Inzwischen gibt es gar 2 Pokermagazine im deutschsprachigen Raum und von beiden sind bisher 2 Ausgaben erschienen:
Das Casino & Poker Magazin
(Ausgabe 2/2006)
Preis
Fr. 9.60
Seiten 84
Das Casino & Poker Magazin ist ein Hochglanz-Heft des österreichischen Full House Verlags. Es ist bei uns an diversen Kiosks zu kaufen. Neben den Berichten zu mehr oder weniger aktuellen Pokerturnieren, die zumeist mit vielen Fotos angereichert werden, sind Resultatsübersichten, ein TV-Guide (mit DSF und Eurosport) , Porträt von Spielern (in dieser Ausgabe Katja Thater und Johnny Chan) und ein kleiner Blick in die Casinowelt (das Wort “Casino” ist im Heftttitel deutlich kleiner gehalten…). Ausserdem gibt es die obligate Pokerschule, Kolumnen, Buchtipp und Vorstellungen von Poker-Software.
EPM European Poker Magazine
(Ausgabe 2, Dezember 06)
Preis Fr. 10.50
100 Seiten
Auch das EPM, das protzig mit goldenen Lettern den Leser umwirbt, ist ein Hochglanzmagazin. Es erscheint in drei Sprachen (D, F, I) und ist bei uns ebenfalls am Kiosk erhältlich. Auch hier wird von diversen Pokerturnieren berichtet. Neben den Stammrubriken wie Pokerschule und Pokerlegenden (interessant: Stu Ungar) gibt es zB. eine Kolumne von Isabelle Mercier, der schnukligsten Pokedame im Zirkus, und Ratschläge, wie man am besten im Internet sein Geld liegen lässt. Die Bilderseiten der dänischen Fotografin Mickey May fand ich allerdings nicht unbedingt den grossen, optischen Hammer. Ein Manko hat EPM auf alle Fälle: sprachlich ist es eher dürftig. Satzzeichen und Rechtschreibfehler sind doch recht haarsträubend und machen das Lesen nicht gerade zum Vergnügen.
Vergleich:
Beide Magazine enthalten viel, sehr viel Onlinepoker-Werbung, ohne die ein in der Herstellung relativ teures Heft wie diese nicht möglich wäre. Wer also noch einen oder mehrere online-Anbieter zum Internetpokern sucht, wird hier mit Bonusaktionen und hohen Preisgeldern umworben. Ich bin gespannt ob es beide Redaktionen dereinst wagen werden, die verschiedenen Pokersites inhaltlich kritisch zu beurteilen – was ich in Frage stellen würde.
Zwar präsentiert das EPM 16 Seiten mehr, dafür aber auch grössere Fotos und oft eine mehr Platz verbrauchende, grössere Schriftart. Alleine vom gestalterischen Gesichtspunkt würde ich dem Casino & Poker Magazin eine höhere Note vergeben, während das EPM ein bisschen mehr Insidermagazin ist und C&P eher versucht eine etwas allgemeinere Käuferschicht zu erreichen.
Beide Magazine haben ein Problem: solange sie sich mit den gleichen Berichten zu Turnieren und Personen (Vicky Coren wird in beiden Heften extrem gefeatured), wird sich der Leser bald einmal für nur ein denn eine Parallelberieselung mit beiden Heften entscheiden. Das ist natürlich schade, denn gerade der Pokerverrückte würde sich wohl gerne mit möglichst viel Lesematerial zu seiner Leidenschaft eindecken.
Zu wünschen wäre natürlich und insbesondere auch redaktioneller Raum in Sachen Poker-Hardware wie Chips, Tische, Karten und wie schön wäre ein kleiner Pokershop-Test!!! Ich bin überzeugt, dass solche Artikel die ein oder andere Doppelseite mit Fotos von Spielern gut ersetzen würden.
Nach nur 2 Ausgaben ist es kaum möglich ein klares Fazit “besser/schlechter” zu ziehen – im Moment zieht es mich eher zum EPM, trotz der vielen Schreibfehler. Welches Heft sich schliesslich durchsetzen wird, entscheidet der Käufer und zweifellos die Tatsache ob und wie lange der Pokerboom noch anhält.
Im Internet:
EPM: <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.pokermagazin.eu">http://www.pokermagazin.eu</a><!-- w -->
C&P: <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.fullhouseverlag.com">http://www.fullhouseverlag.com</a><!-- w -->
. yeah baby.
