Hallo zusammen,
ich hatte wieder einmal Zeit um mich dem Buch 'Professional No-Limit Hold'Em' zu widmen und bin nun auf das Thema SPR (Stack-to-Pot Ratio) gestossen. Es kam erst kuerlich in einem anderen Thread schon einmal zur Sprache.
Der Titel sagt es eigentlich schon. Ich bin nicht wirklich von diesem Konzept begeistert und wollte nun mal fragen, was eure Meinung dazu ist.
Positives:
- Es wird klar gemacht, dass das Pre- und das Postflop Spiel nicht isoliert betrachtet werden koennen.
- Ein solches Konzept vereinfacht das Postflop Spiel.
- Es stellt dem Gewinn dem Risiko gegenueber und das kann bedeuten, groessere Risiken einzugehen, wenn der Gewinn auch gross ist.
Negatives:
- Die Groesse der Bets ist abhaengig von der Hand, vorallem wird diese Anpassung im Preflop Spiel gemacht. Das ist doch Schwachsinn (sorry). Ich kann nicht einmal 10BB betten und einmal nur 3BB. Und limp-reraise ist ein extrem offensichtliches Play.
- Die Berechnung der SPRs ist sehr exakt. Man will den SPR moeglichst dem Target SPR anpassen. Dieser ist aber extrem ungenau. Im Buch kommen Beispiele vor, wo unterschieden wird, ober der SPR nun 8 oder 10 ist. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass ich den Target SPR so genau schaetzen kann.
- Das Konzept sagt ja, dass ich Preflop bereits an den SPR denken soll. Das heisst, ich versuche den Target SPR zu erreichen. Zum Beispiel die Hand AQ, im Falle, dass ich TPTK treffe, spielt gut mit dem einen SPR, aber nicht mit dem anderen. Nun wenn ich Preflop einfach mehr bette, erhalte ich wohl den entsprechenden SPR, das Problem aus meiner Sicht ist nur, dass ich durch den groesseren Preflop Bet nur noch staerkere Haende callen und somit meine Hand Postflop schlechter ist. Somit grabe ich mir ja selbst eine Grube. Ich habe nun den ensprechenden SPR und bin nun mit TPTK commited. Leider habe ich aber nur calls von besseren Haenden gekriegt, da mein Preflop Bet bescheuert war.
- Aus meiner Sicht kann ich Preflop den SPR nicht wirklich einschaetzen. Es ist naemlich extrem entscheidend, wie viele Spieler im Pot sind. Ein Caller mehr und mein SPR sieht schon ganz anders aus. Das endet darin, dass ich in fruehen Positionen oftmals limp-reraise oder limp-calle und in spaeten Positionen oftmals grosse oder kleine Bets machen muss, damit der SPR dann stimmt. Beispiel: NL100 und ich raise auf $4 in EP. Kriege ich nun einen Caller oder zwei, hat dies zur Folge, dass mein SPR von 12 auf 8 runtergeht ($96/$8 = 12, $96/$12 = 8). Ich hab die Blinds mal weggelassen. Wenn ich die Beispiele und Ausfuehrungen richtig verstanden habe, ist ein SPR von 12 etwas ganz anderes als ein SPR von 8.
Ihr seht es ja schon an meinen Argumenten, Positives ist mir nicht viel eingefallen
Waere toll, wenn ich von euch Feedback bekommen koennte. Liege ich wieder einmal falsch. Ach ja, ich erhebe nicht den Anspruch, dass meine Argumente abschliessend sind. Ist eifach ein Sammelsurium an Gedanken, welche mir in den Sinn gekommen sind.
Ach ja, etwas haette ich fast vergessen. Das ganze 'Mix it up' ist definitiv nicht genug um so eine Strategie zu verbergen.