Chesselflicker schrieb:@pax: ich denke diese verschiedenen faktoren sind bekannt und auch sehr sehr schwierig zu bewerten oder herauszufinden an welchen es genau liegt (oder in welcher kombination)..... es gibt jedoch fakten, die einfach zu bewerten sind....... bsp.: du hast 100 (natürlich nicht repräsentativ)allin-situationen und eine wahrscheinlichkeit von 55%, dass du die hand gewinnst, jedoch gewinnst du nur 40% (das nennt man dann wohl varianz), dann kann ein spieler so "gut" spielen wie er will, er wird niemals eine chance haben ein positives resultat zu erreichen..... alle faktoren können vernachlässigt werden, wenn du bei solchen situationen nicht annähernd erhältst was du verdienst (natürlich stark vereinfacht) .... der faktor "glück" ist und bleibt (leider) der entscheidende.... diese situationen zu vermeiden bei welchen man nichts mehr beeinflussen kann, sollte das ziel (@janthe6) :wink: sein, jedoch ist dies vielfach nicht möglich, sie sind einfach standard....
Schau es ist einfach sehr schwer den EV abzuschätzen, abgesehen von einfach die winrate mit dem standardfehler anzupassen. Alles andere ist immer unvollständig und einfach biased. Auch wenn du das gefühl hast das es dir besonders schlecht lief etc.
du bist einfach maximal +- 3BB von deiner echten winrate entfernt über ein sample von 450k warscheinlich eher +- 1.5 BB, da kannste noch so lange sonst rumrechnen, numbers don't lie.
Du kannst einfach unmöglich erruieren ob du nun wirklich in den schlechtesten 5% der gausschen glockenkurve reingekommen bist...
ich will hier nicht gross ins mathematische rein, aber nach bayes law ist es einfach stumpfsinn anzunehmen, das gerade du die person bist die wirklich in das statistisch schlechteste reingekommen ist. Diese "Fakten" die du hier angibst, sind einfach immer unvollständig und helfen dir schlussendlich bei der "wahrheitsfindung" nicht weiter. All diese all in EV berechner und sonstige geschichten helfen dir überhaupt nicht, da du hier gerne einen statistischen bias reinmachst, durch konditioniertes suchen nach "unter EV situationen"
Es ist relativ einfach zu zeigen, dass du vielleicht tendentiell "pech" hattest, aber du wirst unmöglich erruieren können dass du jetzt wirklich in die "statistischen outliers" gehörst, die sehr selten sind. Du hast einfach zu wenig a priori informationen darüber.
Irgendwann konvergiert die Winrate, und das muss man akzeptieren, und wenn du über 450k Hände ein resultat hast, dann ist es einfach ein unglaublicher Irrtum und falsch anzunehmen, dass du einfach nur extremstens unglücklich bist, also ausserhalb des typischen +- 3-1.5 BB abweichung intervall bist, weil die warscheinlichkeit das es so ist zwar existiert, aber das du unmöglich eine genügend hohe a priori warscheinlichkeit über deine richtige winrate treffen kannst, das es nach bayes law warscheinlicher ist, dass du pech hast, als das du einfach eine viel tiefere winrate hast.
Ich mein wie schon gesagt ich kenne deine results ja nicht, oder ob du die $-Variance geboostet hats, weil du grosse tourneys oder shots genommen hast etc.
aber du hast ne winrate X nach 450k Händen und du kannst annehmen, dass du vielleicht 2 BB /100 Hände höher liegen solltest, aber du musst davon ausgehen, dass wenn du über 450k break even bist, du sicher nicht ein grösserer winner bist als 2BB pro 100 Hände, tendentiell sogar weniger... auch wenn du allerhand -EV situationen aufzählen kannst
das ist immer noch 9000 BB oder 90 Stacks zu wenig, was ja relativ viel ist, aber trotzdem... und wenn du gründe suchst, warum es eigentlich noch mehr als das sein sollte, dann machst du eine statistische fehlbeurteilung durch selective memory, selective situation analysis und somit am schluss eine fehlentscheidung.
Irgendwann muss man unbedingt aufhören, ALLES auf die Varianz zu schieben auch wenn das resultat statistisch noch möglich ist.