Grundsätzlich verstehe ich was gemeint ist. Ich finde es jedoch nicht ganz zutreffend. Poker ist ein Einzelkampf. Jeder spielt gegen Jeden und am Table ist man schlussendlich alleine. Die Erfolge und Misserfolge müssen alleine verarbeitet werden. Motivation muss von sich aus kommen usw.
Im Fussball hat mann dann doch eine Mannschaft an der man sich halten kann. Man hat dadurch evtl. neue Freunde gefunden (klar findet man auch im Poker) und geht mit ihnen nach dem Training einen trinken. Man spielt, gewinnt und verliert als Mannschaft.
Klar hat man ausserhalb des Pokertisches auch Freunde die mitfiebern und sich freuen wenn man gewinnt usw. Das ist aber nicht das gleiche imho...Das spielt sich auf einer anderen Ebene ab.
Ich spiele nicht all zu oft livepoker. Ab und zu besuche ich eine NL100 runde seit bald 2 Jahren. Da sind mir etwa 20 verschiedene Spieler begegnet. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass alle 20 wirklich spass am Poker haben. Die Hobby Argumentation ist häufig irgendwie aus der Luft gegriffen. Man höhrt solche Dinge wie "Ja wenn ich in den Ausgang gehe, gebe ich ja auch geld aus und hab ja spass. Das habe ich hier genauso" usw usf..Aber schlussendlich sitzt jeder einzelne eben doch nur an den Table, in der Hoffnung am Ende der Runde mit 200-300 Franken plus nach hause zu gehen.
Wenn alle, und zwar wirklich alle ehrlich zu sich selbst wären, würden sie erkennen dass sie aus einer anderen Motivation Poker spielen als es nur zum Hobby zu betreiben...
Es gibt da aber auch grosse Unterschiede. Es gibt die Hobbyspieler, die eher selten kommen, wirklich nur ab und zu pokern und einfach nur spass dabei haben. Diejenigen scheren sich auch nicht um Holecards etc. Die spielen einfach.. Was sie auf der Hand halten spielt eh keine Rolle, an Theorie haben sie kein Interesse, die sind dann definitiv einfach nur da, um ein paar Pötte zu spielen und gehen mit guter Laune nach Hause, auch wenn sie 2-3 stacks verbraten haben.
Und es gibt diejenigen, die immer wieder da sitzen. Und sobald dies so ist, glaube ich persönlich einfach nicht mehr an das "Ja poker macht mir spass" ding. Man sieht sie tilten, mann sieht wie jede verlorene Hand verarbeitet werden muss und mann sieht wie ihre Erwartungen icht erfüllt werden. Trotzdem kommen sie immer wieder, verlieren immer wieder und gewinnen ab und zu. Ich kann mir definitiv nicht vorstellen, wo da der Spass noch sein soll??!!
Jene Spieler argumentieren immer mit "Hobby und so", sind jedoch aber voller Ambitionen und Erwartungen und Träume. Irgendwo im Fernsehen oder in einem Buch oder whatever haben sie gelesen dass wenn man nur noch 99+ AJo+ spielt und preflop raised, automatisch gewinnt im Poker. Manche halten sich ernsthaft für gute Spieler, sind extrem weak tight und regen sich extrem auf, wenn QQ halt nicht gehalten hat..
In meinen Augen ist einfach jeder einzlene, der sich die Mühe macht online einen Account zu eröffnen und Geld darauf einzahlt, bereits eher eine ambitionierter Pokerspieler. Und hier existiert meiner Meinung nach eben diese Weggabelung entweder ganz oder garnicht...
