Re: 15/30$: trips gegen turnraise in capt pot
Die korrekte Rechnung ist nicht 66% in diesem case, jedoch folgendes:
Wir nehmen für Villain folgende Range an:
KQ, QJ, Q7, Q8, Q10, Q9, TT, 99, J8, KJ, AQ; über die Range kann man diskutieren, was natürlich Auswirkungen auf die Rechnung hat.
Folgende Situation am Turn:
pot size: 280$
aus der Range ersichtlich; Combos die wir beaten: 16, C.'s die uns beaten: 44, Split: 3
d. h. wir beaten am Turn ca. 25% (16 Combos von 63) seiner range. auf die Pot size bezogen bedeutet dies, dass wir 70$ investieren dürften um 0ev zu sein. Idealerweise wäre der move bet/call angebracht (zusätzliche 2 x 60$, sprich +2BB)
Hero's line war +4BB (bet/3bet/call), er investierte damit 120$ in einen 280$ pot, dazu hätte er jedoch ca. 43% der range Villains beaten müssen, um +0ev zu sein. Mathematisch hat Hero seine Hand dementsprechend overplayed. Die vorher in Realität stattgefundene action werden wir nachher besprochen.
Folgende Situation am River:
pot size: 520$
Hero macht folgendes: er check/called den Bet Villains. Wenn sich Hero schon am Turn auf soviel action einliess, müsste er aus folgenden mathematischen Gründen den River ebenfalls bet/3bet/call spielen, da die Riverkarte eine absolute Blank ist:
Hero beats immernoch 25% range Villains = 130$, sprich, wenn Hero am Turn seine nicht vorhandenen 43% spielt und einen grossen pot erzeugt, müsste er gegen die immernoch identische range quasi 130$ einbringen um seinen Fehler am turn AUSZUGLEICHEN. Hero schätzt mit dem call am river (+1BB) die zu beatende range auf ca. 5% ein. Hero glaubt am turn (mathematisch) 43% Villains range zu beaten, am river auf die blank glaubt er jedoch nur noch an 5%. Die line macht mathematisch somit überhaupt keinen Sinn. Noch schlimmer, er müsste am river cappen, um seinen turn-fehler auszugleichen, um even money zu kommen in den 25% der fälle, in denen er im SD siegt.
Der Idealfall wäre nach Adam Riese +2BB im Turn, was im river einen pot von 400$ erzeugen würde. Und am River könnte er wiederum +3BB investieren für seine 25%.
Jedoch sind nach all dem mathematischen blabla einige Dinge klarzustellen:
Es ist natürlich nicht die Idee einen turn-fehler am river durch reinschippen von money auszugleichen! Aufgrund aller action ist zu sagen, dass in diesem Fall, wenn wir am river Villain beat hätten, er niemals noch soviel zusätzliche action mit schlechteren Händen mitmachen würde, egal wie loose. Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass man mathematisch aufgrund der Range des Gegners einschätzen kann, wieviel man noch investieren darf in eine Hand. Vergessen wir nicht, dass bereits Preflop und Flop reichlich action geschehen ist und es stellt sich die Frage, von was für einer Hand wir bei Villain sprechen, die ihn veranlasst so viel money zu investieren.
Diese Rechnung hat wenig mit Outs und equity zu tun, es geht nur darum, ob wir mit unserer Hand gegen Villains range effektives value-play betreiben können, weil wir die bessere Hand halten. Denn Hero nimmt am Turn seine Hand als stark an, betreibt reines value play. Sehen aufgrund der Rechnung, dass er das eigentlich nicht tun könnte...
Wichtige Ergänzung auf outs und equity:
wenn man nun im poker stove die turn situation inkl. range Villains berechnen lässt:
equity für Hero: ca. 36%
In diesem case hätte er ca. 100$ investieren können. Dabei wird natürlich noch die grosse Anzahl an outs mit denen wir seine range beaten könnten eingerechnet, so etwas traumhaftes wie Q on the river. Die mathematische Kausalität zur obigen Rechnung besteht darin, dass dadurch die range Villains verkleinert wird, er somit viel weniger Combos erhält, die uns noch beaten (im fall von diesem poker selbstverständlich) oder aber ein zusätliches A on river, etc. Ersichtlich: jedes paired river gibt uns nuts, splitten z. T. auch mit anderen Karten. Zu sagen ist noch, dass aus seinen 44 combos, die uns beaten 32! eine straight bilden, die wir mit relativ vielen outs on river noch beaten können. Daher auch die 36% equity.
Führen wir das Beispiel am river weiter (Eingabe 2 im poker stove) erhalten wir eine equity für Hero von ca. 28% (ca. obige range-Rechnung + split)
Ergo: Hero hat keinen grossen Fehler gemacht aus der Sicht der equity, da er noch seine outs berücksichtigt hat.
http://www.donkr.com/blogs/viewBlog.asp?b=4194
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