Jo so nach 3/4 Jahren, ist nicht jeder 2. BadBeat ein emotional gefährliches Thema.
Seit meinem grössten Tilt, habe ich mich stark beruhigt, der Tilt ging sehr tief und hielt über mehr als diesen Tag. Es war nicht mal ein BadBeat:
Unser HG war um 2100 angekündigt, doch ein Spieler tauchte nicht auf. Da einer im Hause war der nicht mehr auf den Tisch passte, übernahm der seinen Stack und Karten im übereinverständnis mit dem verspäteten Spieler (per Tel.).
Es war eine Zeit wo ich mich stark in die HGs hineingesteigert habe und ich nahm an der Ersatzspieler, wird ein anständigeres Poker spielen, als wenn er seinen eigenen Stack hätte.
Er hat dann auch länger nichts preflop gecallt (bei unseren anfangs tiefen blinds geht das ja auch noch ein Zeitchen). Doch plötzlich macht er aus mittlerer Position einen guten Preflop Raise. Er musste wohl eine Premium hand haben. Meine war nicht allzuschlecht (KQo) und ich callte den raise .
Alle sagten ihm vorher spiel so wie du auch sonst würdest, ich wollte es nicht zu laut sagen, aber hoffte er würde diese Ratschläge nicht zu stark befolgen und etwas bewusster mit dem Stack des Kollegen spielen.
Doch nein, auf dem Flop treffe ich die Q, bette, und der Ersatzspieler raist. Da der Spieler auf dem button noch drin ist und bekannt ist ein polizist zu sein, nahm ich den raise ernst, mindestens eine Q oder einen draw muss er haben und wenn da der Button auch callte, war es für mich in dieser Situation ein easy fold, ich wollte ja auch nicht den Pot zu gross machen damit der Verlust des ausstehenden Spieler nicht zu gross wird.
Turn, Check, Check, River, Check, Check... alles Blanks. Was hatte der Ersatzspieler A7o ohne draw und nichts, der Polizist callte mit 88 und gewann.
Tönt jetzt komisch, aber ich fühlte mich extrem verarscht. Schrie ihn minutenlang an und tobte, er habe doch nun ein relativ grossen teil des Stacks vom Kollegen verloren. Der Pot war nicht so schlimm, aber einfach dieses doofe play vom Ersatzspieler, ich kenne es ja eigentlich von ihm, ich dachte aber er würde auch mal etwas bewusster und tighter spielen wenn er einen fremden Stack betreut.
Später als ich etwas beruhigt war, sagte mir der Tilterzeuger er hätte nicht gemerkt, dass der Button noch im Pot ist :roll:
Der verspätete Spieler kam 2 Minuten später an :shock:
Trotzdem ich konnte nicht mehr Spielen. Ich callte einen Supertighten Spieler All-In mit einem Straight Draw (nur 1 Ass in der Hand) nach langem verkrampften halten aller meiner restlichen Chips in der Luft über dem Betbereich, liess ich sie mit einem Tiltigen "shit das hätte ich nicht tun sollen" fallen. Er hatte A5, ich bekam zwar die straight zum Split auf dem Turn aber gerechterweise kriegte er den Flush auf den River. So haute mich der Tilt schon nach 3-4 nachfolgenden Händen vom Tisch.
Naja, nachdem machte ich mir etwas gedanken übers Pokern, da ich schon lange nicht mehr so gereizt war. Da erkannte ich dann auch schnell die Sinnlosigkeit des Tiltens und von solchen gut gemeinten softplays (inklusive dem Spielen für andere :roll: ).
Und ja, je mehr man eine Hand unabhängig vom Ergebnis analysieren und sein play bewerten kann, je weniger tiltets.
Da ich noch nicht soo routiniert bin, habe ich teils noch das Problem, dass wenn ich aus verschiedenen Gründen ein totales Donk play mache (was mich dann auch viel kostet) emotional schon unsicherheit und dadurch ein feines tilten entstehen.
Ach sind wir doch emotionsgesteuerte Lebewesen, aber darum lieben wir doch Pokern.
PS: wow du magst noch lesen? Sorry für den langen Text
