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FB-Gruppe boykottierung der Poker-Turniere in Casinos
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Tx Offline
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Beitrag #31
Re: FB-Gruppe boykottierung der Poker-Turniere in Casinos
Paxinor schrieb:imo werden die, die hier gross von casino boykott reden und was weiss ich, spätestens in 4 wochen im casino nicely seated sein... addicts halt...

Naja, machst es Dir schon etwas einfach, hier gleich von 'Addicts' zu sprechen - auch als nichtsüchtiger Gelegenheitsspieler muss man in Zukunft ebens ins Casino gehen, wenn man sein Hobby nicht aufgeben will. Es bleibt einem schlicht keine andere (legale) Wahl für Live-Poker, mal abgesehen von Homegames, bei denen ich mich bezüglich der Gesetzeslage (noch) nicht genau auskenne.

Eigentlich müsste man die Casinos boykottieren, denn der andere, der von seinen an den Automaten verdonkten 25k spricht, hat so ganz unrecht nicht - ein Spielsüchtiger, der im Casino an einem Tourney teilnimmt, geht danach vielleicht noch zum Automaten- oder Tischspielbereich, die z.B. im GCB nach dem Pokern noch passiert werden müssen... ein Schelm, wer sich dabei etwas Böses denkt. Immerhin sind die meisten Spielsüchtigen automatensüchtig.Ging er in irgendeine Pokerlounge an ein Turnier, so zahlte er halt das Buy-In, und gut ist für den Abend. Fakt ist, wenn es um Spielsucht-Prävention geht, so machen die Schweizer Casinos doch alles andere als ausreichend. Jeder, der nicht auf der schwarzen Liste ist, kann jederzeit Geld im Wert eines Mittelklasse-Wagens verdonken, ohne dass es jemanden juckt.

Insofern sind halt mal alle Argumente des Casino-Verbands bezüglich Spielsucht an Verlogenheit nicht zu überbieten. Und ein Boykott durchaus angebracht. Aber eben, das wird nicht passieren, denn dafür Pokern aufgeben wollen die Wenigsten, was ich auch verstehen kann.<br /><br />-- Beitrag erweitert: 03.06.2010, 18:37 -- <br /><br />Im Übrigen muss ich Dir zwar in vielem recht geben, Paxinor, z.B. dass das BG schlicht keine andere Wahl hatte, etc. Und dass Du schon immer gegen den ESBK-Entscheid, Pokerturniere zu liberalisieren, gewettert hast und gegenüber Poker ohnehin immer kritischer wurdest, entging mir als langjährigem Leser ebenfalls nicht. Insofern bist Du Dir selbst treu geblieben.

Dennoch würde mich halt etwas mehr Differnziertheit in der Diskussion schon freuen. Der Entscheid vom BG, auch wenn er zugegeben nicht anders möglich war, geht imho eben in die falsche Richtung und setzt die falschen Zeichen. Als Pokerspieler bin ich gerne bereit, Regulierungen zu akzeptieren, welche z.B. dem Schutz vor Spielsucht dienen und die Sicherheit/Sauberkeit der Spiele sicherstellen. Insofern war die bisherige Regelung der ESBK sicher nicht gut. Aber der Status Quo ist halt überhaupt nicht besser, sondern drängt Poker zum einen Teil in den Untergrund, zum anderen Teil werden die Leute in Casinos gedrängt, welche weniger gute Angebote haben, für Spielsüchtige viel gefährlicher sind und jetzt wieder mit ihrem Quasi-Monopol Geld drucken können (mit dem Staat im Hingergrund). Das Ganze hat einen sehr üblen Beigeschmack.

Notwendig wäre eine Abänderung und Verbesserung des völlig veralteten Glücksspielgesetzes, und hier sollten auch die Pokerspieler mitreden können, gerade auch wenn es um die zukünftige Regulierung der Online-Seiten geht. Denn diese wird früher oder später auch kommen. Aktuell macht hier vor allem die Swisslos / Lotterie Romande Druck, welche mit den ausländischen Angeboten ihre Felle davonschwimmen sehen. Gerade gestern machte der Bund Vorschläge, den Netzzugang zu solchen Seiten einzuschränken und/oder die Finanztransaktionen zu diesen Seiten zu unterbinden. Wegen dem BG-Entscheid von den meisten unbemerkt.
Gerade online sehe ich grosse Chancen, negative Auswirkungen der Spielsucht durch sinnvolle Beschränkungen zu limitieren und gleichzeitig ein interessantes Angebot (auch auf niedrigen Limits) aufrechtzuerhalten. Sollen wir hier darauf verzichten müssen, nur weil Swisslos mit ihrem Nutzen für die Allgemeinheit argumentiert? Zahle hier gerne einen Teil des Rakes für Spielsuchtprävention, von mir aus auch für die AHV, aber wieso sollte Online-Poker verboten werden, nur weil Swisslos Geld für den FC Bäretswil sammeln will? :roll:

Bottom Line: Es braucht die Initiative und das Lobbying von Pokerfans, wenn dieses auch deutlich professioneller daherkommen muss, als die in diesem Thread zu recht verrissenen Schnellschüsse. Kritisieren ist immer einfach und die schlechte Petition und FB-Gruppe laden direkt dazu ein. Doch finde ich es auch nicht besser, wenn direkt jede Initiative immer abgewürgt wird, statt konstruktive Vorschläge zu machen, wie nun vorgegangen werden sollte. Denn mehr Lobbying ist wirklich notwendig, wenn wir dieses nicht dem Casino-Verband und Swisslos überlassen wollen.
06-03-2010 06:37 PM
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Re: FB-Gruppe boykottierung der Poker-Turniere in Casinos - Tx - 06-03-2010 06:37 PM

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