Re: Razzia in Köniz - Who's next?
@Ostarr
jap, da denke ich hast du es mit einem sehr schlichten Beispiel auf den Punkt getroffen. Ich hoffe das werden alle verstehen.
Klar ist auch, dass man live nie auf das Glück verzichten kann. nicht bei MTT und auch nicht bei CG bzw. SnG's. Jedoch denke ich, dass bei Live Trny's und CG unter Freunden noch ein weiterer Faktor eine grosse Rolle spielt, welcher wäre, dass man reads anhand der körperhaltung machen kann. Man sieht dem Spieler in die Augen und kann sich schneller ein Image machen als Online, wo man einfach nur die Zahlen des HM sieht. Somit ist die Edge teilweise doch da um einigermassen even zu spielen. (ist meine meinung, kann man gerne kritisieren)
Mir persönlich geht es bei den Live spielen auch nicht wirklich um das Optimale BR management und auch nicht darum jetzt mit allen mitteln ein winning player zu sein. Ich spiele es wirklich einfach gerne als hobby. Und ich finde es schade, dass ich nur noch Freerolls spielen darf, da jeder der in diesem forum sich bewegt sicher bewusst ist, dass poker ohne einsatz einfach 0, NULL NULL spannung bringt. Und deswegen spielen wir doch alle poker, nicht?
Beispiel: Ich spiele normalerweise an einem Abend Onlineholdem über ca. 6-8 Turniere für insgesamt ca. 100 - 150$. Somit finde ich das absurd, wenn man mir vorschreibt ich dürfe dieses geld live nicht in die hand nehmen.
Und da will ich nach langem ausholen wieder beim Thema einhängen. Ich denke der Grund für die fehlende Motivation vieler ist, dass sie das thema abgeschlossen haben. Man organisiert sich selbst, baut mehr online abende ein, organisiert homegames mit CG, und trifft sich in Campione oder Bregenz, usw. zu einem Chilligen Pokerwochenende. Der Bedarf vieler an live holdem ist somit gedeckt.
Ich denke auch das Bundesgericht hat mit der direkten Umsetzung viele gegenvorstösse im keime erstickt, weil die Schweizer Pokerszene mehrheitlich noch nichts von einem allfälligen stopp gewusst hatte, wurde auch an den live trny's nicht über die problematik diskutiert (imo ähnlich als wenn man der SVP jeden Stammtisch in jeder Beiz auf einen schlag streichen würde). Die Pokerszene reagierte in den ersten monaten mit Frustration und unkonstruktiver kritik. (ich nehme mich da nicht aus, war genauso einer der einfach nur mal Hass und unverständnis verspürte.)
Weiter habe ich dann nach ca. 2 Wochen mal den Bundesgerichtszettel gelesen und musste mit erstaunen feststellen, dass dieser wirklich hand und fuss hatte, und ich sogar verstehe, warum so entschieden wurde (auch wenn zum teil fragwürdige ansätze genommen wurden)
Als mir dann auch noch bewusst wurde dass es nicht realistisch ist eine änderung in absehbarer zeit zu erreichen resignierte ich und stellte mich auf oben erwähnte homegames und onlineholdem ein.
Und noch was kleines an Pax.
Ich kann auch deine Frustration gut nachvollziehen und denke du hast wirklich viel getan. N1 Job!
Und eines der grössten probleme sehe ich, wie auch bereits mehrmals erwähnt, dass es keinen Verband gibt welcher wirklich die interessen der Pokerspieler mit dem nötigen fachwissen und der nötigen zeit lösungen erarbeitet.
Da müsste man mal ansetzen.
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