Paxinor schrieb:das problem ist halt: Atomenergie ist emotional vorbelastet durch die Atombombe, und das schlechte krisenmanagement der Russen in Tschernobyl, die die hauptursache der relativ hohen zahl antodesfällen sind (wohl trotzdem kein vergleich der todeszahlen von kohlekraft), z.B. gabs ja ne kernschmelze auf three mile island, die keine probleme verursachte...
Die Leute überschätzen das zerstörungspotential von Atomkraft und unterschätzen das anderer energiegewinnungsarten. Sollte es ne bessere alternative zu atomstrom geben nur her damit... aber leider gibts im moment keine
emotional vorbelastet - ja, aber mit recht. mag sein, dass die kohlekraft mehr leute auf dem gewissen hat, als die atomkraft. der unterschied ist, dass radioaktivität eine heimtückische bedrohung ist. wir können sie nicht wahrnehmen. "unschuldige" sind genause betroffen wie "schuldige", im unterschied zu verschütteten grubenarbeitern beim abbau von kohle. ausserdem muss uran auch abgebaut werden.
die wiederaufbereitung der brennstäbe ist auch ein riesen problem. der grossteil der europäischen brennstäbe kommt aus einer aufbereitungsanlage in russland (habe mal ne sf sendung darüber gesehen). kamerateams sind dort nicht erlaubt. das gebiet rund um die anlage ist total verseucht. mengenmässig sind dadurch sicherlich weniger arbeiter betroffen als zb durch kohleabbau, aber die sache ist trotzdem hochproblematisch.
und eine einfache EV-rechnung mit menschenleben ist sowieso nicht zulässig, wegen den unabschätzbaren langfristigen auswirkungen der radioaktivität.
heute können wir nicht vollständig auf die atomkraft verzichten. aber wir sollten so schnell wie möglich einen wandel zu anderen energiegewinnungen vollziehen und weiter energie einsparen. der bau neuer atomkraftwerke setzt völlig falsche zeichen und anreize. wie soll denn eine alternative energie profitabel werden, wenn die atomkraft in den kommenden jahrzehnten immernoch den ton angeben wird?