Re: Farbe bekennen! (Rot?)
Imo werden hier Sachen vermischt, die nicht vermischt gehören... einerseits das Leiden von Tieren, andererseits das Ökologische.
Imo ist die konsequenz, tieren kein leid antun zu wollen nicht automatisch vegetarismus... Man hat easy die Möglichkeit, sein standard beliebig hoch zu schrauben, bis "netto tierische glücklichkeit" positiv ist. Ich mein wenn ich ein Kobe Rind esse, dann hab ich defacto Glück kreiiert und nicht vernichtet. Eine Kuh wurde gezüchtet, die nicht gelebt hätte, wenn ich keine Nachfrage nach ihrem fleisch hatte, hatte ein glückliches leben und ist dann vermutlich einer der angenehmsten Tode gestorben, die ein Tier sterben kann. Also wenn ich wiedergeboren werde als Kobe Rind, bin ich happy... Also ist es nur eine Frage des Standards, aber ab einem gewissen Level von Fleischqualität trägt man dazu bei, dass die Erde mit mehr glücklichen Geschöpfen bevölkert ist als ohne die Nachfrage dieses levels von fleischqualität.
Und dann das Ökologische:
Obv. je höher die Fleischqualität, desto höher auch die "verschwendung" an ressourcen, die für Menschen aufgewendet werden könnte. Aber da beginnts imo ganz hässlich zu werden mit der argumentation. Okey wir verfuttern Kalorien an Tiere um sie dann zu essen (sagen wir glückliche tiere) und entnehmen irgend nem Afrikaner dadurch die lebensgrundlage. Fair enough. Man verzichtet auf Fleisch. Aber dann ist die frage, warum man sich anderen Luxus gönnt, den man nicht nötig hat (nachfrage nach smartphone, dessen Herstellung gerade so gut gespart werden könnte für extra herstellung von Nahrung).
Fakt ist: wenn die Menschheit wollte, könnte sie genug Nahrung vor alle herstellen, wenn das wirklich die priorität wäre. Tut sie aber nicht, weil sich leute in der ersten welt eben eben ne schöne wohnung, n Iphone und Ferien leisten will... Ich mein da spend ich locker n paar 100 CHF pro Jahr nach afrika, und ich tu mehr dafür, dass die dort nicht verhungern wie jeder Vegi.
Ich finds völlig ok wenn jemand Vegi ist, aber ich gebe einfach zu bedenken: es ist ein komplett subjektiver, emotionaler entscheid. Wie jede Verhaltensweise ist Vegetarismus im vgl mit anderen verhaltensweisen völlig inkonsequent, genau wie fleisch essen und gleichzeitig spenden am ende des tages inkonsequent ist.
Ich persönlich kann Vegetarismus akzpetieren, hab aber sehr mühe damit, wenn es dargestellt wird als wäre es ein koheränteres moralisches ideal, weil das ist es definitiv nicht. Das verhalten eines Vegis ist nicht weniger hypocrictical als das verhalten von jemandem, der die tierquälerei in der Fleischproduktion verharmlost... Und das sollte sich imo jeder Vegi bewusst sein (und die meisten haben wirklich einen unglaubliches selbstvertrauen in ihre moralische kohärenz)
was ich damit sagen will: MP Rator hat 5 Punkte aufgezählt, warum er kein fleisch isst. er wird wohl mindestens 4 von diesen 5 Punkten mit anderen Verhaltenweisen direkt contradicten. Das machen alle von uns... aber man sollte es sich immer bewusst sein.
in short:
1. je netter man tiere behandelt, desto teuerer und luxuriöser wird es
2. Jeder Luxus, den sich irgendjemand leistet hier auf dieser welt, nimmt direkt jemand anderem das Leben weg...
es soll bitte niemand behaupten, dass man 1&2 so balancieren kann, dass vegetarismus oder irgend ein andere essmoral kohärent ist zu seinen anderen verhaltensweisen, die man so an den tag legt als average europäer...
ps: persönlich achte ich auf qualität des fleisches so gut wie möglich, und bin auch bereit viel geld dafür zu bezahlen => bin also einer dieser "ich töte implizit xy afrikakinder pro jahr" mit fleischkonsum, schaue dafür aber, dass die kühe und hühner so glücklich wie möglich waren, bevor man sie gekillt hat....
"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
|