h4Zl schrieb:Ja ich glaube da haben wir die Kluft. Ich finde dein Youtube Video jetzt nur "wenig" schlimm. Wären da 20% weniger Hühner und würden die Leichen bzw. Kadaver regelmässig weggeräumt werden, verstehe ich nicht was daran so schlimm ist. Sieht sehr sauber und gepflegt aus.
Wenn du meinst. Aber die Kadaver waren vorher lebendig und sind elendig verreckt... oder wurden kannibalisiert.
Die Hühner haben in dem Vid übrigens auch keine Kämme mehr.
In meiner Kindheit hatten wir während des Sommers manchmal 4 Hühner. Daher weiss ich, wie glückliche Hühner aussehen und was ihre natürlichen Bedürfnisse sind. Unsere heutigen Tierschutzbetimmungen haben ein sehr minimalistisches Verständnis vom Wohl der Tiere. Es ist ungefähr so, als ob man dich in eine winzige Zelle sperrt, ohne Fenster, Toilette, etc. Niemand schlägt oder misshandelt dich. Nach der gleichen Logik wäre das dann auch ausreichend.
Die Massentierhaltung hat das Tier zur Sache degradiert. Es macht wirtschaftlich gesehen überhaupt keinen Sinn, auf die Bedürfnisse der Tiere einzugehen. Wenn sich ein Teil der Tiere gegenseitig totpickt, an Krankheiten verreckt oder generell bei lebendigem Leib am verrotten ist, ist das völlig egal, solange am Ende Profit dabei rauskommt. Ein Betrieb mit mehreren Tausend Tieren kann es sich nicht leisten, kranke Tiere individuell zu behandeln. Lieber behandelt man sie gleich allesamt mit Antibiotika. Und wenn nicht, dann ist's wurscht, solange genug überleben. Bei den Tiertransporten läuft die Rechnung genauso. Solange mehr als ungefähr 70% der Tiere überleben, rentiert es. Scheiss auf die Verluste.
Diese wirtschaftlichen Überlegungen machen Sinn und sind bei jedem Produkt gerechtfertigt. Imho aber nicht bei Tieren, die sich von allen anderen Produkten dadurch unterscheiden, dass sie empfindsam sind. Aber das sieht man zugegebenermassen nur, wenn man am Schicksal der Tiere interessiert ist.