Passwort vergessen?   -   Registrieren

Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
Verfasser Nachricht
Paxinor Offline
Administrator

Beiträge: 4,391
Registriert seit: Oct 2006
Beitrag #63
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
M.P.Rator schrieb:Zum Begriff der Spekulation:

Beispiel Nahrungsmittel. Sagen wir, es gibt mal wieder in einem wichtigen Anbaugebiet eine Missernte. D.h. die Nahrung ist in diesem Moment knapper als sonst. Folglich steigt der Preis. Dadurch wird es für die "Spekulanten" attraktiv, grössere Mengen an Nahrungsmitteln aufzukaufen, weil sie darauf spekulieren, dass der Preis weiterhin steigen wird und sie die Nahrung mit Gewinn weiterverkaufen können. Durch ihre Spekulation (= Hortung von Nahrung zum späteren gewinnbringenden Verkauf) treiben sie die Preise für die knappe Nahrung noch zusätzlich hoch, weil sie das ohnehin knappe Nahrungsmittelangebot "künstlich" weiterverknappen.

ich stelle hier einfach folgende, simple frage: Wenn Spekulanten das Gewinnbringend machen können, wer zur Hölle ist der Vollidiot auf der anderen Seite, der bevor der Preis hoch geht noch Weizen an Spekulanten verkauft? Das ganze wird ja über die Börse gemacht... Gerade die Produzenten wissen ja am besten Bescheid über diese Ernten etc. und haben im gegensatz zu den Spekulanten auch die möglichkeit ihre Nahrung zu lagern. Dieses Argument wird immer wieder wiederholt, aber ich sehe bis heute nicht wie das funktionieren sollte... Du brauchst ja irgend nen Deppen, der dir in seiner Unwissenheit die Nahrung billig verkauft, damit der Preis noch steigen kann... Wer soll dass sein an einer Futures Börse für Weizen, wo informierte Produzenten mit klugen Spekulanten zusammenkommen?

darum macht das hier nicht wirklich sinn
Zitat: Für lebenswichtige Güter würden wir in letzter Konsequenz ALLES opfern. Es ist moralisch nicht okay, wenn Menschen hungern müssen, weil einige Spekulanten Kohle machen wollen.

Während und nach dem 2. WK wurden viele Bauern in Deutschland sehr reich. Die Nahrung war knapp und viele Städter sind regelmässig aufs Land gegangen um direkt auf den Höfen Nahrungsmittel zu kaufen, zu brutal überhöhten Preisen. Da ging manch eine goldene Taschenuhr für ein Kilo Kartoffeln über die Ladentheke. Ist eine Uhr für ein Kilo Kartoffeln unter diesen Umständen ein "fairer" Preis? Ja. Denn die Nahrung ist tatsächlich knapp.

Zitat: Es war nicht so, dass irgendwo gigantische Vorräte lagerten, die die habsüchtigen Bauern immer nur häppchenweise an den Mann gebracht haben, um möglichst hohen Profit rauszuschlagen.
Wie soll das bitte aufgehen? Nahrungsmittel sind verderblich, und es ist nicht möglich die menge langfristig künstlich knapp zu halten, weil 1. kein Nahrungsmittelmonopol herrscht und 2. Nahrungsmittel nur begrenzt hortbar sind. Wenn folgendes gilt:

Zitat:Bei heutigen Nahrungsmittelkrisen sieht die Sache imho anders aus. Eigentlich gäbe es genug zu fressen, wenn das Angebot durch die Spekulation nicht künstlich verknappt würde.

Du sagst es gibt genug zu essen, aber die Spekulanten halten es "zurück" um den preis "künstlich" hochzuhalten. Von welchem dummkopf kaufen sie es billig, wo lagern sie es und wo ist dieser haufen Nahrung, den sie über die Jahre angesammelt haben? Imo kommt die ganze produzierte Menge an Nahrung auf den markt muss es ja... und warum verkauft nicht irgend n spekulant mal alle nahrungsmittel, anstelle sie einfach verderben zu lassen?


Zitat:Mit Essen spielt man nicht, heisst es doch. Der Spruch kommt bestimmt von der Kriegsgeneration.
Naja also das ist jetzt ne ziemlich leere platitüde... Ich würde vorschlagen du zeichnest mir anhand einem inselbeispiel mit n paar produzenten und n paar spekulanten, und Nahrung mit einer mittelfristigen haltbarkeit auf wie der mechanismus funktionieren würde von Spekulanten, die den preis künstlich hochtreiben, und irgendwelchen deppen, die sich abzocken lassen...

Ich wüsste nur einen Weg wie es funktionieren kann: die Spekulanten sorgen dafür, dass es einen effizienten markt gibt, und allfällige fehler der Produzenten ausmerzen... und es genau gleich funktioniert wie damals im 2. Wk... nur ist jetzt das problem, das gewisse leute 50 uhren haben und manche nur 1ne... und die mit den 50 uhren kaufen alle nahrung auf und werfen denn 1/3 davon weg...

und so ist es auch wie es heutzutage abläuft... aber diese künstliche spekulantenpreise ist doch ein völliger witz... gerade weil wir eben alle nahrung unendlich viel zu zahlen bereit sind, verhungert immer zuerst der arme, wenn es nahrung nicht wirklich im massiven überfluss gibt...

Aber wo da der Spekulant was ganz schlimmes macht kann ich jetzt echt nicht sehen... Wenn leute wirklich glauben, dass wenn es diese Spekulanten nicht gäbe die Nahrungspreise billiger wären... dann hat man das imo nie wirklich zuende überlegt... man sollte diesen Argumenten wirklich relativ kritisch gegenüberstehen, auch wenn sie aus dem "eigenen" Lager kommen...

"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
10-17-2012 10:01 PM
zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - Paxinor - 10-17-2012 10:01 PM

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 4 Gast/Gäste

Kontakt | raise.ch | Nach oben | Zum Inhalt | Archiv-Modus | RSS-Synchronisation
Deutsche Übersetzung: MyBBoard.de, Powered by MyBB, © 2002-2024 MyBB Group.
Designed by © Dynaxel