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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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tron Offline
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Beitrag #69
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
agree inhaltlich, aber direktzahlung ist ned das gleiche wie subventionen. (also sind schon beides subventionen, aber man versteht was anderes darunter). hauptvorteil von direktzahlungen ist, dass es weniger anreiz-verschiebungen gibt und ziele besser verfolgt werden können. zudem weniger gefahr von überproduktion (stichwort milchberg, oder was war das?). jedenfalls hab ich das so im kopf von früher... aber eben, inhaltlich völlig agree mit dir.

zum topic nahrungs-spekulation: hab keine 100% festgelegte meinung (gute gegenargumente fänd ich auch spannend hier), aber tendiere auch zu mehr oder weniger bullshit. mein hauptproblem am ganzen ist: "spekulanten" haben ja offensichtlich nur interesse an profit. ob preise also zu hoch oder zu tief sind, ist ihnen völlig egal. wenn sie die preise drücken können (resp. preise zu hoch sind aktuell) und das profitpotential hat, dann shorten sie (oder verkaufen etc). wenn sie die preise erhöhen können (oder sie zu tief sind), dann kaufen sie. nun ist es ja aber nicht so, dass es nur ein spekulant im markt hat, sondern es gibt hunderte. alle mit eigener meinung, analysen und investment-entscheidungen. und wie armi sagt, der aktuelle preis kann sich zwar kurz / mittelfristig vom "realen preis" verschieben, aber sobald der unterschied zu hoch ist gibt es automatisch eine massive gegenbewegung durch andere spekulanten.
schau, bei den aktienmärkten motz(t)en alle darüber, dass spekulanten die preise drücken durch short verkäufe, bei den commodities motzen alle, dass spekulanten die preise erhöhen künstlich. in der realität ist wohl nichts von beidem der fall in einigermassen langfristig gesehenem durchschnitt.
wie gesagt, gute gegenargumente immer willkommen.

noch als zusatz zu deiner ursprünglichen frage (pax hat ja schon probleme aufgezeigt):
Zitat:Beispiel Nahrungsmittel. Sagen wir, es gibt mal wieder in einem wichtigen Anbaugebiet eine Missernte. D.h. die Nahrung ist in diesem Moment knapper als sonst. Folglich steigt der Preis. Dadurch wird es für die "Spekulanten" attraktiv, grössere Mengen an Nahrungsmitteln aufzukaufen, weil sie darauf spekulieren, dass der Preis weiterhin steigen wird und sie die Nahrung mit Gewinn weiterverkaufen können. Durch ihre Spekulation (= Hortung von Nahrung zum späteren gewinnbringenden Verkauf) treiben sie die Preise für die knappe Nahrung noch zusätzlich hoch, weil sie das ohnehin knappe Nahrungsmittelangebot "künstlich" weiterverknappen.
selbst wenn man das problem der haltbarkeit ignoriert: wir sind uns ja glaubs einig, dass es nicht realistisch ist, anzunehmen, dass der überhöhte preis eines nahrungsmittels auf alle ewigkeit einfach zu hoch bleiben wird (wenn man nun mal die möglichkeit ignoriert, dass der spekulant einfach aus bosheit regelmässig grossteil der kommenden ernten aufkauft und dann zerstört... hehe). sagen wir es gibt weltweit eine schlechte reisernte und spekulant A kauft nun 50% des reises auf und treibt den preis in die höhe. nun kommt spekulant B und sieht dass der preis steigt und macht mit und kauft noch mehr reis auf. das angebot wird noch knapper und der preis noch höher. ABER: relativ rasch kommt der punkt, wo der reis preis so stark aus dem gleichgewicht ist, dass spekulanten C, D, E, F, G und Y realisieren, dass es eine massive profit opportunity gibt, den schliesslich gibt es in 2 monaten wieder die nächste reis-ernte (und er zudem spekulanten A und B ficken kann, diese mongos, was er sowieso super findet) und "shorten reis" massiv und treibt somit den preis wieder runter auf das ursprüngliche niveau (oder etwas tiefer). natürlich ist dies eine starke vereinfachung, aber ich sehe nicht, was grundsätzlich am prozess falsch ist. commodities märkte sind unglaublich liquid und aktiv und es ist imho unrealistisch anzunehmen, dass sich das nicht mehr oder weniger rasch einpendelt.
10-18-2012 06:36 PM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - tron - 10-18-2012 06:36 PM

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