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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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Paxinor Offline
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Beitrag #91
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
@ artikel: das was armi sagt... ich picke hier einfach einzelne dinge raus um wiederum fragen aufzuwerfen:

Zitat:Von 1985 bis 2005 haben Billigexporte aus dem Norden in diese Länder zu Einkommensverlusten der dortigen Bauern von 272 Milliarden Dollar geführt.

Ich frage mich woher diese zahl kommt, und wie sie sich berechnen lässt. Afaik ist es numöglich die differenz zwischen etwasem berechen, das effektiv stattgefunden hat, und einem alternativuniversum was nicht statgefunden hat. Wenn man so eine behauptung in die luft stellt, sollte man sie gut begründen.

Zitat: Zwang zur Öffnung der Agrarmärkte, ...., vielen Ländern einzig der Kaffeeanbau empfohlen, ... Konzept der «Ernährungssouveränität» als «Recht aller Völker, Länder und Ländergruppen, ihre Landwirtschafts- und Ernährungspolitik gemäss den Bedürfnissen ihrer Bevölkerung selbst zu definieren, sofern diese keine negative Wirkung auf andere Länder hat.

Ich habe ein riesen Problem mit diesen Sätzen. Es ist nämlich alles freiwillig. Handel ist grundsätzlich etwas freiwilliges. Niemand wird gezwungen Handel zu betreiben, jeder kann wählen ob er ein gut tauschen will oder nicht. Die gesamte Linke scheint das irgendwie nicht zu verstehen. ein öffnungen von märkten per se addiert eine OPTION was man mit seinen produzierten gütern machen kann... man könnte sie verkaufen. man muss aber nicht. Niemand wird gezwungen. Also ohne gross spezifisch zu werden legen wir mal die Grundfrage fest:

Wie kann das öffnen von Märkten schaden? Wie kommt es, dass diese Drittweltländer sich nicht selbstversorgen, wenn es ihnen offensichtlich schlechter geht wenn sie exportieren? Niemand hält ihnen eine pistole an den kopf.

An dieser stelle kommt hier nun gerne der einwand "das sind ja keine demokratien" (hier ja schon besprochen worden). Sprich glencore kommt runter und knechtet alle. Auch das könnte das land unterbinden... z.B. mit steuern... oder mindestlöhnen oder oder. Dann kommt weiter "ja gut glencore schmiert eben die bösen grossgrundbesitzer und politiker". Oft wiederspiegelt es dann schon nicht mehr der Realität im Land, aber selbst wenn: wenn es eine bittere diktatur gibt, wo alle leute geknechtet werden, wie ist das agrarfreihandelsabkommen der kausalzusammenhang wie es den leuten noch schlechter geht? Dann liegt es wohl eher an der diktatur? und irgendwie seh ich einfach nicht so richtig den mechanismus wie die öffnung von märkten diktaturen installiert und leute arm macht. die Empirie wiederspricht dem auch massiv.

Glättli unterschlägt halt einige ökonomische grundkonzepte...

ja okey die shippen uns sinnlos nahrung für die kühe (und kriegen btw. geld dafür mit dem man sich nahrung kaufen könnte)... man könnte einfach vegetarismus pflicht machen und das wäre alles effizienter. Wäre es ökologisch besser? mit sicherheit. Wäre es cool für all die bauern dort, die sich nun endlich wieder selbst versorgen dürfen? irgendwie zweifle ich daran... es gibt viel mehr essen, also sinken die preise... also überleben die bauern noch weniger. Ich weiss das hirn wird schnell ausgetrickst, die intuitivste erklärung warum das glättli weltbild nicht aufgeht ist für mich folgendes paradox:

laut den linken sind nahrungsmittel immer zu teuer (böse spekulanten), aber gleichzeitig werden kleinbauern gezwungen spottbillige unterbezahlte futtermittel in den westen zu liefern. Dabei werden diese Futtermittel und Weizen etc. auf dem selben fucking feld vom selben fucking bauern angepflanzt, der jederzeit seine Saat ändern kann und einfach selber weizen produzieren könnte (salopp gesagt).

irgendwie kann beides nicht sein... entweder futtermittel und weizen sind unfair teurer, und dann sollten die entwicklungsländer froh sein, dass wir es ihnen abkaufen, oder alles ist zu billig, und dann sollte sich niemand über den nahrungsmittelpreis beklagen und das hungerproblem sollte gelöst sein.

aber laut glättli leben wir in dieser komischen welt, wo alle kleinbauern auf dieser welt futtermittel anbauen für irgendwelche rinder in europa, was den preis unglaublich tief runterdrückt und sie quasi daran zu grunde gehen. aber nicht auf die idee kommen weizen anzubauen (ausser natürlich es ist glencore... dann ist der weizen wieder zu billig).

"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
11-08-2012 08:22 PM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - Paxinor - 11-08-2012 08:22 PM

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