Re: Bundesratswahl durch das Volk
Nun ich habe mir das zeugs angeschaut, grad der erste link macht für mich Sinn und zeigt imo klar auf, warum der Einfluss von Geld in Studien etc überschätzt werden und nicht unterschätzt:
Das Problem ist, dass hier das typische "korrelation <> kausalität" Problem extrem stark ist, und das resultat immer nur in eine richtung verzerrt: nämlich in die, das der einfluss von Geld tendentiell überschätzt wird.
Das naive gegenüberstellen von Wahlresultat und "höheres budget ja oder nein" ist ein riesiger fehler, genau weil eben das Wahlkampfbudget abhängig ist vom erwarteten Ausgang ist, und die grössten Beträge investiert werden, wenn die chance zu gewinnen schon grösser als 50% ist.
Dies ist z.B. exakt in amerika der fall (und btw. gegen die landläufige meinung hier in europa, wo es ja immer heisst die Republikaner finanzieren sich durch reiche leute und haben so einen vorteil)
dabei sieht die realität anders aus: Das Geld geht zum Gewinner, z.B. hatte McCain ein 3 mal kleineres Budget als Obama wenn ich mich recht erinnere, und Obama hatte auch ein leicht grösseres budget als Romney...
Es gibt mehrere Gründe warum Geld zum Gewinner fliest... lobbying, nutzenfunktionen der Politiker, die ja fremdes Geld bezahlen, und quasi eine fast unendliche marginale zahlungsbereitschaft für ein paar Stimmen mehr, wenn der ausgang "knapp" ist (siehe erster link MP Rator).
Es ist von natur aus schwer bis unmöglich, für diese Faktoren zu kontrollieren, da man ja die erwartungen über die wahl kennen müsste der Leute. Levitt etc. haben das versucht, und sind darauf gekommen, dass der kausale, marginale effekt gering ist...
Ich würde per se jeder Studie die behauptet, Geld spielt eine grosse rolle bei "wichtigen" wahlen diesen bias unterstellen, ausser sie können wirklich gut darlegen, wie die untersuchung gemacht wurde, damit dieser bias ausgeschlossen ist.
Es ist empirisch ein fast unmögliches Problem...
Es gibt aber evidenz, die ziemlich schwerer wiegt, und das sind die experimente die Yrsinn erwähnt hat. Man kann leute sehr einfach "manipulieren" solange sie eine low involvement entscheidung vor sich haben (darum funktioniert auch werbung für konsumprodukte, man bedenke, dass es dort aber auch schon grenzen hat, siehe z.B. apple vs android)
Imo sind alle politischen kopfwahlen (i.e. nicht irgendwelche whatever gesetze) high involvement entscheidungen, und menschen sind EXTREM schwer zu manipulieren in solchen dingen, das zeigen experimente immer wieder. Oft ist der versuch der manipulation auch kontrakproduktiv.
Präsidentschaftswahlen, Bundesratswahlen, Ständeratswahlen, oder wichtige Initativen sind ganz klar high involvement Entscheidungen und Menschen sind nunmal da kaum beeinflussbar, in dem man alles mit plakaten vollpflastert, werbespots bringt und flyer verteilt.
sobald es eine high involvment entscheidung ist, sind parteien imo "meinungs-taker" und und nicht "meinungs-maker"
Alle Verhaltensexperimente die ich kenne weisen darauf hin, dass Menschen kaum zu manipulieren sind von aussen, und die empirie von geld vs wahlausgang kann nur in eine richtung verzerrt sein: In die, dass man den einfluss von Geld überschätzt
für mich ist der fall relativ klar....
"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
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