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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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YrrsiN Offline
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Beitrag #170
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
Ich möchte unsere Diskussion gerne nochmals aufgreifen, diesmal aber auch noch der elementaren Frage nachgehen, welche in meinen Augen noch zu wenig besprochen wurde:
Was sind eure Lösungsansätze um die heutige extreme Armut zu reduzieren? Ist Charity wirklich nur ein Tropfen auf den heissen Stein?
Ich habe vor ein paar Wochen das sehr interessante (für mich in diesem Bereich bisher bestes) Buch, "Poor Economics", gelesen, welches mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet hat und unideologisch und pragmatisch an die ganze Sache herangeht. Kennen es einige von euch?
Die Hauptaussage liegt darin, dass es keine allgemeingülitge Antwort auf diese Frage gibt, wie dies heute von vielen Seiten geäussert wird. Vielmehr sollte man die Bereiche (Gesundheit, Bildung, Nahrungsmittelversorgung, Versicherungen, Kreditaufnahme usw), mit denen die Armen täglich zu kämpfen haben, jeweils einzeln betrachten und anhand von Studien (am besten geeignet sind dabei RCT's, <!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Randomized_controlled_trial">http://en.wikipedia.org/wiki/Randomized ... lled_trial</a><!-- m -->) die Auswirkungen der verschiedenen Implementierungen untersuchen und je nach dem neu evaluieren.
Wichtig ist aber auch zu erkennen, dass die meisten Menschen in grosser Armut momentan ohne auswärtige Hilfe oft gar keine Chance haben, auch nur annäherungsweise reicher zu werden. Es geht den Autoren aber nicht darum, dass man einfach Geld in diese Regionen schicken und hoffen soll, dass sie schon wissen was sie damit anfangen müssen, sondern um eine gezielte und effiziente Art von Investition (in fast jedem der oben genannten Bereiche haben sie gute Lösungsvorschläge - liest das Buch, ich kann es nur empfehlen).
Dass Charity ein Tropfen auf den heissen Stein ist, würde ich insofern auch entschieden abstreiten. Ich würde nicht abstreiten, dass in der Vergangenheit viele Entwicklungshilfeprogramme am Ziel vorbeigeschossen sind. Dies impliziert aber nicht, dass es keine sinnvollen Programme geben könnte: GivingWhatWeCan (<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.givingwhatwecan.org">http://www.givingwhatwecan.org</a><!-- m -->) o der GiveWell (<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.givewell.org">http://www.givewell.org</a><!-- m -->) sind Organisationen, welche uns dabei helfen, die kosteneffizientesten Hilfswerke zu finden. Je mehr in diese Programme investiert wird, desto mehr Leid wird verhindert und desto effizienter werden auch die jeweiligen Hilfswerke. Wie kann nur schon eine Spende von 10 Franken, der für uns in keiner Hinsicht denselben Nutzen hat wie für ein Kind in extremer Armut, ein Tropfen auf den heissen Stein sein? Der Gebrauch diese Redensart führt doch vielmehr dazu, dass die Leute überhaupt keinen Sinn mehr hinter dem Spenden sehen, obwohl das nicht zutrifft.

Die Videos von Armi sind echt super, danke!
Wenn wir schon bei TED-Videos sind, welche zur Diskussion passen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ted.com/talks/lang/de/james_b_glattfelder_who_controls_the_world.html">http://www.ted.com/talks/lang/de/james_ ... world.html</a><!-- m -->
04-09-2013 06:34 AM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - YrrsiN - 04-09-2013 06:34 AM

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