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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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Paxinor Offline
Administrator

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Beitrag #171
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
kenne das buch nicht, aber ich hab eine ziemlich klare Meinung bezüglich was der Mechanismus sein sollte um das Armutsproblem zu lösen:

Produktivität. Arme Länder müssen die Fähigkeiten entwickeln Güter produzieren zu können, die sie oder andere Leute begehren... Alles andere ist nur ein temporärer fix.

Leider ist es extrem schwierig dies zu "fördern" oder zu erzwingen, aber das ist die einzige Lösung.

Aber man sollte einfach die Realität anschauen: die arme Länder sind nicht arm, weil wir reich sind... sie sind nicht arm "gemacht" worden, sondern sie sind intrinsisch arm, weil ihnen die Fähigkeit fehlt, Güter zu produzieren (vielleicht hat der westen da die ein oder andere unterlastungssünde gemacht, aber der einfluss wird überschätzt).

Somit fällt für mich "Charity" nicht unter eine Lösung, sondern unter Symptombekämpfung. Jetzt ist es mehr oder minder ein Moralisches Dilemma, ob Charity ein tropfen auf den heissen stein ist oder nicht (mit 10 stutz rette ich ein kind, was super ist, aber handkerum rette ich mio von nicht) aber es ist keine Lösung. (Klar gibt es auch charity, die eben diese produktivität fördert, aber offensichtlich ist die wirksamkeit dieser massnahmen sehr begrenzt).

Ich mein implizit steht ja hier in diesem Thread der Vorwurf im Raum, dass zu wenig gemacht wird btw. das falsche. Ich bin mir da nicht sicher.

Die letzten zwei Generationen in Europa sind mit dem Selbstverständnis aufgewachsen, dass ein gewisser Wohlstand quasi ein "Menschenrecht" ist. Das ist zwar ein schöner Gedanke, aber es entspricht nicht der Realität. Historisch gesehen ist Wohlstand einer ganzen gesellschaft etwas völlig abnormales, und das "wohlstandspotential" wird in den seltensten fällen ausgenützt. Nur weil wir das jetzt 70 jahre hatten, heisst es noch lange nicht, dass dies "normal" oder "immer erreichbar" ist und/oder auch weiterhin so der Fall sein wird (Europa selbst ist ja daran, ein teil dieses Wohlstandes wieder zu verlieren, zumindest relativ).

Die Frage ist ja insofern, wie sehr sich Wohlstand "top down" und "von aussen" erzwingen lässt. Ich behaupte, es ist völlig "normal", dass Armut herrscht, und ich glaube auch je länger je mehr, dass man fast nichts dagegen tun kann.

Klar man kann Produktivität transferieren (i.e. echte "Charity"). Aber Produktivitätstransfer hat immer kosten und senkt normalerweise die gesamtproduktivität einer Gesellschaft (sowohl der gebenden wie auch der nehmenden) also ist da uns ein natürliches limit gesetzt (a la laffer kurve). Ich mein Charity braucht es und es ist gut, aber macht es wirklich Sinn, das sagen wir mal zu verdoppeln?

Und andere Länder produktiv machen, funktioniert halt eben auch nur sehr sehr beschränkt.

Ich glaube was heute getan wird und wie es getan wird ist wohl nicht allzuweit vom Optimum entfernt, was man überhaupt tun KANN... klar es ginge sicher besser effizienter und vielleicht auch n wenig mehr... Aber gewisse "Naturgesetze" lassen sich imo einfach nicht überwinden...

"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
04-09-2013 02:13 PM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - Paxinor - 04-09-2013 02:13 PM

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