Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
ich stemple dich nicht als idealist ab, oder will ausdrücken, dass eh alles "sinnlos" ist...
Ich will nur folgende Punkte festhalten, die wichtig sind, um zu entscheiden, was wir als Gesellschaft, und nicht als einzelnes tun sollten bzw tun:
1. Unsere Gesellschaft als ganzes will nicht noch mehr Geld spenden als wir es jetzt tun, und es wäre imo eine sehr dumme Idee, durch irgend einen Trick (indirekt über den Staat, damit man die Konsequenzen nicht so genau sieht) "top-down" mehr Entwicklungshilfe zu "verordnen". Ich nenne dies mal das Ideal von linken Politikern, die glauben sie wissen es besser als die anderen, und man muss die anderen zu ihrem Glück zwingen, weil sie ethisch hochwertigere Ansichten haben etc.
Man kann hier noch lange über logik versuchen rauszufinden, was das richtige ist, moral ist nicht logisch, und wir kennen alle diese Dilemma effekte mit knopf drücken vs. passiv verrecken lassen, und auch wenn es leute gibt, die von beruf wegen dies versuchen in logische regeln zu fassen und zu objektivieren (Ethiker), ändert es nicht am fakt, dass die moral nunmal anders funktioniert, und die leute den "kill-knopf" nicht drücken für luxusgüter, aber gerne die leute verrecken lassen um auf luxusgüter nicht verzichten. Das ist so, und bleibt so, egal wie lange man Menschen versucht was anderes einzutrichtern... Wenn es für dich persönlich anders ist, dann umso besser, und respekt, aber es ist einfach keine gute Idee, anderen Leuten das aufzuzwingen...
2. Ich finde diese give well sachen super und alle Leute, die die Fähigkeit haben, altruismus hervorzurufen und Leute zum spenden zu bringen auch absolut genial, aber das ist die angelegenheit jedes Einzelnen... aber hier zielt ja die diskussion klar auf punkt 1 ab, und es ist nicht richtig, als gegenargument, dass das vorgehen aus punkt 1 blödsinn ist, mit argumenten zu antworten "es gibt imfall auch super private dinge, und jeder einzelne sollte privat spenden etc." und quasi leicht zu implizieren, dass ich dagegen bin, dies zu tun, weil das stimmt nicht!
Ich bewundere all diese Leute aufrichtig, und kann jedem nur gratulieren, der seine Zeit für solche Dinge her gibt, und z.B. achte ich menschen wie bill gates viel mehr als leute wie steve jobs, einfach weil sie dies tun.
Aber punkt 1 gilt einfach trotzdem: niemand darf gezwungen werden und dieser "zwang" ist ja eigentlich auch das einzige, was es in diesem thread zu diskutieren gibt. Weil wenn das wegfällt, bleibt nicht viel übrig, da wir uns ja alle einig sind, dass leute die Spenden oder andere leute zum spenden bringen super sind....
Alles was ich sagen will ist, dass der alturismus gegenüber Afrika bei vielen Leuten sehr gering ist, und dies ist nicht änderbar. Wir sollten leute, die diesen altruismus nicht an den tag legen, das geld nicht wegnehmen... weil sonst arbeiten diese leute nicht mehr gescheit... bzw. weniger gescheit.
Was uns wieder dahin führt, dass wir als Gesellschaft, i.e. der Staat nicht mehr tun sollte/tun kann als er jetzt schon tut, es sei denn die leute verändern grundsätzlich ihre einstellung.
Es ist ein meilenweiter unterschied, ob du zu nem typen läufst, ihn direkt ansprichst und sagst gib mir 1k chf, damit ich 100 kinder vor dem verhungern retten kann und er machts. Oder dann das wir indirekt über den Staat ineffiziente Hilfe langsam aufstocken und die Leute bis zu einem gewissen Grad im dunkeln zu lassen, in dem man ihnen suggeriert, "irgendjemand, aber nicht du, bezahlts ja schon"...
Weil wenn man direkt kommuniziert, gibt es keinen unterschied zwischen staatlicher hilfe und privater, ausser das staatliche wohl ineffizienter ist...
Bei allem anderen hast du meine vollständige zustimmung, ich würde nie jemand daran hindern wollen ein Kind vor dem verhungern zu retten, selbst wenn es nicht "produktivitätsfördernd" ist...
"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
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