Übrigens können die Politiker in unserer Demokratie ziemlich rasch auf Engagement der Basis reagieren... in dieser Hinsicht finde ich auch die unkonstruktive Kritik an der Facebook-Seite für Poker in der Schweiz, an irgendwelchen Petitionen oder Zeitungsartikeln nicht hilfreich. Klar, es stimmt, dass viele Petitionen diletantisch aufgezogen wurden (oder versandeten), und es stimmt auch, dass die Facebook-Seite teilweise fragwürdige Inhalte und Mitglieder hat. Genauso wie viele Journalisten zum Thema Halb- und Unwahrheiten geschrieben haben.
Doch letztendlich habe ich hier den pragmatischen Ansatz: Wenn Politiker die entsprechenden Zeitungsartikel lesen, vielleicht mal auf diese FB-Seite gehen und dort die Anzahl Mitglieder checken oder noch eine Petition zum Thema erhalten, so haben diese Mittel ihren Zweck schon erfüllt: Sie sehen, dass an der Basis ein Bedürfnis vorhanden ist und dass die aktuelle Gesetzeslage nicht befriedigt.
Vielen Politikern ist dies nämlich noch nicht klar, genausowenig wie dem Bundesrat, welcher die aktuelle Gesetzeslage als ausreichend erachtet (Antwort des Bundesrates auf alle diesbezüglichen Vorstösse der letzten Monate und Jahre).
-- Beitrag erweitert: 05.01.2011, 17:42 --
tron schrieb:wenns die paar wenigen exponenten, welche an sich bereit wären, aktiv etwas zu machen, ned schaffen, sich innert 6 monaten ein einziges mal zu treffen um das weitere vorgehen zu planen ---> gute nacht! (vielleicht stimmt das faktentechnisch auch ned 100%, aber allzu weit weg von der realität ists ned).
unabhängig davon: viele leute hier beschränken ihr engagement darauf, hier etwas rumzumotzen (an esbk, an beamten, an paxinor, raise.ch oder sonst was), aber das wärs auch schon. find das ne ziemlich billige haltung und auch weit weg von konstruktiv. aber woteva.
und ach ja: in before pax' 17 absatz reply.
Zum 1. Punkte: Das ist ja genau das, was ich kritisiere - man dreht sich im Kreis, anstatt was Konstruktives zu unternehmen. Ich habe jedenfalls bereits an einem solchen Treffen teilgenommen, trotz vollem Terminkalender, man kann daher nicht sagen, dass nichts passiert ist. Aber es stimmt, es nahmen viel zu wenige teil, und das Ganze droht leider zu versanden.
Und zum 2. Punkt: Dass ich bis jetzt noch nicht viel auf die Reihe gekriegt habe, habe ich bereits erwähnt, insofern nehme ich mich von der Kritik selbst nicht aus. Aber ich würde trotzdem behaupten, dass ich mit weniger Zeitaufwand schon mehr gemacht habe, als die meisten hier. In diesem Sinne geht es mir nicht darum, etwas herumzumotzen, sondern schon eher darum, dass wir endlich aus diesem unkonstruktiven Hin- und Her herauskommen.
Letztendlich meinen wir imho das Gleiche: Wieso Zeit verschwenden, um über die ESBK, Beamte etc. zu motzen, statt selbst etwas zu unternehmen, was langfristig zumindest etwas Aussicht auf Erfolg hat?
Aber wenn dann halt immer gleich der Hammer von anderen Forenmitgliedern kommt, dass das Ganze ohnehin nichts bringe und lächerlich sei, etc., dann bleibt man eben unkonstruktiv. Und ja, dagegen habe ich 'gemotzt'. Für billig erachte ich diese Haltung nicht.
-- Beitrag erweitert: 05.01.2011, 17:50 --
tron schrieb:edit: @tx: wenn du wirklich konkret was machst und "deine" ständeräte anschreibst oder anrufst etc, find ich das super.
die ganze glücksspiel debatte ist eigentlich super simpel und kapier ned wirklich, wieso das immer wieder für so viel diskussion sorgt:
a) nach gesetzes definition ist poker ein glücksspiel und wird entsprechend so behandelt.
b) unabhängig davon ist allen klar dass es bei poker längerfristig eine skill- und eine glückskomponente hat
c) jedem der sich etwas mit varianz von turnier poker befasst sollte klar sein, dass live poker auch langfristig gesehen, sehr viel eher als glücksspiel als als skill-spiel einzustufen ist. das liegt einfach daran, dass man live nie ne sinnvolle samplesize erreicht innerhalb eines realistischen zeitraums; dies gilt noch umso stärker für die grosszahl aller gelegenheitsspieler, welche sagen wir mal maximal 1-2 mal pro woche ein turnier spielen.
d) und oben genannten hat nix damit zu tun, dass ich poker scheisse finde oder dass ich gegen live poker oder sonst etwas wäre. aber ich denke es würde die ganze diskussion und das weitere vorgehen vereinfachen, wenn sich "alle spieler" mit obigem anfreunden könnten und basierend darauf eine lösung suchen, welche langfristig funktionieren kann.
Vollkommen einverstanden - aber ich denke, a)-d) wurden in diesem Forum nun schon zur Genüge dargelegt, und alle, welche es verstehen wollen, haben es hoffentlich auch verstanden. Zumindest grundsätzlich, denn wie gross konkret Skill- und Glücksspielkomponente genau ist, kann nicht nur nicht genau quantifiziert werden, sondern ist für die Lösungssuche eben auch ziemlich irrelevant. Bereits vor einem halben Jahr sind wir hier überein gekommen, dass letztlich der Schutz des Spielers im Vordergrund stehen sollte, ohne dass er mit Verboten bevormundet und an der Ausübung seines Hobbys behindert wird.
Und genau das muss jetzt gemacht werden: Eine Lösung muss gesucht werden, bzw. denke ich, dass mit Card Casinos eine solche bereits im Raum steht. Und für diese müssen Mehrheiten gefunden werden, ein Unterfangen, welches meines Erachtens nicht dermassen abwegig ist, das Votum des NR macht mir diesbezüglich Mut.