Pokerstars: MTT-Donkaments

[Reraiser_B42]

Hallo

Ich hab irgendwo mal den Begriff "Donkament" aufgeschnappt. Ich denke mal das muss man ja nicht näher erklären. Früher waren bei PS die MTTs mit $2,20 und tiefer eigentliche Donkaments. Es gab fast keine Hand in der nicht irgend ein Donk all-in war. Schön wenn man grad einen Rush hat und so enorm seinen Stack vergössern kann - aber eben, eher eine Lotterie.

Das $5,50 The Big war eigentlich gut spielbar und nicht unter Donkament zu zählen. Seit ein paar Monaten finde ich aber das auch das Big $5,50 immer mehr zum Donkament verkommt. Das Big $8,80 oder Big $11 läuft noch klar besser. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Weiss jemand wie es auf höheren Limits aussieht ($20 - $30 MTTs)?

Gruss Michael

[illadner]

Ne ich nicht, aber die Betrachtungsweise, dass bei vielen Spielern, die gerne allin gehen, das Ganze zur Lotterie verkommt ist falsch. Im Gegenteil: bei diesen "Donkaments" - wie du es nennst - wirst du öfter im Geld landen und auch die Resultate werden obv. besser sein für dich, als wenn die Spieler vernünftig spielen.

Insofern kannst du dich doch freuen, wenn du eine Zunahme dieser Donks beim $5.50 The Big feststellst - dies widerspricht aber schon etwas dem fundamentalen Theorem, welches besagt, dass der Playerpool im Allgemeinen immer besser wird.

Eine Lotterie wird es erst, wenn du Turniere spielst bei welchen du ein klein wenig besser bist als deine Gegner (bei einem Roi von 0%).

[Reraiser_B42]

Wenn ich Glück habe ist das OK, aber was wenn ich den Draw nicht treffe oder einen Steal machen will? Wie gehe ich dem Donk oder der Callinstation aus dem Weg? Zum Beispiel ich habe AK und bette 2-3BB aus dem HJ. Der Button callt und der BB geht sowieso mit. Der Flop bringt 5-7-K und der Button shovt allin. Dann geht eben die Lotterie los. Klar, wenn der Donk vielleicht mit A7 ein Set oder Twopair trifft war es Pech und ich werde die nächsten xMal in so einer Situation gewinnen.

Aber wie geht man einer Callingstation aus dem Weg, wenn man keinen grossen Stack mehr hat und keine Karten hat um die Hand mit Showdown zu gewinnen? Ich kenne die Aussage das die Spieler grundsätzlich besser werden, aber ich kann das nicht für Turniere mit Buy-Ins bis $10 erkennen.

[illadner]

Ich spiele keine Turniere mit sehr kleinen Buyins, aber du musst diesen Spielern nicht "aus dem Weg" gehen, das ist der falsche gedankliche Ansatz - sondern deine Spielweise ihren Schwächen anpassen.

Klar gibt es dann z.T. schräge Situationen zu meistern, wenn schlechte Spieler plötzlich overshoven oder so - aber grundsätzlich gilt, dass man in einem Setting spielen will, in welchem die Gegner mehr schlechte Entscheidungen treffen als man selber. Was gibts also Schöneres als wenn ständig OOP mit marginalen Händen gecalled wird, wenn mittelprächtige Hände postflop überspielt werden und grundsätzlich viel zu viele Hände gespielt werden? Ich glaube nicht sehr viel.

Das Beispiel mit der Callingstation, von der man nicht stehlen kann, wenn man carddead ist, hört man oft - aber "carddead" ist keine Notion, die in so eine Überlegung hingehört. Man passt die persönliche Pushing-Range der weiteren Callingrange des Gegners an und dein Vorteil entsteht dann dadurch, dass er zu oft called. Man kann nicht einfach das schlechte Szenario nehemen (man erhält x-Mal keine gute Hand) und dann sagen man könne nichts machen.

Genauso könnte man argumentieren man solle nicht gegen tighte Spieler light pushen da man sowieso hinten liegt, wenn man gecalled wird. Aber der Vorteil entsteht ja aus der Gesamtmenge an möglichen Ausgängen (häufig folded er, selten called er und man ist hinten). Genauso entsteht der Vorteil gegen eine Station durch die Gesamtmenge der möglichen Ausgänge (häufig erhältst du in x-Händen eine Hand, die ihn dominiert und er geht broke, selten erhältst du halt nichts dergleichen).

Aber allgemein sehe ich die Problematik natürlich schon, wenn man gegen eine Station pushed, denn sein call schadet häufig beiden Spielern und die verlorene Equity geht an alle anderen, die noch im Turnier sind.

[Ostarr]

das problem ist hier auch, dass reraiser_B42 sich wohl zuerst mit den grundlagen von pokern beschäftigen sollte und was ranges sind und auch die varianz bei poker zu akzeptieren, sprich man kann 100mal die richtige entscheidung trefen und trotzdem aus 100 dieser turniere busten vs. die schlechtere hand.

für viele anfänger ist dies dann eben nicht die richtige entscheidung gewesen, weil sie ja gebusted sind.

[Reraiser_B42]

@Ostarr
Ohne Dein zündeln zu erwiedern, vielleicht ist hier das Problem das Du den Beitrag nicht recht verstanden hast. Es geht hier nicht um eine Spielweise im speziellen, sondern darum das es in tieferen Limits eher schlechtere Spieler gibt. Das Beispiel was ich oben beschrieben habe, soll nur aufzeigen welche Situationen das ich meine.

Aber: das mit der Varianz kenne ich und akzeptiere sie auch - hat aber mit diesem Thema leider nichts zu tun.

[Ostarr]

Reraiser_B42 schrieb:@Ostarr
Ohne Dein zündeln zu erwiedern, vielleicht ist hier das Problem das Du den Beitrag nicht recht verstanden hast. Es geht hier nicht um eine Spielweise im speziellen, sondern darum das es in tieferen Limits eher schlechtere Spieler gibt. Das Beispiel was ich oben beschrieben habe, soll nur aufzeigen welche Situationen das ich meine.

Aber: das mit der Varianz kenne ich und akzeptiere sie auch - hat aber mit diesem Thema leider nichts zu tun.

sorry wenn du dich angegriffen gefühlt hast, sollte kein zündeln sein, aber deine fragestellung zeigt mir dass du noch einiges an nachholbedarf in sachen pokerstrategie hast, oder willst du dies abstreiten?
ansonsten kämmst du nicht zu einer solchen aussage dass es schlecht ist in einem solchen feld zu spielen.
deine überzeugung ist ja dass es dann nur vom glück abhängig ist, aber ein solches "donkament" ist eigentlich für einen +EV Spieler eine super sache, jedoch haben die vielen allins auch einen einfluss auf die varianz.

[Fabo360]

reraiser, ich finde nicht dass ostarr "zündelt", sondern dir eigentliches wertvolles feedback gibt und wenn du deinen stolz mal beseite schieben könntest, könntest du vielleicht auch was aus solchem feedback lernen.

Reraiser_B42 schrieb:Es geht hier nicht um eine Spielweise im speziellen, sondern darum das es in tieferen Limits eher schlechtere Spieler gibt. Das Beispiel was ich oben beschrieben habe, soll nur aufzeigen welche Situationen das ich meine.

Aber: das mit der Varianz kenne ich und akzeptiere sie auch - hat aber mit diesem Thema leider nichts zu tun.

Aha, es geht hier darum, dass es in tieferen Limits schlechtere Spieler gibt. Okay. Früher wär wohl der Ratschlag gewesehen: Move up where they respect your raises! (...those were the days... :-) )

Find doch mal heraus, um was es hier wirklich geht: Du sagts, wie man gegen eine Calling Station (optimal) spielt? Das wär doch dann mal was, was du googeln könntest...

[Rio1]

Reraiser_B42 schrieb:Wenn ich Glück habe ist das OK, aber was wenn ich den Draw nicht treffe oder einen Steal machen will? Wie gehe ich dem Donk oder der Callinstation aus dem Weg? Zum Beispiel ich habe AK und bette 2-3BB aus dem HJ. Der Button callt und der BB geht sowieso mit. Der Flop bringt 5-7-K und der Button shovt allin. Dann geht eben die Lotterie los. Klar, wenn der Donk vielleicht mit A7 ein Set oder Twopair trifft war es Pech und ich werde die nächsten xMal in so einer Situation gewinnen.

Aber wie geht man einer Callingstation aus dem Weg, wenn man keinen grossen Stack mehr hat und keine Karten hat um die Hand mit Showdown zu gewinnen? Ich kenne die Aussage das die Spieler grundsätzlich besser werden, aber ich kann das nicht für Turniere mit Buy-Ins bis $10 erkennen.

Du solltest dir nicht Gedanken darüber machen, wo du nicht gegen solche Gegner spielen musst, sondern WIE du gegen sie spielen musst.


OP hat einfach Poker nicht verstanden.

Es geht beim Pokern darum gegen schlechtere Gegner Geld zu gewinnen.

Also freu dich darüber, wenn du gegen schlechtere Gegner spielen kannst.

[Reraiser_B42]

Hm, scheint ich muss genauer erklären was ich mit dem Thema sagen wollte, hier hat mich ja fast jeder falsch verstanden.

Zuerst aber, @Ostarr
Sorry, aber ich wollte auch Dich nicht angreifen. Sicher ist meine Taktik nicht perfekt, aber es hat hier nichts mit dem Thema zu tun.

Hier nochmals eine Erklärung was ich mit dem Beitrag wollte:
Ich spiele häufig das Big $5,50 auf Stars. Ich merke das es je länger je mehr All-in's mit marginalen Händen gibt. Auch die durchschnittliche Stärke der Spieler scheint eher gesunken zu sein. Manchmal ist es fast vergleichbar mit einem Freeroll.
Nun geht meine Frage dahin, ob es in höheren Limits (eben zB 20$ - 30$ MTTs) auch so viele All-in's gibt. Oder ob dort seriöseres Poker gespielt wird. Es geht wirklich nicht darum, wie man mit einer Station umgeht oder sonst welchen Taktiken...