Ich bin zweisprachig (F/D) und spiele gelegentlich auf WINAMAX einem Ongameableger für Französischsprechende, da und auf einigen welschen und franz. Sites habe ich folgendes dazu vernommen.
Frankreich hat ein Komplexes Spielbanken und Lotteriegesetz aus dem Jahre 1902. Bereits im Dezember hat die Regierung dem Pokern den Kampf angesagt, indem ein Gesetz entworfen wurde, welches dem Amerikanischen verdammt ähnlich ist, konkret dürften, sobald es abgesegnet ist, Geldinstitute den Onlinegameanbietern aller couleur kein Geld mehr zuweisen oder annehmen. Generell ist dem Onlinepoker der Kampf angesagt worden, so wurde zum Beispiel Patrick Bruel, WSOP sieger 1998, Endorser für WINAMAX richterlich vorgeladen, da er offenbar illegal (das seit mehreren Jahren) für Onlinepoker wirbt, Tags darauf war sein Bildchen auf der Homepage von WINAMAX verschwunden. EPT Deauville bekam offenbar nicht die nötige Bewilligung den EPT-Event durchzuführen, vermutlich wurde hinter den Kulissen bis zum Schluss hart verhandelt. Offenbar widerspricht der Event dem Spielbankengesetz aus dem Jahre 1902, beanstandet werden unteranderem die Möglichkeit für Franzosen sich Online qualifizieren zu können. Aus gröberem Blickwinkel betrachtet ist die Kampfansage nur auf den Konflikt mit der EU zurückzuführen, welche auf eine Liberalisierung des Glückspielwesens(zu denen nach Gestz auch Pokern gehört) drängt, ein Konflikt der lange schwelt, da letztlich auch das Lotteriemonopol des Staates auf der Strecke bleiben könnte. Im Gegensatz zu Italien zum Beispiel, geht die franz. Regierung auf Konfrontationskurs. Italien hatte letzten Sommer noch gedroht Online Poker von allen (ital.) Providern zu sperren zu lassen, bis letztlich, auf Basis der neuen EU-Regelung, eine Einigung mit den Onlinepokerbetreiber erzielt wurde. Die Anbieter liefern dem ital. Staat ein Teil der Rake ab (So wie ich es verstanden habe 3 der üblichen 5%). Wie immer geht es also ums liebe Geld (wie könnte es beim Pokern auch anders sein!), scheinbar werden es auch die Franzosen wie die Amerikaner verpassen, sich ein Stück vom boomenden Pokerkuchen abzuschneiden. Es ist natürlich anzunehmen das Mobbing anderer Casinokonzerne ebenfalls zur Absage beigetragen hat, obwohl Barrière ein mächtiger Konzern ist, der unteranderem die B-Casinos in Freiburg und Delemont betreibt (<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.lucienbarriere.com">http://www.lucienbarriere.com</a><!-- w -->).
Unnötig zu sagen, dass die zahlreichen Pokercommunities auf dem Internet in Frankreich zwischen Konsternation und Tirade, Wut und Frustration pendeln. Ganz zu schweigen von dem Touristenort Deauville an der nordwestlichen Küste, welches einige Einbussen zu Verzeichnen haben wird. Dennoch... Im vergleich zur Schweiz ist Frankreich weitaus pokerfreundlicher, da eben dieses Gesetz aus dem Jahre 1902 dem Bürger erlaubt, wenn auch unter grossen Auflagen Spielvereine zu gründen, Cercles, wo vielenorts legal gespielt werden kann, davon können wir nur träumen! Deren Flagschiff ist zur Zeit mit Sicherheit der ACF (Aviation Club de France), ein nur dem Pokern gewidmeter Club, der auch regelmässig Turniere für ein Buy-in von 30 und 100 € bietet. Item...
Eine offizielle Begründung für die Annulierung des EPT in Deauville gibt es offenbar noch nicht, aber sie ist nach brodelnder Gerüchteküche durch ein offizielles Statement, ohne Begründung, seitens der EPT besiegelt.
So long...
