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Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
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Greenhorn Offline
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Registriert seit: Oct 2006
Beitrag #1
Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
Hallo Leute,

Spielt jemand Zahlenlotto ? Selten, Ab-und-zu, oft, regelmässig ?

Die Wahrscheinlichkeit, zu gewinnen, ist bekanntlich verschwindend gering; als Pokerspieler jedenfalls dürftet Ihr kaum beim Lotto mitmachen;
- oder wie sieht's vom Standpunkt der Implied Odds aus?

Uebrigens, ich spiel Lotto, zwar selten, also so etwa 5 x im Jahr für ca. 3 Fr., und das mach ich wirklich nur wegen dem Geld Tongue

Grüsse, greenhorn
06-19-2009 08:54 PM
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Fabo360 Offline
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Beitrag #2
Re: Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
Ja, in letzter Zeit spiel ich oft MTTs auf Pokerstars ;-)

Nein, ohne Scherz, habe selber noch nie gespielt aber kollege von mir spielts recht oft.

Grundsätzlich bis auf wenige ausnahmesituationen ists glaub ziemlich massiv -EV.

Dafür werden dicke Kinder, Menschen mit Nussallergie und bedrohte Distelarten oder so gefördert mit dem Geld, welches abgezweigt wird. Auch irgendwie schön.

Wenn man seine Gewinnwahrscheinlichkeiten maximieren will, ists afaik am besten, seine Zahlen selber nach dem Zufallsprinzip auszuwählen.

Greets Fabo

Edit: Was meinst Du genau mit Implied Odds in diesem Zusammenhang?
06-19-2009 09:17 PM
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Greenhorn Offline
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Beitrag #3
Re: Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
Hi Fabo,
Fabo360 schrieb:Edit: Was meinst Du genau mit Implied Odds in diesem Zusammenhang?

Tja, "implied o." ist ja vielleicht nicht so richtig passend; auf der anderen Seite zahlst Du 3$ und gehst kein zusätzliches Risiko ein, zumindest
hast Du also im Lotto keine "reverse implied odds" (Du verlierst "nur" Deine Einzahlung, beim Poker hand-bezogen hast Du zu den zusätzlichen Chancen
ja mitunter auch zusätzliche Risiken - z.B. Redraws...)

Jedenfalls würde ein Lotto-Millionär (z.B. der letzte mit 18 M. Gewinn) sicherlich nicht davon reden, dass er eine Investition mit -EV gemacht hat, obwohl
es genau das ist, was er getan hat. Oder anders. Ein Durchschnittsmensch kann sein Risiko ziemlich beliebig erhöhen, kommt aber trotzdem nie zu 18 Millionen.
Insofern kann man sich also fragen, ob eine Teilnahme am Lotto Sinn macht, wenn man berücksichtigt, dass man im Falle eines Volltreffers zu einem solchen
Haufen Geld kommt, den man mit Arbeit wohl nie geschafft hätte, andererseits kaum je ein finanzielles Risiko eingeht (man zahlt 3 Fr. ein);

- die meisten Versicherungen scheinen mir finanziell auch nicht interessanter zu sein...

Gruss, greenhorn
06-19-2009 11:44 PM
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VinniePaz Offline
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Beiträge: 920
Registriert seit: Aug 2008
Beitrag #4
Re: Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
hab noch nie gespielt und reizt mich auch gar nicht. wäre glaube ich für mein leben ziemlich beschissen mit 20 einfach million "geschenkt" zu bekommen.
finds aber eine gute sache solange die gewinne einer "guten sache" wie jugendsport o.ä. zugute kommt.

strategie tip habe ich trotzdem: keine zahlen, die ein geburtsdatum sein können nehmen :wink:

Zitat:- die meisten Versicherungen scheinen mir finanziell auch nicht interessanter zu sein...
auch wenns -EV ist, wärst du beim eintreffen eines Ereignisses finanziell ruiniert. das risiko will wohl keiner (zumindest schweizer :lolSmile eingehen

marco21ch85 schrieb:emm siry aber hast überhaupt eine ahnung von poker?
06-20-2009 12:36 AM
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eglifish Offline
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Beitrag #5
Re: Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
Also ich kenne tatsächlich Menschen, die meinen, dass Lotto für sie +EV sei... Lol...

Der mögliche Gewinn ist ja rein rechnerisch sooooooooooooooooo klein, es lohnt sich nie. Aber der Ruf des schnellen Geldes lockt.
Und ja, ab und zu spiele ich auch, aber eher selten.
Fast Mitleid habe ich mit den vielen Rentnern, die jeweils am Kiosk Schlange stehen um zu ihre sowieso nicht so grosse Rente zu verspielen... Einmal habe ich ein älteres Pärchen gefragt, ob sie das Geld fürs Lotto nicht doch lieber mir geben würden, dann hätte wenigstens ICH was davon. Und schon hatte ich einen Fünfliber mehr Big Grin

Zu den Zahlen: Genau, wie Vinnie sagt, spiele keine (oder wenig) Geburtstags Zahlen (es sei denn du willst den Gewinn mit 1k Leuten teilen - Split Pot^^), mache keine Muster oder so (gut, ich habe mit den Zahlen 1,2,3,4,5 und 6 auch schon gewonnen...), wähle zufällig aus.


Aber eben - wenn schon $$$ verschenken, dann lieber beim Pokern verdonken Big Grin
06-20-2009 12:39 PM
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M.P.Rator Offline
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Registriert seit: Dec 2007
Beitrag #6
Re: Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
habe letztens irgendwo gelesen (war glaub im tagi), dass der schweizer jackpot bei mindesten 50 mio sein müsste, um +EV zu sein.

wenn du im lotto gewinnst, sind das keine implied odds sondern positive varianz. ein (lifetime) upswing sozusagen.

habe bisher ein einziges mal gespielt. zusammen mit freunden. auf diese weise erziehlt man einen nichtmateriellen "mehrwert", weil es so geil ist, sich gemeinsam auszumahlen, was man mit der ganzen kohle kaufen würde...
06-20-2009 11:26 PM
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Greenhorn Offline
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Registriert seit: Oct 2006
Beitrag #7
Re: Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
Hi Zusammen,

Yep, also der Grundtenor ist überall derselbe, eher nicht Lotto spielen. Was mich aber wundert, ist, dass hochintelligente Leute,
ja selbst Mathematiker, sich an diesem Spiel beteiligen. Woher also die Faszination, gerade bei Leuten, die doch genau wissen,
dass sie -EV agieren, und die doch sonst bis in die Haarspitzen rational sind.

Gruss, greenhorn
06-22-2009 06:17 PM
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M.P.Rator Offline
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Registriert seit: Dec 2007
Beitrag #8
Re: Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
Greenhorn schrieb:Yep, also der Grundtenor ist überall derselbe, eher nicht Lotto spielen. Was mich aber wundert, ist, dass hochintelligente Leute,
ja selbst Mathematiker, sich an diesem Spiel beteiligen. Woher also die Faszination, gerade bei Leuten, die doch genau wissen,
dass sie -EV agieren, und die doch sonst bis in die Haarspitzen rational sind.

das liegt imho ganz klar am erwähnten "nichtmateriellen mehrwert". lottospielen macht spass, vorallem mit freunden zusammen. das mitfiebern vor dem fernsehen. die chance, den jackpot zu knacken ist schliesslich real, -EV hin oder her.

viele menschen machen auch eine art deal mit sich selbst. zb rauchen sie pro woche zwei packli ziggis weniger und spielen dafür ein paar mal lotto oder so. dieses beispiel ist definitiv +EV<br /><br />-- Beitrag erweitert: 22.06.2009, 18:26 -- <br /><br />gegenfrage: warum gehen menschen wählen? jeder vernünftige bürger weiss, dass sein stimme in 99.999% aller fälle nicht wahlentscheidend sein wird.
06-22-2009 06:26 PM
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Fabo360 Offline
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Beitrag #9
Re: Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
agree with M.P. Rator in bezug auf den nichtmateriellen mehrwert.

Und zusätzlich mein Kommentar:

Wichtig ist, dass nicht die maximierung von EV für die meisten menschen (maximierung von strikt +EV überall wäre sogar irrational) im vordergrund steht, sondern die maximierung des nutzens (halla@paxinor lol).

Als supereasy beispiel: eine Versicherung des Hausrats ist immer geldmässig für den Versicherten strikt -EV pur geldwertmässig, aber der EV ist hier auch nicht relevant, sondern der nutzen, den man in den verschiedenen szenarien erhält.

Drum ist das sicher wie MP.Rator geschrieben hat so, dass es diesen nichtmateriellen mehrwert beim lotto gibt.

Alternativ könnte man zusätzlich noch argumentieren, dass die leute halt auch eine präferenz für extreme positive szenarien haben. dies, weil sie wahrscheinlich den zustand "multimillionär" viel cooler einschätzen, als er in wirklichkeit ist.

Edit: Noch eine interessantes Beispiel: Was ist cooler, ein Jungunternehmer zu sein und in zwei Jahren von ca. 2 Mio auf 500 Mio zu wachsen oder wie Abramowitsch von 17 Milliarden (oder was weiss ich) auf 3 Mia zu rutschen? Obwohl numerisch völlig irrational wär ich selber lieber der 2 auf 500 Mio Typ...
06-22-2009 07:17 PM
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Paxinor Offline
Administrator

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Registriert seit: Oct 2006
Beitrag #10
Re: Spielt jemand (Zahlen-) Lotto ?
ja EV hat mit nutzen nicht wirklich viel zu tun aber:

ich behaupte einfach gerade hinaus, das lotto auch negativer nutzen ist für die allermeisten leute.

Lotto hat grundsätzlich sehr wenig mit effektiven risikopräferenzen zu tun sondern mehr mit den framing effekt. Den Leuten wird vorgegaukelt, dass sie öfters gewinnen als sie es eigentlich tun, weil sich niemand die unglaublich kleine warscheinlichkeit vorstellen kann un die geschichten der gewinner mehr im vordergrund sind als die der "verlierer" und anderseits der nutzen von kleinen beträgen unterschätzt wird.

nehmen wir an jemand spielt 10 mal lotto pro jahr. nun kreire ich ein anderes lotto, wo der einsatz statt 3 chf 30 chf ist, die odds aber mehr als 10 mal besser sind. Viele leute würden lieber 10 mal pro jahr das 3chf lotto spielen als einmal das 30 chf lotto, und das nicht nur wegen dem "nichtmonetären fun effekt" Viele Leute haben viel mehr mühe 30 chf auf einen schlag auszugeben als 3 chf in 10 intervallen...

lotto ist ein typisches beispiel vom "framing" effekt, man kann menschen in irrationale verhaltensweisen tricksen, wenn man das experiment richtig aufbaut.

Es nützt auch relativ wenig "zu wissen" dass es eigentlich -ev ist und "zu wissen" dass die warscheinlichkeit 1 : xy mio ist. Diese Framingeffekte sind äusserst stark, selbst statistikprofessoren und leute die sich intensiv mit warscheinlichkeiten auseinandergesetzt haben fallen darauf hinein.

Sowieso ist diese Nutzengeschichte äusserst kompliziert. z.B. kann man einerseits in experimenten nachweisen, dass geld einen abenehmenden grenznutzen hat, sprich die erste mio ist "mehr" wert als die zweite, andererseits tut es psychisch fast so weh von 17 mia auf 3 mia runterzurutschen wie von wie von 170k auf 30k erspartes runterfallen. Man kann sagen das Abramowitch ein Snob ist, und er gefälligst zufrieden zu sein hat mit seinen 3 mia, jedoch ist dieses verhalten fast universal in jedem menschen verankert, egal wie hoch die beträge sind...

"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
06-22-2009 08:29 PM
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