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BUNDESGERICHT VERBIETET POKERTURNIERE AUSSERHALB VON CASINOS
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Chesselflicker Offline
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Beitrag #113
Re: BUNDESGERICHT VERBIETET POKERTURNIERE AUSSERHALB VON CASINOS
es wurden hier einige interessante details angesprochen....

wir sind uns einig, dass spielautomaten, blackjack und roulett glücksspiele darstellen und somit in ein "überwachtes" umfeld gehören.... bei uns casino genannt, welches auflagen zu erfüllen hat um eine lizenz zu bekommen. dass die sozialkonzepte der casinos eine augenwischerei darstellen und nur sehr beschränkt greifen ist uns auch bewusst (p.s.: regulationen und schutzvorkehrungen werden nicht für "vernünftige" personen entwickelt sondern für härtefälle und ausnahmen).

beim pokerspiel sind wir uns ziemlich uneinig ob es nun ein glücks- oder ein geschicklichkeitsspiel sein soll. es stellt sich die frage weshalb?
poker wurde in den letzten jahren sehr populär und ein riesiger wirtschaftszweig (speziell online) entstand. den spielern wurde mit fadenscheinigen argumenten eingebläut, dass es sich um ein geschicklichkeitsspiel handeln soll (weshalb wohl?... der rubel sollte rollen ....und geschichten wie bei chris moneymaker (beispielsweise) waren ein hervorragendes zugpferd)....
das spiel poker ist wie von paxinor umschrieben einiges komplexer als beispielsweise roulett, wodurch die meisten (und ich möchte hier niemanden als dumm verkaufen) nicht in der lage sind logisch und mathematisch zu beurteilen ob nun der faktor glück oder der faktor skill überwiegen. dies ist auch verständlich, da sich die wenigsten mit mathematik in diesem ausmass jemals befasst haben. es gibt hier auf raise studien (simulationen) die beweisen, dass es nicht möglich ist die anzahl turniere live spielen zu können, bis der EV grösser ist als die standardabweichung..... ergo ist die sampelsize nicht erreichbar und die varianz somit immernoch sehr hoch und aus diesem grund der faktor glück entscheidend (hoffe das war einigermassen verständlich).

kaum ein pokerspieler hat jemals ein turnier gewonnen ohne glück und ganz bestimmt niemand nur mit skills.... der spruch "better to be lucky than good" kommt nicht von ungefähr....

ein fakt ist es auch, dass beim turnierpoker (online) 95% der spieler geld bringen und nur 5% gewinnen. beim livepoker ist der winning-faktor noch zu verkleinern, da dort die gebühren (rake) höher sind als online. die wahrnehmung der pokerspieler sieht indess vermehrt grundlegend anders aus (typisches unreflektiertes verhalten bei glücksspielen).

nun für die "vernünftigen" pokerspieler wäre die auslegung wie sie bis anhin bestanden hat mit den pokerturnieren ausserhalb der casinos kein problem und auch eine nicht ungeeignete lösung. jedoch für die "unvernünftigen" ist diese sehr schlecht.

für die enstandene branche (pokerturniere ausserhalb der casinos) bestanden keine regulierungen und vorgaben bezüglich sicherheit, sozialschutz, geldwäscherei, steuerlichkeit, pflichten und aufgaben der veranstalter (bei den casinos gibt es zumindest auflagen, auch wenn sie in einigen bereichen nicht gut sind). jeder anbieter konnte mehr oder weniger machen was er wollte.
die lösung ist einfach wie auch banal..... schauen wir nach österreich und versuchen legale, regulierte cardcasinos anzustreben, womit allen pokerspielern geholfen wäre.

die rolle der esbk in diesem spiel ist sehr fragwürdig... die sogenannten experten haben auf der ganzen linie versagt und es erlaubt, dass viele anbieter ihre existenz aufs spiel gesetzt haben, indem sie einen pokerraum eröffneten. die veranstalter wurden in einem falschen glauben belassen. gleichzeitig hat es die esbk verpasst argumente vorzubringen die poker als geschicklichkeitsspiel hätten qualifizieren sollen..... der schaden ist nun da und viele fühlen sich hintergangen und ungerecht behandelt. die spieler fühlen sich bevormundet und in ihrer freiheit eingeschränkt (verständlicherweise) ...eine burg wurde auf einem fundament aus sand aufgebaut und ist nun eingestürzt... bitter

eine gewisse naivität darf den veranstaltern auch nicht abgesprochen werden, da ihnen bewusst sein musste, dass der casinoverband die einsprache ans bundesgericht weitergezogen hatte und somit auch ein für sie negativer entscheid möglich sein konnte. mit dem sofortigen verbot haben sie wohl nicht gerechnet. die persönliche risikoanalyse des business wurde wohl teilweise nicht realistisch vollzogen.

der lange rede kurzer sinn..... das legale pokerspielen ausserhalb der casinos ist verboten und dieses gesetz wird nicht so schnell gekippt werden können.... es braucht nun viel geduld bis wir möglicherweise in ferner zukunft wieder legal poker spielen können ausserhalb der casinos.... schade ich werde die sozialen kontakte vermissen Sad ..... aber es gibt ja noch die möglichkeit von homegames Big Grin
06-04-2010 02:51 AM
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Re: BUNDESGERICHT VERBIETET POKERTURNIERE AUSSERHALB VON CASINOS - Chesselflicker - 06-04-2010 02:51 AM

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