Grundsätzlich: Guter Text! Zeigt, dass es sich lohnt sich das Urteil mal genauer anzuschauen als einfach mal pauschal darüber herzuziehen. Wie Pax in seinem Beitrag und in anderen Posts bereits ausführlich dargelegt hat, hat das BGer mit seinem Urteil nichts anderes als seinen Job gemacht, nämlich das geltende Gesetz angewendet. Das BGer hat nicht danach zu urteilen, ob Hinz und Kunz findet, Poker sei ein Skill- und kein Luckgame, es hat schlicht und einfach das geltende Gesetz anzuwenden, was es in voller Konsequenz getan hat. Man sollte nicht vergessen, dass es sich um eine rein rechtliche Frage handelt. Die Diskussion über das Urteil ist auch insofern müssig da es sich um ein letztinstanzliches Urteil handelt, und ein Weiterzug nach Strassburg ja nicht wirklich in Frage kommt :wink: Da das Bundesgericht wie gesagt nur seinen Job gemacht und das Gesetz angewendet hat, mann müsste also wenn schon versuchen, das Gesetz zu ändern. Dass dies wohl sehr schwierig wenn nicht gar unmöglich sein würde, wurde im Forum auch bereits ausführlich erklärt.
Die Disskusion sollte sich, wie es ja z.T. auch schon der Fall ist, auf die Frage konzentrieren, was man (bzw. die privaten Veranstalter von Pokerturnieren) nun tun kann. Beim Lesen des Urteils ist mir aufgefallen, dass Autoren mit sehr pokerspezifischen Veröffentlichungen zitiert wurden. Es wäre wohl interessant, was eine solche Fachperson, die sich offensichtlich eingehend mit der Materie Poker und deren gesetzlichen Regelung auseinandergesetzt hat, zur ganzen Problematik sagen würde.
Die einzige Möglichkeit das nun bestehende Verbot zum umgehen ist wohl, wie bereits gesagt wurde, die Veranstaltung von privaten Pokerturniern. Hier wäre es wichtig sehr genau abzuklären wie "gewerbsmässig" und "privat" ausgelegt werden. Es würde sich wohl lohnen die Bemühungen auf diese Auslegungsfrage zu konzentrieren.
