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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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Paxinor Offline
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Beitrag #12
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
M.P.Rator schrieb:Doch... tun wir! Das BIP von China steigt zwar, aber es sind nicht die Arbeiter, die das Geld bekommen. Wenn ich sage, wir beuten "China" aus, muss man diese Aussage natürlich differenzierter betrachten. Die korrupten Eliten scheffeln schön, während die armen Arbeiter verheizt werden. True story.
Sind wir dafür verantwortlich? Nun ja, darüber lässt sich streiten. Imho machen wir uns zumindest der Mittäterschaft schuldig.

naja also wenn man die steigende lebensqualität in China anschaut, ist das einfach nur die dunkle seite der medaille. Und ja obv. werden leute verheizt... und obv. kann man versuchen ein wenig gegensteuern, was SICHER NICHT heisst, das wir auf kosten dieser arbeiter leben. Die korrupte elite lebt auf kosten dieser arbeiter und zwar auch im ökonomischen sinn... Also entweder marschieren wir ami style dort ein und versuchen demokratie zu erzwingen, machen irgendwelche "embargos" was es noch einfacher macht für die korrupte elite auf den Arbeitern rumzutrampeln (wir können uns dafür auf die schulter klopfen, wie moralisch korrekt wir sind... NOT)

Aber in deinem beispiel ist der Fall ganz klar: die korrupte elite lebt auf kosten der Arbieter... und nicht wir auf kosten des ganzen landes... Nun kommen wir von diesem ganzen pathos zeugs in die realität und müssen uns fragen wie wir etwas dagegen tun können, weil es obv. allen gedient wäre, wenn die situation in diesen Ländern wirtschaftsfreundlicher wären (weil rumtramplerei stört nur den output und die effizienz). Und dann wirds eben schon höllisch kompliziert... Darum bin ich sowas von dagegen diese floskeln in die weltgeschichte herauszuposaunen, und zeugs zu wünschen, im stil von "würden wir westler doch nur fairer sein"... dabei daran scheiterts zuletzt.

Zitat:Zum offenen Markt: Wenn Dir jemand eine Pistole an die Schläfe hält und Dich fragt, Geld oder Leben? Würdest Du das als freie Wahl bezeichnen? Rein ökonomisch gesehen wahrscheinlich schon.

ganz klar keine freie wahl auch ökonomisch geshen... ein gütertausch ist etwas freiwilliges, sowas nicht...

Zitat:Die rein ökonomische Sichtweise greift in der Realität zu kurz. Du kannst nicht einfach alles auf Angebot und Nachfrage reduzieren und davon ausgehen, dass damit automatisch ein (moralisch) fairer Preis zustande kommt.
ein moralisch fairer preis? wtf ist denn das? sowas gibt es nicht... ein Preis eines Gutes ist ein mass das festlegt wie wertvoll dieses gut relativ zu anderen gütern ist... nicht mehr und nicht weniger... ich würd mir auch wünschen allen geht es gut auf dieser welt, aber das hindert mich nicht daran darauf hinzuweisen wie die realität ist: nämlich nicht so...

Es ist leider ein ziemlich unglückliches Naturgesetz, dass jemand dir nur ein beliebiges Gut im tausch gegen ein anderes beliebiges Gut gibt. Und da kann man noch so lange rumdiskutieren was fair ist etc. das ist doch geschwafel. Am ende des tages muss das ziel sein, dass jeder so viele Güter produziert, dass er gut davon leben kann, und sie ihm eben nicht weggenommen werden... Also muss man schauen, dass korrupte Leute nicht Güter von arbeitern wegnehmen... etc. Dazu gehört demokratie, property rights, eine unabhängige, faire justiz, keine korruption, law enforcement.

Dazu gehört NICHT irgenjemandem vorzuschreiben was für ein preis er ansetzen darf für ein beliebiges gut etc.

Zitat:Ein weiteres Problem des freien, völlig unregulierten Markts: Die negativen Externalitäten. Viele TNCs beuten nicht nur die Einheimische aus, nein, sie zerstören und verseuchen auch noch die Umwelt. Den Nutzen tragen ausschliesslich die TNCs, die Kosten übernehmen vollumfänglich die Einheimischen. Negative Externalitäten sind eigentlich der Hauptgrund, warum die vielbeschworene "Unsichtbare Hand" des freien Marktes von Adam Smith völlig an der Realität vorbeigeht.
hast du jemals diesen text mit der unsichtbaren hand gelesen? Ökonomen geht seit tag 1 davon aus, dass es an den menschen liegt, voraussetzungen zu schaffen, dass Ökonomie funktioniert. Stichwort Property rights, Persönlichkeitsrechte, nachhaltigkeit etc. Ich muss dir hier leider wirklich unterstellen, das du eine sehr verzerrte wahrnehmung davon hast, was ökonomen unter "freien märkten" verstehen. (btw. die meisten ökonomischen gesetze gelten auch in nicht freien märkten)
Zitat:Also nochmal: Wir beuten nicht "China" oder "Afrika" aus, wohl aber die Ärmsten und Benachteiligsten in diesen Ländern. Wir tun dies zwar selten direkt, d.h. wir sind nicht die Vorarbeiter, die die Arbeiter wie den letzten Dreck behandeln, aber wir tragen als Endverbraucher dennoch einen Teil der Verantwortung.
was heisst ich trag die mitverantwortung? das würde ja bedeuten ich (bzw. wir als land) könnte was ändern. abgesehen von einfach meinen wohlstand in die 3.te welt zu transferieren. Aber ich weigere mich es so zu sehen, dass wenn es uns nicht gäbe, es irgendwem dort unten besser gehen würde... also wie sehr kann ich schon verantwortlich sein? Ich mein mit dem Argument müssen wir unsere Armeen mobilisieren, dort einmarschieren und dafür sorgen, dass die anständige und faire Gesetze einführen...


Zitat:Starke statements, Deus. Ob das so ist oder nicht, will und kann ich überhaupt nicht beurteilen. Mir scheint es jedoch oft so, dass der moralische Relativismus vieler Zeitgenossen eine bequeme Methode ist, um unbequeme Fragen und Tatsachen zu ignorieren.
lol sorry aber das ist doch jetzt einfach eine leere floskel? Imo ist das einzige bequeme, einfach irgend eine schreiende ungerechtigkeit anzuprangern, aber keine bzw. kontrakproduktive vorschläge zu bringen, wie man das problem verbessern soll. Was soll ich denn tun? fairtrade produkte kaufen? einfach 20% meines vermögens da runterschicken? sollte das die Lösung sein? Sprich einfach dafür sorgen, dass die auf kosten von uns leben? Oder den glencore sagen "hey ihr dürft imfall nicht mehr gemeine sachen machen da unten? 1:12 initative annehmen? Oder sollten wir da einmarschieren, und die korrupte Regierung entmachten?

Wir alle wissen das es unfair ist. Aber die frage war: sind wir schuld? irgendwie seh ich nicht wie wir daran schuld sind, abgesehen davon, dass wir nicht so grosszügig sind, einfach einen grossteil unseres wohlstandes irgendjemandem zu schenken...

"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
09-30-2012 07:32 PM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - Paxinor - 09-30-2012 07:32 PM

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