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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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armi94 Offline
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Beitrag #81
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
@h4zl
Was soll daran eine Ausrede sein? Entweder du hast die Meinung dass alle Menschen völlig prosoziale Präferenzen haben und tiefe Diskontraten, also die Zukunft ähnlich hoch wertschätzen wie die Gegenwart auch wenn sie u.U. dann gar nicht mehr leben. Oder du bist der Meinung, dass Menschen eher eigennützig handeln in der Regel und eher hohe Diskontraten brauchen um den Wert der Zukunft zu messen. Ich mein man kanns schon nur anekdotisch zeigen dass Menschen eben bei vielen Dingen nicht prosozial handeln, sonst hätten wir keine der tausenden Tragödien der Allmende (dort wo Menschen sich organisieren damit es nicht zu einer Tragödie kommt, selbst dort verwenden diese Gruppen Strafen um Mitglieder einen Anreiz zu geben sich entsprechend dem Gesamtwohl zu verhalten, siehe Ostrom). Firmen gehören Menschen und wenn Menschen überwiegend nicht prosozial Handeln oder zumindest ein genügend grosser Teil werden sie ihren Handlungsspielraum (hier sogar legal!) ausnützen. Ich mein du kannst ja mit deinen Präferenzen auf politischer Ebene abstimmen und als Konsument und Nestle damit abstrafen. Genau das könnten andere Menschen auch. Meist haben wir da aber schon wieder ein public goods Problem das nur existiert weil Menschen eigennützig handeln. Viele Menschen finden es schlecht, wieso sollten sie aber einen vernachlässigbaren Beitrag leisten wenn dass andere schon machen?

Ich mein es ist bequem der "Firma" die Schuld zu geben, die Firma gehört aber Menschen welche die Entscheidungen treffen. Falls du irgendwann Pensionskassengelder ausbezahlt bekommst dann waren die unter anderem auch in Nestle investiert.

Grundsätzlich: wenn man davon ausgeht dass Menschen extreme prosoziale Präferenzen haben, dann müssten wir praktisch keine Institutionen aufbauen. Wenn wir aber nicht davon ausgehen dann müssen wir Institutionen aufbauen die auf eine möglichst effiziente Art den Handlungsspielraum von Firmen etc beschränken. Diese Beschränkung liegt am besten darin, einen kompetitiven Markt zu gestalten und alle Externalitäten zu internalisieren (fast unmöglich, aber auch der erste Teil kann immer noch die zweitbeste Lösung sein).

PS: es ist natürlich auch wichtig die Informationsasymmetrie zwischen Firmen und Konsumenten zu verringern, damit diese besser gemäss ihren Präferenzen "abstimmen" können. zb das gepostete youtube Video oder comparis.ch etc.

-- Beitrag erweitert: 26.10.2012, 12:18 --

btw ich finde es persoenlich wuenschenswert prosoziale praeferenzen zu foerdern aber man kann zumindest kurzfristig und ich bezweifle das auch fuer die lange Frist nicht nur darauf abstellen
10-26-2012 01:20 PM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - armi94 - 10-26-2012 01:20 PM

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