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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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armi94 Offline
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Beitrag #106
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
Imo ist das ein Beispiel dafür dass das Konsumverhalten der dritten Welt "negative" Auswirkungen auf die dritte Welt hat. Wieso? Weil die Menschen dort entscheiden ob sie das Geflügel kaufen oder nicht. Sie könnten es von ihrem lokalen Bauern kaufen, machen es aber nicht weils günstiger ist das andere zu kaufen. Dabei kommt es zu strukturellen Veränderungen wie sie üblich sind und wogegen sich jeder Sektor der davon betroffen ist sträubt. Es findet Umverteilung von Produzenten im eigenen Land (Bauern) zu den Konsumenten im eigenen Land statt. Der Nettoeffekt ist, wenn man die Wohlfahrtsverluste der Bauern und die Wohlfahrstgewinne der Konsumente vergleicht, afaik positiv. Das heisst, insgesamt profitiert die Gesellschaft davon. Ich weiss das tönt jetzt sehr zynisch, aber das Beispiel ist (abgesehen davon dass anscheinend viele Konsumenten schlecht informiert sind und deshalb erkranken) exemplarisch für viele Branchen welche grösserem Wettbewerb ausgesetzt werden. Allerdings gibts hier nen Kritikpunkt und kann nicht abschätzen wie stark der eine Rolle spielt: Konsumenten sind nur beschränkt informiert, vor allem wohl in solchen Ländern.

"In Ghana ging der Verkauf weiter. Das Land kann und will offenbar nicht gegen die Regeln des freien Welthandels zu verstoßen, weil sonst schnell finanzielle Unterstützungen und Kredite von reichen Geberländern auf dem Spiel stehen."
Das ist ein Instutionenproblem falls die Bürger die Präferenzen hätten die Hühnchen nicht mehr zu importieren und ein Konsumentenfail in dem Sinne, dass die Menschen die Hühnchen immer noch kaufen. Das ist ja auch das "Hauptproblem" dabei. Wie man da jetzt internationale Politik als Grund reinnehmen kann erschliesst sich mir nicht. Offensichtlich hat eine solche politische Situation auch nichts mit freien Märkten zu tun wenn Anreize so verändert werden dass Gahnaher das Hünchen kaufen obwohl sie es in einem freien Markt Setting nicht machen würden.

Zum Schluss gibts nochmals das Argument der Autarkie, das wie hier bereits besprochen, völlig am Ziel vorbeischiesst und Armut fördert. Genau dass diese Strukturen so fragil sind (Kleinbauern), sollte doch den Organisationen die gerne die dritte Welt unterstützen wollen zu denken geben.

Imo sollte man aus diesem Artikel die Lehre ziehen dass 1) Handelsbarrieren gegenüber der dritten Welt abgebaut werden sollten, 2) Strukturerhaltende Massnahmen wohl in der Langen Frist zum scheitern verurteilt sind (Wieso sind Kleinbauern gut? Wieso sollten nicht mehr Leute eine Schule besuchen? Wieso sollt es keine grossen Landwirtschaftsbetriebe geben die viel effizienter Hunger bekämpfen können? etc.)

Nur um es klarzustellen: Es ist schrecklich wie Menschen in diesen Ländern oftmals um ihr überleben kämpfen. Und ich bin der Meinung man sollte so viel wie möglich dagegen tun das Menschen in solchen Verhältnissen leben. Ich finde die aktuelle globale Vermögensverteilung alles andere als fair. Ich bin aber der Meinung dass man sich dem Thema objektiver und mit wissenschaftlich fundierter Methodik nähern soll, vorzugsweise sollten dabei Ökonomen mitreden können, da sie relativ besser sind als andere Wissenschaftler wenn es um Entwicklung und Wachstum geht.
11-30-2012 07:26 PM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - armi94 - 11-30-2012 07:26 PM

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