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Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
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Paxinor Offline
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Beitrag #179
Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen?
YrrsiN schrieb:Seit wann können wir nicht über unser eigenes Steuerverhalten mitbestimmen? Solange die Mehrheit der Wähler für eine staatliche Erhöhung der Entwicklungshilfe ist, ist es doch völlig legitim?
Du willst doch nicht allen Ernstes behaupten, dass eine Erhöhung der Entwicklungshilfe, die momentan bei ca 0.6% des BIPs liegt, auf Beispielsweise 2%, eine zu grosse Auswirkung auf unseren Wohlstand hat?
nun, das sind durchschnittlich 1 woche arbeit bzw. 1-2k chf pro kopf... Wenn man leuten eine woche ferien nimmt wirst du wohl kaum eine mehrheit finden dafür (sonst würden wir es schon tun). Und selbst wenn ist es ne dumme idee, es den anderen 50% aufzuhalsen, die es nicht wollen. Nur schon wegen der Substitutionseffekten bei privaten effizienteren spenden. Und imo hätte dies eine negative Auswirkung auf den Gesamtoutput, speziell wenn man für die Finanzierung die Steuerprogression erhöhen würde.

Mit anderen worten: ja ich will damit sagen, dass es einen negative Auswirkung hat, "gross" ist eine definitionsfrage

Zitat:Betrachtet man nur mal die skandinavischen Ländern, bei welchen die Steuerfüsse bei 50%+ liegen und die Wirtschaft, im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern, keine negativen Begleiterscheinungen aufweisen und die Lebensstandards mit denen der Schweiz absolut konkurrieren können bzw diese in einigen Bereichen sogar übertreffen.
da würd ich massiv wiedersprechen, ich bin mir sicher, diese Länder haben sich wegen ihrer hohen Steuerfüsse unter ihrem Potential produziert und sich zudem noch wie z.B. Norwegen übers Öl künstlich finanziert (was ja jetzt dann wohl zu ende ist).

Zitat:Private Spende ist wohl sowieso das Beste, da man sich gezielter auf kosteneffiziente Hilfswerke fokussieren und diese unabhängiger und ohne staatliche Eigeninteresse auswählen kann. Aber solange man nicht die meisten Leute davon überzeugen kann, freiwillig zu spenden, ist auch die Erhöhung von staatlicher Hilfe zu fördern.
Nein! Das wäre imo einfach falsch und das ist mein Hauptpunkt eigentlich. Das wird am ende des Tages nichts gutes bringen, weil man etwas tut, was die Leute eigentlich nicht wollen. Klar stimmen alle Leute dafür, wenn man ihnen sagt wir besteuern jemand anderen (i.e. die "reichen") aber sobald ihnen klar wird, das sie selber auch zur Kasse gebeten werden, ist bei allen, die nicht jetzt schon freiwillig spenden der Goodwill weg.

Ich mein wir reden hier ja nicht von einer 10-20% steigerung der Entwicklungshilfe, sondern von einer verdreifachung! Weil wir tun per definition ja das was wir "wollen"... massiv mehr zu machen kriegst du nur hin, in dem du etwas gegen den Willen der Menschen machst bzw. ihnen was vorgaukelst.

Zitat:Mein gesamter Text bezog sich ja nur auf die Frage nach den Institutionen. In allen anderen Kapiteln des Buches gehen die Autoren vertieft auf alle anderen Bereiche ein und haben auch gute Lösungsvorschläge zur Hand. Natürlich kann man mit diesen Vorschlägen noch nicht die Welt retten, aber es ist auf jeden Fall einen Schritt in die richtige Richtung. Was heute vor allem fehlt, sind die nötigen Organisationen, welche kosteneffektiv in den entscheidenden Gebieten Hilfe leisten. Dazu benötigt es des weiteren auch die entsprechenden und momentan noch fehlenden Spendengeldern, sowie Überzeugungsarbeit gegenüber der Bevölkerung (am besten durch die jeweiligen Organisationen selbst oder die Förderung und Unterstützung von Gruppen wie THINK o.ä die in dem letzten Video noch erwähnt wird!)
Ehrlich gesagt sehe konkrete Beschreibungen von Problemen, die man nicht lösen konnte bis jetzt (obv. neben vielen die man Lösen konnte keine Frage) und dann ein paar sätze wie die unteren:


Zitat:Careful understanding of the motivations and the constraints of everyone (poor people, civil servants, taxpayers, elected politicians, and so on) can lead to policies and institutions that are better designed, and less likely to be perverted by corruption or dereliction of duty

Zitat: A small revolution can be achieved by making sure that everyone is invited to village meeting; by monitoring government workers and holding them accountable for failures in performing their duties; by monitoring politicians at all levels and sharing this information with voters

Zitat:. But we also have to recognize that in some cases, the conditions for a market to emerge on its own are simply not there. In such cases, governments should step in to support the market to provide the necessary conditions, or failing that, consider providing the service themselves.

und ich kann nur eins denken: Ja schön und gut ABER WIE? WIE? Klar tönt prima... warum hat man das nicht schon lange gemacht? weil es eben fucking schwer ist... weil es extrem skilled leute braucht, die dies irgendwie hinkriegen, die die kultur verstehen und selbst dann klappt es wohl nicht immer, weil es in jeder gesellschaft relativ viele bescheuerte Leute gibt. Abstrus wirds dann bei sätzen wie dem letzten, dass ja wirklich nur wishfull thinking ist.

Wie schon gesagt, ich finde es prima, dass wir Entwicklungshilfe leisten, und bin gegen eine Kürzung. Aber wir werden realistisch gesehen die (staatliche) Entwicklungshilfe nicht verdreifachen... und sollten es wohl auch nicht tun. Wenn sich die private Entwicklungshilfe im Volumen verdreifacht, um so besser...

"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
04-11-2013 01:04 PM
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Re: Wohlstand und Reichtum: Sind wir die Bösen? - Paxinor - 04-11-2013 01:04 PM

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