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Umfrage: Wie würdest du deinen Fleischkonsum beschreiben?
Ich lebe vegan
Ich ernähre mich rein vegetarisch
Ich esse nur wenig Fleisch/Fisch und/oder achte streng auf Herkunft und tierfreundliche Haltung
Ich esse mehr oder weniger täglich Fleisch/Fisch
Ich esse viel billiges Fleisch/Fisch und finde, dass Vegis Emos sind
Vegis gehören an die Wand gestellt
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Farbe bekennen! (Rot?)
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tron Offline
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Beitrag #11
Re: Farbe bekennen! (Rot?)
Märchy schrieb:Hauptgrund ist schlicht und ergreifend, dass ich überhaupt nicht auf Obst und Gemüse stehe, was dann doch ein gewisses Problem darstellt :-)
hab vor vegi-sein ziemlich null gemüse / salat gegessen und nur fleisch Smile
geschmäcker ändern sich ziemlich rasch...
06-15-2012 05:02 PM
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Paxinor Offline
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Beitrag #12
Re: Farbe bekennen! (Rot?)
Imo werden hier Sachen vermischt, die nicht vermischt gehören... einerseits das Leiden von Tieren, andererseits das Ökologische.

Imo ist die konsequenz, tieren kein leid antun zu wollen nicht automatisch vegetarismus... Man hat easy die Möglichkeit, sein standard beliebig hoch zu schrauben, bis "netto tierische glücklichkeit" positiv ist. Ich mein wenn ich ein Kobe Rind esse, dann hab ich defacto Glück kreiiert und nicht vernichtet. Eine Kuh wurde gezüchtet, die nicht gelebt hätte, wenn ich keine Nachfrage nach ihrem fleisch hatte, hatte ein glückliches leben und ist dann vermutlich einer der angenehmsten Tode gestorben, die ein Tier sterben kann. Also wenn ich wiedergeboren werde als Kobe Rind, bin ich happy... Also ist es nur eine Frage des Standards, aber ab einem gewissen Level von Fleischqualität trägt man dazu bei, dass die Erde mit mehr glücklichen Geschöpfen bevölkert ist als ohne die Nachfrage dieses levels von fleischqualität.

Und dann das Ökologische:

Obv. je höher die Fleischqualität, desto höher auch die "verschwendung" an ressourcen, die für Menschen aufgewendet werden könnte. Aber da beginnts imo ganz hässlich zu werden mit der argumentation. Okey wir verfuttern Kalorien an Tiere um sie dann zu essen (sagen wir glückliche tiere) und entnehmen irgend nem Afrikaner dadurch die lebensgrundlage. Fair enough. Man verzichtet auf Fleisch. Aber dann ist die frage, warum man sich anderen Luxus gönnt, den man nicht nötig hat (nachfrage nach smartphone, dessen Herstellung gerade so gut gespart werden könnte für extra herstellung von Nahrung).

Fakt ist: wenn die Menschheit wollte, könnte sie genug Nahrung vor alle herstellen, wenn das wirklich die priorität wäre. Tut sie aber nicht, weil sich leute in der ersten welt eben eben ne schöne wohnung, n Iphone und Ferien leisten will... Ich mein da spend ich locker n paar 100 CHF pro Jahr nach afrika, und ich tu mehr dafür, dass die dort nicht verhungern wie jeder Vegi.

Ich finds völlig ok wenn jemand Vegi ist, aber ich gebe einfach zu bedenken: es ist ein komplett subjektiver, emotionaler entscheid. Wie jede Verhaltensweise ist Vegetarismus im vgl mit anderen verhaltensweisen völlig inkonsequent, genau wie fleisch essen und gleichzeitig spenden am ende des tages inkonsequent ist.

Ich persönlich kann Vegetarismus akzpetieren, hab aber sehr mühe damit, wenn es dargestellt wird als wäre es ein koheränteres moralisches ideal, weil das ist es definitiv nicht. Das verhalten eines Vegis ist nicht weniger hypocrictical als das verhalten von jemandem, der die tierquälerei in der Fleischproduktion verharmlost... Und das sollte sich imo jeder Vegi bewusst sein (und die meisten haben wirklich einen unglaubliches selbstvertrauen in ihre moralische kohärenz)

was ich damit sagen will: MP Rator hat 5 Punkte aufgezählt, warum er kein fleisch isst. er wird wohl mindestens 4 von diesen 5 Punkten mit anderen Verhaltenweisen direkt contradicten. Das machen alle von uns... aber man sollte es sich immer bewusst sein.

in short:

1. je netter man tiere behandelt, desto teuerer und luxuriöser wird es
2. Jeder Luxus, den sich irgendjemand leistet hier auf dieser welt, nimmt direkt jemand anderem das Leben weg...

es soll bitte niemand behaupten, dass man 1&2 so balancieren kann, dass vegetarismus oder irgend ein andere essmoral kohärent ist zu seinen anderen verhaltensweisen, die man so an den tag legt als average europäer...


ps: persönlich achte ich auf qualität des fleisches so gut wie möglich, und bin auch bereit viel geld dafür zu bezahlen => bin also einer dieser "ich töte implizit xy afrikakinder pro jahr" mit fleischkonsum, schaue dafür aber, dass die kühe und hühner so glücklich wie möglich waren, bevor man sie gekillt hat....

"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
06-15-2012 06:39 PM
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M.P.Rator Offline
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Beitrag #13
Re: Farbe bekennen! (Rot?)
Paxinor schrieb:Imo ist die konsequenz, tieren kein leid antun zu wollen nicht automatisch vegetarismus... Man hat easy die Möglichkeit, sein standard beliebig hoch zu schrauben, bis "netto tierische glücklichkeit" positiv ist. Ich mein wenn ich ein Kobe Rind esse, dann hab ich defacto Glück kreiiert und nicht vernichtet. Eine Kuh wurde gezüchtet, die nicht gelebt hätte, wenn ich keine Nachfrage nach ihrem fleisch hatte, hatte ein glückliches leben und ist dann vermutlich einer der angenehmsten Tode gestorben, die ein Tier sterben kann. Also wenn ich wiedergeboren werde als Kobe Rind, bin ich happy... Also ist es nur eine Frage des Standards, aber ab einem gewissen Level von Fleischqualität trägt man dazu bei, dass die Erde mit mehr glücklichen Geschöpfen bevölkert ist als ohne die Nachfrage dieses levels von fleischqualität.
Naja, das ist eine äusserst abstrakte Argumentation. Nach der Logik müsste es unser Ziel sein, soviele Menschen und Tiere auf diesen Planeten zu setzen, wie's gerade noch verkraftbar ist, um die gesamte Glücksmenge zu maximieren. Ich glaube nicht, dass das im Sinne des Utilitarismus ist. Das potentielle Glück nichtexistenter Wesen sollte imo nicht in die Rechnung miteinfliessen. Das reale Leid existenter Wesen hingegen schon. Dein Argument erinnert mich an die Abtreibungsdebatte in den USA. Wie wir wissen, hat Moral unterschiedliche Dimensionen, bloss denke ich, das wir beide mehr oder weniger auf die gleichen Dimensionen ansprechen und uns deshalb diesbezüglich einig sein sollten.

Und ausserdem pickst du mit der Kobe-Kuh ein Extrembeispiel heraus. Für die durchschnittliche Kuh ist das Leben einer Kobe-Kuh ungefähr so realistisch wie für uns das Leben von Hugh Heffner.

Paxinor schrieb:Obv. je höher die Fleischqualität, desto höher auch die "verschwendung" an ressourcen, die für Menschen aufgewendet werden könnte. Aber da beginnts imo ganz hässlich zu werden mit der argumentation. Okey wir verfuttern Kalorien an Tiere um sie dann zu essen (sagen wir glückliche tiere) und entnehmen irgend nem Afrikaner dadurch die lebensgrundlage. Fair enough. Man verzichtet auf Fleisch. Aber dann ist die frage, warum man sich anderen Luxus gönnt, den man nicht nötig hat (nachfrage nach smartphone, dessen Herstellung gerade so gut gespart werden könnte für extra herstellung von Nahrung).

Fakt ist: wenn die Menschheit wollte, könnte sie genug Nahrung vor alle herstellen, wenn das wirklich die priorität wäre. Tut sie aber nicht, weil sich leute in der ersten welt eben eben ne schöne wohnung, n Iphone und Ferien leisten will... Ich mein da spend ich locker n paar 100 CHF pro Jahr nach afrika, und ich tu mehr dafür, dass die dort nicht verhungern wie jeder Vegi.

Zum Bio-Standard gehört afaik auch die Regionalität der Produkte. Ich habe in unseren Supermärkten noch nie Biofleisch aus Afrika gesehen. Und im Normalfall fressen Bio-Tiere auch einheimisches Gras/Getreide. Wiederkäuer sollten sowieso kein Getreide oder Kraftfutter fressen, das ist nicht gesund für sie.

Ausserdem ist es völlig absurd, davon auszugehen, dass, wenn die Fleischqualität steigt, immernoch so viele Tiere gehalten werden wie heute. Steigende Fleischqualität bedeutet also keinesfalls mehr Ressourcenverbrauch.

Paxinor schrieb:Ich finds völlig ok wenn jemand Vegi ist, aber ich gebe einfach zu bedenken: es ist ein komplett subjektiver, emotionaler entscheid. Wie jede Verhaltensweise ist Vegetarismus im vgl mit anderen verhaltensweisen völlig inkonsequent, genau wie fleisch essen und gleichzeitig spenden am ende des tages inkonsequent ist.

Ich persönlich kann Vegetarismus akzpetieren, hab aber sehr mühe damit, wenn es dargestellt wird als wäre es ein koheränteres moralisches ideal, weil das ist es definitiv nicht. Das verhalten eines Vegis ist nicht weniger hypocrictical als das verhalten von jemandem, der die tierquälerei in der Fleischproduktion verharmlost... Und das sollte sich imo jeder Vegi bewusst sein (und die meisten haben wirklich einen unglaubliches selbstvertrauen in ihre moralische kohärenz)

was ich damit sagen will: MP Rator hat 5 Punkte aufgezählt, warum er kein fleisch isst. er wird wohl mindestens 4 von diesen 5 Punkten mit anderen Verhaltenweisen direkt contradicten. Das machen alle von uns... aber man sollte es sich immer bewusst sein.

Joa, ganz konsequent bin ich nicht, dessen bin ich mir durchaus bewusst. Ich trage Lederschuhe und -gürtel. Im Restaurant esse ich auch Milchprodukte und Eier aus konventioneller Haltung. Ich fliege in die Ferien und verpeste die Luft. Es ist ein Minenfeld in vielen Grautönen. Damit muss und kann ich leben. Trotzdem machen es sich die Meisten zu einfach, indem sie sagen, man habe die Wahl zwischen Schwarz und Weiss, wobei Weiss realistischerweise unerreichbar ist. Jede moralische Argumentation lässt sich irgendwie ad absurdum führen. Willst du sagen, meine "guten" Taten sind wertlos, weil ich auch "schlechte" Taten begehe? Fliessen denn die guten Taten nicht in die Nettorechnung mit ein?

Ich bilde mir keineswegs ein, die moralische Wahrheit zu vertreten, das wäre absurd. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass viele Fleischesser im Prinzip ähnliche moralische Werte vertreten wie ich, diese aber in Hinblick auf ihren Fleischkonsum verdrängen oder mit abstrakten Argumenten weginterpretieren. In diese Wunde möchte ich etwas Salz reiben.
06-16-2012 12:29 AM
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Nimifluk Offline
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Beitrag #14
Re: Farbe bekennen! (Rot?)
tron schrieb:
Märchy schrieb:Hauptgrund ist schlicht und ergreifend, dass ich überhaupt nicht auf Obst und Gemüse stehe, was dann doch ein gewisses Problem darstellt :-)
hab vor vegi-sein ziemlich null gemüse / salat gegessen und nur fleisch Smile
geschmäcker ändern sich ziemlich rasch...

This

@M.P.Rator: Respekt ;-)

Hatte diesen Schritt vor knapp 20 Jahren auch gemacht und bis heute nicht bereut, im Gegenteil.
06-16-2012 09:40 AM
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Paxinor Offline
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Beitrag #15
Re: Farbe bekennen! (Rot?)
M.P.Rator schrieb:Joa, ganz konsequent bin ich nicht, dessen bin ich mir durchaus bewusst. Ich trage Lederschuhe und -gürtel. Im Restaurant esse ich auch Milchprodukte und Eier aus konventioneller Haltung. Ich fliege in die Ferien und verpeste die Luft. Es ist ein Minenfeld in vielen Grautönen. Damit muss und kann ich leben. Trotzdem machen es sich die Meisten zu einfach, indem sie sagen, man habe die Wahl zwischen Schwarz und Weiss, wobei Weiss realistischerweise unerreichbar ist. Jede moralische Argumentation lässt sich irgendwie ad absurdum führen. Willst du sagen, meine "guten" Taten sind wertlos, weil ich auch "schlechte" Taten begehe? Fliessen denn die guten Taten nicht in die Nettorechnung mit ein?

Ich bilde mir keineswegs ein, die moralische Wahrheit zu vertreten, das wäre absurd. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass viele Fleischesser im Prinzip ähnliche moralische Werte vertreten wie ich, diese aber in Hinblick auf ihren Fleischkonsum verdrängen oder mit abstrakten Argumenten weginterpretieren. In diese Wunde möchte ich etwas Salz reiben.

Nein ich will dir auf keinen Fall unterstellen, dass es "eh nutzlos" ist. Ich will nur sagen: auch du vertrittst keine kohärente Sichtweitweise (wie ich obv. auch nicht am Ende des tages), was du ja hier auch schreibst, aber die meisten Vegetarier sehen das NICHT so.

Ich will einfach sagen: wenn ich ein Kobe Rind esse, dann kannst du mir ja wirklich nicht den Vorwurf machen, ich tue irgendwelchen tieren ein "Leid" an (und am ende zielt diese argumentation auch auf die "netto Glücklichkeit" ab, also so abstrakt ist die nicht). Und es kann vom "Leid antun" her nicht verwerflich sein, wenn ich so ein Rind esse, bzw. ich kann es hinten und vorne nicht nachvollziehen. Das Rind war nur noch happy, und irgendwann muss es sterben durch meine Hand. Aber ein Kobe Rind ist sicher nicht weniger "glücklich" und muss nicht mehr "leiden" als ein average Gnu in der afrikanischen Savanne. Darum erschliesst sich für mich der Vegetarismus nicht wirklich aus diesem Betrachtungspunkt, weil es eine "vereinfachte" heuristik ist. Damit mein ich obv. nicht so viele Tiere wie möglich in die Welt setzen, oder sowas. Mir gehts nur darum, dass es nicht schlecht ist so ein Tier zu züchten, es fair zu behandeln und dann irgendwann zu schlachten und zu essen, einfach weil ich gern fleisch habe. Die alternative wäre, die Kuh gar nicht züchten, sprich es hätte nie exisitert, und das eine über das andere irgendwie zu präferieren geht genau in die Abtreibungsdebatte rein. Und das wollen wir ja eben nicht.

Klar das Kobe Rind ist nicht räpresentativ, aber es ist ein Beispiel dafür, dass das "ich will nicht verantwortlich sein für das leiden von tieren" NICHT in vegetarismus endet. Es gibt x Möglichkeiten in der Schweiz, Fleisch zu kriegen, wo man wirklich sagen kann, dass diese Tiere nicht leiden müssen. Obv. ist das Fleisch teuer und aufwändig erstellt, aber es ist ganz ganz klar möglich. Ich kann das Argument, dass Tiere ihren grundbedürfnissen nicht nachgehen können etc. völlig verstehen und versuche das selber miteinzubeziehen, auch wenn ich es oft extra verdränge (sicher viel öfters als du, der es "nur" mit Lederschuhen macht Big Grin ). Aber wenn einem das sehr sehr wichtig wäre, würde das alleine imo einfach nicht vegetarismus bedeuten. (ich mein kommt noch dazu, dass du das problem mit allen tierischen produkten genau so hast).

Btw. kann man anhand der fleischqualität teilweise ableiten, wie gut das Tier gelebt hat. Hochqualitatives Fleisch, sieht anders aus, und schmeckt anders als fleisch von Tieren, die ihren Grundbedürfnissen nicht nachkommen können. Man siehts extrem beim poulet, aber auch bei Rindfleisch.

Und dieser "ich will tieren nicht leid zufügen" Geschichte ist einfach komplett zu trennen vom Ökologischen/Ökonomischen Argument.

Und auch bei dem zweiten , ökonomischen part muss ich einfach sagen: Bis zu einem gewissen grad ist es halt inkonsequent, und biased. Das argument => "viel kalorien werden verschwendet um fleisch herzustellen, ergo könnten andere dies essen" scheint zwar sehr überzeugend, aber ökonomisch unterscheidet sich Fleischproduktion in keinster Weise von jedem anderen Luxusgut. Ich kann verstehen, dass es dies emotional tut, weil es sich sehr wie "kalorienverschwendung" => (kalorien verfüttert an weniger kalorien + treibhausgase) anfühlt. Aber am Ende des Tages ist es nun egal, ob leute essen für tiere herstellen, anstelle für menschen, oder ob menschen ipods herstellen, anstelle von essen für Menschen. Die Welt wäre easy fähig alle Menschen zu ernähren. Einerseits, in dem sich alle Vegetarisch ernähren, anderseits in dem wir aufhören Ipods zu benutzen und anstelle davon mehr Leuten sagen sie sollen essen produzieren. Wir könnten vielleicht sogar alle Menschen nur mit Fleisch ernähren, wenn wir das wollten...

Am Ende des Tages entsteht imo Vegetarismus aufgrund der selben "emotionalen biases" wie fleisch essen. Man sagt leute verdrängen, wie die tiere behandelt werden, weil sie es nicht sehen etc. (zu recht!) und fällt in die nächste falle: man glaubt, dass jedes fleisch-essen tieren leid zufügt, und speziell überbewertet man die "kalorienvernichtung" die stattfindet, weil sie einfacher nachvollziehbar ist, als die eben indirekte, nicht so einfach sichtbare "kalorienvernichtung" durch nachfragen von Luxusgütern.

Ich mein ich will dich auf keinen Fall überzeugen etc, wenn es für dich emotional stimmt, dann ist es gut, aber ich will einfach darauf hinweisen, dass du am ende des tages immer noch die selben fehlüberlegungen machst wie klitschko, einfach an einem anderen Ort. Genau so wie ich darauf achte, dass ich extrem gute fleischqualität konsumiere, weil ich finde, das ein Tier glücklich gewesen sein soll, aber sobald ich ins Restaurant gehe, verdränge ich es nicely Smile. Ich weiss du sagst klitschko hat seine facts nicht straight etc. (was wohl auch stimmt) aber deine Ökonomischen Grundüberlegungen warum Vegetarismus "gut" ist, besteht auch nur emotional, aber nicht wirklich ökonomisch.

Ich mein du scheinst mir jemand, der wirklich extrem sein Verhalten hinterfragt, und keine "Last" für die Gesellschaft sein will, und kein "Egoist" etc. etc. und ich find das extrem bewundernswert, und obv. sollten alle Leute so sein wie du. Ich kann einfach als input geben, dass man irgendwo akzeptieren muss, dass man es nicht wirklich richtig machen kann. Du macht wohl nichts schlechter, wenn du einmal pro Woche/Monat zum Metzger gehst, der dir ein teures Rindsfilet verkauft, das von irgend nem Rind ausm lokalen Bauernhof kommt, das den ganzen tag auf der Weide rumdüdelt und am abend in den warmen Stall kann Smile. Ich mein wenn der Vegetarismus so weit geht, dass du dann in jeder spezialsituation emotional einen riesen fight hast, ob du dieses Fleisch nun essen sollst oder nicht, dann ist es einfach schade, weil imo beschäftigst du dich dann mit etwas zu fest, das eigentlich relativ irrelevant ist.

Und ab dem Punkt, wo man sich wirklich extrem mit dieser selbstgefassten "Regel" einschränkt und nur noch an dem rumstudiert, geht es imo einfach zu weit (bei dir scheint das nicht der fall zu sein, und ich will dich keinesfalls vom vegetarismus abbringen). Aber viele Leute steigern sich einfach bei so Dingen zu sehr rein, und imo ist schon "konsequent" Vegi eine ziemliche "reinsteigerung".

Ich habe eben diese theorie, dass diese "biologische" Askese von menschen von dem selben trigger herrührt, wie früher die religöse. Und ich finde man sollte es da eindeutig nicht zu weit treiben. (Nicht das ich dir das unterstelle, aber was ich von dir so weiss bist du tendentiell anfällig auf sowas (und das ist NICHT negativ gemeint).

"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
06-16-2012 10:22 AM
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klitschko Offline
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Beitrag #16
Re: Farbe bekennen! (Rot?)
M.P.Rator schrieb:Das stimmt leider nicht. Ein Grossteil der weltweiten Eier stammt nach wie vor aus der Käfighaltung. Selbst wo Geflügel nicht in Käfigen gehalten wird, sind die Zustände meist katastrophal. Unter dem Label "Auslaufhaltung" verbirgt sich normalerweise eine Lagerhalle mit Betonboden, auf dem viel zu viele Tiere Platz haben müssen. Die Fläche pro Tier ist ähnlich gering wie bei der Käfighaltung. Die Tiere sind dauergestresst, picken sich blutig, Kannibalismus ist nicht unüblich, verletzte oder kranke Tiere werden einfach ihrem Schicksal überlassen. Die Tiere sehen nie den freien Himmel, spüren nie echten Boden unter den Krallen. Scharren und Sandbaden sind unmöglich. Und das sind nur die Beispiele aus der Geflügelhaltung, die Zustände bei den Schweinen sind noch viel haarsträubender. Und nein, das ist nicht die Ausnahme, sondern die Norm, plz get your facts straight.

Imo beschreibst du Szenen aus nem Emofilm, das wiederum von radikalen Vegis manipulativ zusammengeschnitten ist um entsprechend auf die Tränendrüse zu drücken. OBV geht es nicht ganz ohne Leid der Tiere und natürlich wird das billige Fleisch durch das zusätzliche Leiden der Tiere subventioniert, das durchaus reduziert werden könnte, aber letztlich zu 100 chf/kg Fleisch oder noch höhere Preie führen würde. Ich, und viele andere Carnivoren nehmen das aber in Kauf und sind nicht bereit mehr für Fleisch zu bezahlen. So ehrlich muss man schon sein und das bin auch.


M.P.Rator schrieb:Ausserdem kommt dein "viel billiges Fleisch" nicht nur aus Mitteleuropa, sehe also deinen Punkt sowieso nicht.

Das Fleisch, das ich kaufe kommt aus Deutschland.

M.P.Rator schrieb:Na gut, da kann man nichts machen. Die wissenschaftliche Faktenlage ist klar. Sämtliche seriösen Wissenschaftler sind sich in der Sache einig. Wenn das für dich kein Verkaufsargument ist, dann weiss ich auch nicht weiter.

Ich werde nicht weiter darauf eingehen, weil das offtopic ist, ausser zu sagen, dass der Fleischkonsum, selbst wenn du die Story glaubst, nicht primär das Problem ist, aber das hat Pax eigentlich ganz gut erläutert.

M.P.Rator schrieb:Den Unterschied zwischen verbrauchen und gebrauchen verstehe ich nicht. Und was hat die Schweiz damit zu tun, wenn du doch vorallem billiges Fleisch aus dem Ausland isst? Klar ist's meine persönliche Entscheidung. Ich habe nie behauptet, mein Verhalten würde einen Unterschied machen.

Erdöl wird z.B. verbraucht. Wasser bewegt sich um Kreis. Wie gesagt mein Fleisch kommt hauptsächlich aus CH und D.

M.P.Rator schrieb:Du bist kein älterer Mensch, oder? Selbst Veganer können sich ausgewogen erhähren, obwohl das für sie wesentlich schwieriger ist als für Vegetarier. Siehe ein Bericht vom Bundesamt für Gesundheit vom 11. Januar 2006:

Eine auf pflanzlichen Produkten basierte ausgewogene Mischkost unter Einschluss von Eiern und Milchprodukten aber ohne Fleisch und Fisch (Ovo-lacto-vegetarische Ernährung) kann hingegen als gesunde und durchführbare Ernährungsweise betrachtet werden. Die Erfahrungen zeigen, dass hier die notwendige Zufuhr der Nährstoffe erfüllt werden kann und dass diese Gruppe der Vegetarier gesünder ist als der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Allerdings zeigt sich bei Betagten, Schwangeren, Säuglingen und Kindern, dass aufgrund der besonderen Anforderungen an diese Ernährungsweise ein gewisses Risiko für eine ungenügende Zufuhr der Vitamine B und D bestehen kann.

Und selbst wenn gewisse Menschen nicht vollständig auf Fleisch verzichten sollten, sehe ich immer noch keinen Grund dafür, "viel billiges Fleisch" zu essen. Das ist imo ein unsachliches alles-oder-nichts-Totschlagargument.

Du hast recht, ich könnte und sollte mein Fleischkonsum reduzieren, aber ganz ehrlich, bevor ich 100 Stutz pro Kilo Fleisch bezahle und 5 Stutz pro EI oder whatever, werde ich doch grad Veganer.
06-16-2012 03:37 PM
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Paxinor Offline
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Beitrag #17
Re: Farbe bekennen! (Rot?)
lol wollte nur schnell einwerfen, dass ich regelmässig fleisch für 100 stutz pro kg kaufe, und ich finde es ist jeden CHF wert... so sind die menschen verschieden (selbst mein proteinpulver nachm sport ist ähnlich teuer LOL)

"also wie gesagt, ich war damals anfang 20 und ziemlich gut aussehend" - oh__mygod
06-16-2012 04:02 PM
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armi94 Offline
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Beitrag #18
Re: Farbe bekennen! (Rot?)
Hab heute Merguez gegessen und hat mir ziemlich gut geschmeckt, der Thread scheint anzuregen ;-).

Find das Argument der Opportunitätskosten von Fleischkonsumhat halt flawed, weil man eben mit anderen Sachen genau dasselbe in wohl noch grösserem Umfang mach (Umweltzerstörung und Menschen umbringen). Die Menschheit entscheided durch ihre Konsumentscheide im Endeffekt gegen andere Menschen, mal gar nicht zu sprechen von Tieren.

Was mich immer ein wenig verwundert bei den ganzen Bemühungen für den Tierschutz ist, wie viel Energie und Ressourcen für gewisse Anliegen (Einzelschicksal eines nicht vom Aussterben bedrohten Tigers der rumgeflogen wird zwecks medizinischer Betreeung) alloziert werden (ist wie mein Beispiel zeigt jetzt nicht zwangsläufig auf Vegetarismus anzuwenden). Obwohl mit diesen Ressourcen und der Energie Menschenleben gerettet werden können. Weiss jetzt nicht ob mein Punkt klar wurde ;-).

Zum Schluss: Ich bin nicht gegen Vegetarier oder whatever, könnts mir selbst vorstellen, bringt mir persönlich aber zu wenig "Glücklichkeit" im Vergleich zum Verzicht auf Fleisch. Schon eher ein Grund wäre gesundheitliche/wohlfühl Aspekte, sind aber noch nicht so triftig. Wenn ich halt Lust hab auf ein Stück Fleisch ess ich Fleisch, wenn ich Lust hab auf nLaptop/sonstiges Gadget kauf ich es mir (unter Budgetrestriktion ;-)). Gibt da imo einen kleineren Unterschied als die Meisten denken/meinen.
06-16-2012 09:31 PM
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oh__mygod Offline
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Beitrag #19
Re: Farbe bekennen! (Rot?)
Naja, sehe jetzt da eigentlich keinen neuen Gedanken von dir armi94, was ich nicht schon von Pax gelesen hätte.
06-17-2012 01:05 AM
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klitschko Offline
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Beitrag #20
Re: Farbe bekennen! (Rot?)
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06-17-2012 12:08 PM
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