raise.ch
Geprobter Banken-Run ? - Druckversion

+- raise.ch (http://raise.ch/forum)
+-- Forum: Off-Topic (/forumdisplay.php?fid=9)
+--- Forum: Allerlei (/forumdisplay.php?fid=34)
+--- Thema: Geprobter Banken-Run ? (/showthread.php?tid=8684)

Seiten: 1 2 3


Re: Geprobter Banken-Run ? - Paxinor - 12-07-2010 01:44 PM

nepi schrieb:Überflüssige Zwischenhändler? Na dann viel Spass beim Rechnungen begleichen :-)

Ich gehe davon aus, dass Du da v.a. das Zinsdifferenzgeschäft ankreidest.
Naja, kann sicherlich darüber debattiert werden, doch wenn ich mir vorstelle, dass es keine Banken gibt und die Nationalbank das Ganze alleine macht, dann haben wir einen Apparat, der so wohl kaum zu handhaben ist. Zudem fehlt der Konkurrenzkampf, der Konsument hat ja gar keine Wahl mehr, wo er sein Geld haben will.

Agree: wenn etwas wirklich nutzen generiert, dann ist es die reine intermediationsgeschichte, i.e. zinsdifferenzgeschäft, fristentransformation, solche dinge... die übrigens extremen nutzen bringen, auch wenn er sich nicht direkt in nem gut messen lässt... aber das bankensystem ist einer der haupttreiber, warum KMUs und sowas überhaupt funktioniert...

ich finde z.B., dass ne bank "normale" bank keinen eigenhandel und sowas betreiben dürfte, und der ganze analysten crap, strukturierte produkte und sonstiger schwachsinn, einfach die ganze kundenabzocke, aber die kunden wollen das ja...

ich war mal an nem vortrag, wo zwei banker, die ultra high net worth individuals betreuen, die haben ganz klar gesagt, das sie den markt nicht schlagen etc. etc. dann hab ich sie gefragt, wenn sie glauben den markt nicht schlagen zu können warum bieten sie denn solche produkte an? um abzuzocken, oder weil es der kunde will?

sagt der: primär weil es der kunde will, wir werden richtiggehend gepushed von den kunden aktiv anzulegen, überrendite zu generieren, und wir müssen es oft tun obwohl der kunde n paar jahre später ganz entgeistert anruft, was denn mit seinem portfolio passiert ist, und uns die schuld gibt, und das geld abzieht... aber wenn wir es nicht machen, geht er von anfang an...

edit: kommt noch dazu, das die hohen Löhne etc. gefördert werden durch das kaufverhalten von Kunden... die Leute sind extrem preisinsensitiv, und lassen sich so einfach übertölpeln, wärend in anderen Bereichen es lebens auf jeden Rappen geschaut wird...


Re: Geprobter Banken-Run ? - armi94 - 12-07-2010 03:13 PM

@deus, wieso sollte der Durchschnittsiq der Zuschauer genannter Medien tiefer sein als der Durchschnittsiq (100) der Gesamtbevölkerung? ;-)

Und ja, viel Spass ohne Banken ;-). Zudem; die Banken-und Versicherungsbranche gehören zu den produktivsten Branchen (afaik), daher auch die hohen Löhne.

Zu dem was Fabo gesagt hat (bzgl. Diversifizierung) der Durchschnittsschweizer hält 3 Aktien. Irgendwie wird den Leuten nirgends gesagt, dass das einer der wichtigsten Punkte ist wenn sie anlegen (oder sie wollens nicht verstehen).


Re: Geprobter Banken-Run ? - Paxinor - 12-07-2010 03:28 PM

armi94 schrieb:Und ja, viel Spass ohne Banken ;-). Zudem; die Banken-und Versicherungsbranche gehören zu den produktivsten Branchen (afaik), daher auch die hohen Löhne.

ich persönlich bezweifle das, aber da viele kosten indirekt entstehen und die kunden einfach übers ohr gehauen werden können, ist der erarbeitete deckungsbeitrag im vgl zur leistung höher... kommen noch irgendwelche anreizprobleme dazu... das problem ist einfach dass leute völlig ungebildet sind in sachen risikomanagement, vermögensmanagement etc. etc. und darum suboptimale entscheidungen treffen, die die banken natürlich ausnützen (wer würde das nicht)... viele denken einfach es ist nicht ihr job sich um ihr vermögen kümmern zu müssen, sondern das macht ja der banker... der banker managt aber primär sein eigenes vermögen Smile... das wird kombiniert mit dem 08 15 gierverhalten der kunden (nicht das der banker, das der kunden) und wir haben die löhne die wir jetzt haben...

es ist ja nicht so, das es nicht möglich wäre, sein vermögen billig und ohne irgendwelche überteuerten löhne zu finanzieren anlegen zu können... jede bank stellt da möglichkeiten zur verfügung, die im übrigen tendentiell tiefe deckungsbeiträge liefern und wohl produktivität mit lohn übereinstimmt...

aber die ganzen medien befeuern so richtig die illusion, das der 08 15 anleger mit aktienpicks, wetten auf entwicklungen etc eine illusorische rendite erziehlt werden kann... und genau darum ist der ganze cash/SF-Börse crap so gefährlich


Re: Geprobter Banken-Run ? - h4Zl - 12-07-2010 03:30 PM

vielleicht macht sich einer die Mühe und erklärt es mir aber was haben Löhne mit Vermögensverwaltung und Risikomanagement zutun?


Re: Geprobter Banken-Run ? - DeusDeorum - 12-07-2010 03:31 PM

armi94 schrieb:@deus, wieso sollte der Durchschnittsiq der Zuschauer genannter Medien tiefer sein als der Durchschnittsiq (100) der Gesamtbevölkerung? ;-)
Ich wusste nicht, wie gross der DurchschnittsIQ der Gesamtbevölkerung ist, habe einfach ma angenommen, der liegt so hoch Smile
Wobei mich interessieren würde, wer denn deine Quelle ist. IMO unmöglich, ne statistisch aussagekräftige Teilerhebung zu machen, da Samplesize viel zu klein. Aber eben, wenn du mir nun ne Studie zeigst, wo, sagen wir, 500`000 Leute mit dem gleichen Test gestested wurden, sag ich nix mehr


Re: Geprobter Banken-Run ? - nepi - 12-07-2010 03:38 PM

Ist ja nicht nur einfach aus nem Spass entstanden, dass man die UBS rettete. Banken sind systemrelevant, kann mir jeder noch so was sagen, was er will... Und nur eine Grossbank auf dem Schweizer Markt :arrow: :lol:

@pax: Die Entwicklung im UHNWI-Bereich hat sich über die letzten paar Jahre sowieso stark verändert. Heute will der grösste Teil dieser Kunden eben einfach eine konservative Strategie, bei der am Ende des Jahres auch ein + vor dem Return steht und nehmen dafür auch in Kauf, dass sie nicht so eine krasse Performance fahren, wenn der Markt stark steigt. Primäres Ziel ist da sowieso Werterhaltung und nicht Performancemaximierung - Was will einer mit 100mio noch gross spekulieren? Der hat ja die Kohle sowieso schon...

Der Anreiz ist imo in der Branche etwas falsch angesetzt: Man kriegt Ziele vorgegeben, so und soviel Kommission zu generieren, ein Fondsvolumen von 1mio zu erzielen etc. Da gibt es sicher Leute, denen das egal ist und sowieso ihre Gewinne für die Bank erwirtschaften (die lässt man dann ja auch schön brav in Ruhe), aber denke, dass es sicher einige gibt, die dann ihre persönliche Ziele verfolgen, als komplett auf das Bedürfnis des Kunden einzugehen. Meist können sie das ja gar nicht erklären, siehe Lehman-Papiere

Strukturierte Produkte etc.: Ist halt n grosser $$$-Generator, den man drum auch nicht gerne aufgibt.

Bezüglich dem DurchschnittsIQ/-Bürger: Naja, ich glaube einfach die meisten Leute lesen halt Zeitungen und wissen nicht was hinter der Wirtschaft steht. Ich bin überzeugt, dass 70% nicht einmal ein einfaches Angebots-Nachfrage-Modell aufzeichnen und erklären könnte. Deshalb sollten genau auch diese Leute die Finger von der Börse und möglichen Spekulationen lassen. Wenn im ECO erzählt wird, "die Zinsen können sinken, was die Börse beflügelt", dann hören die meisten das Wort "können" erst gar nicht. Der ganze Wirtschaftsmotor dahinter sieht man ja gar nicht.

Ist ja ähnlich wie beim Pokern: Die loosing players brauchts, damit einige dick abcashen können. Eine Börse ohne fishes wäre ja auch nur n Haifischbecken

@armi: 3 Aktien pro Kopf, wie genau wird das verteilt? Meine nur, denn: Nehme ich beispielsweise ein Blocher, dann kann der in einem kleineren Dorf leben, wo kein einziger Bürger Aktien besitzt und der Schnitt des Dorfes ist immer noch über 3 Aktien... :shock:
Wie siehts nur auf die Investoren verteilt aus? Wieviele Leute sind eigentlich investiert? Habe echt keine Schimmer...

@deus
http://www.nzz.ch/2006/03/27/vm/newzzELAKI82F-12.html
Findest siche was auf Ulster University


Re: Geprobter Banken-Run ? - Paxinor - 12-07-2010 03:46 PM

h4Zl schrieb:vielleicht macht sich einer die Mühe und erklärt es mir aber was haben Löhne mit Vermögensverwaltung und Risikomanagement zutun?

ziemlich einfach: ich kann einer bestimmen person als bank die dienstleistung anbieten, die Vermögensverwaltung und damit auch das implizierte Risikomanagement zu übernehmen. Rein theoretisch ist das ne recht straightforward geschichte: man schaut sich die Risikoexposures einnes Kunden an, die Risikotoleranz, das Vermögen und die Cashflows, und bastelt sich aus passiven anlagen (obligationen, cash, passive indizes) eine Vermögensverwaltung zusammen. Das ist grundsätzlich ein tiefmargiges geschäft, die Leute die sowas machen verdienen zwar gut, aber jetzt nicht übermässig viel, und sie müssen doch einiges auf dem kasten haben

ODER:

Man macht das selbe, aber weniger rigoros. astelle verkauft man dem Kunden irgendwelche Produkte ("emerging markets, sustainable investments, alpha fund xy") die suggerieren, das sie eine viel bessere rendite erzielen, man arbeitet da mit ganz normalen emotionalen mechanismen wie im sachgutmarketing auch... aber: die kosten sind viel cleverer versteckt... kosten dort kosten da etc, und obv. musste n genius guy haben, der ein mathematisches konzept entwickelt, das so clever ist, das alle superbeeindruckt sind, der sick viel verdient... diese produkte benötigen auch nen ziemlichen aufwand, weil da allerhand mit optionen etc. was gemacht werden muss, damit das klappt, dafür braucht man noch mehr clevere guys... dann lässt man den kunden noch selber handeln, zockt ihm huge gebühren ab und und und...

DAS finanziert dann die übertriebenen Löhne, und viele machen das... obv. tragen diese hochmargigen tätigkeiten einen negativen return im vergleich zu passivem straightforward investment bei... es ist ziemlich einfach: in Branchen, wo leute bereit sind, überrissene preise zu zahlen für etwas was nix bringt, sind die Löhne zu hoch, so einfach ist das...

@nepi: ja obv. aber in 4-5 jahren ist das vielleicht wieder anders, vielleicht gibts dann wieder n emerging market run etc etc. obv. jetzt wo sich alle die finger verbrannt haben wollen alle konservativ, aber das ändert dann schon wieder Smile

meiner persönlichen meinung nach ist das bankensystem einfach ein abbild der bedürfnisse die anleger haben, und wenn bubbles entstehen ist tendentiell nicht (nur) die "Wall Street" daran schuld, sondern am schluss viele andere (stichwort Pensionskassen etc)... nur blöd das alle dann bezahlen müssen... aber das ist ja bei anderen dingen auch so... paradoxerweise sind die, die verloren haben eigentlich schuld an der krise, weil das die sind, die gekauft haben als es irrational wurde...


Re: Geprobter Banken-Run ? - armi94 - 12-07-2010 04:03 PM

@deus; egal was du machst; der Durchschnittsiq jedes Samples ist IMMER 100. Der IQ wird nämlich so festgelegt dass IQ von 100=Durchschnittsiq ;-) (dann kannste mit Normalverteilung schöne Einteilungen vornehmen). Sollte hier stehen; <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenzquotient">http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenzquotient</a><!-- m -->

@nepi; ka wies gewichtet ist; aber es impliziert dass relativ viele Leute nicht genug breit diversifiziert sind (>25 Aktien). Investiert sind alle Leute die jemals gearbeitet haben und zwar über die Pensionskassen.


Re: Geprobter Banken-Run ? - DeusDeorum - 12-07-2010 04:14 PM

ahja, i c...
thx Smile


Re: Geprobter Banken-Run ? - Fabo360 - 12-07-2010 04:23 PM

ja ist offtopic (und besserwissertum), aber die frage ob der durchschnitts IQ aller Schweizer Einwohner 100 ist hängt damit zusammen, wie der durchschnitts IQ definiert ist.

wird der 100 - IQ aus allen Schweizer Einwohnern übermittelt oder aus allen Weltbürgern? Auf Wikipedia habe ich durch kurzes Überfliegen nix darüber gefunden.

Wenn der 100 - IQ der Durchschnitt aller Weltbürger ist, wird der durchschnittliche IQ der Schweiz höher als 100 sein, da IQ sicher mit Ernährung im Frühkindsalter, etc zusammenhängt und die Schweiz da zu den entwickelsten Ländern gehört.