Hallo Zusammen,
CelebPoker schrieb:klarer call
ist auch eine frage deines bankroll managements. offensichtlich spielst du dieses limit mit deinen letzten $100 und hast drum angst gebustet zu werden.
schlussendlich kannst du nicht jedesmal folden, wenn du geraist wirst und selber nicht die stone cold nuts hast.
Ich als Greenhorn würde sagen, dass es weniger ein Beurteilungsproblem ist (da man es ohnehin nicht beurteilen kann), mehr jedoch ein psychologisches Problem. "Du kannst nicht jedesmal folden, wenn Du selber..." trifft doch den Nagel auf den Kopf.
a) Entweder ist der Pot/Stack-Verlust zu gross für Dich. Dann MUSST DU FOLDEN mit einem Paar (Aces)
[und vielleicht sogar den Tisch verlassen, weil Du gegen zuviel Kapital spielst];
oder
b) Du siehst es als Chance, auf die Schnelle Deinen Stack zu verdoppeln, dann MUSST DU CALLEN.
Für mich klar eine Frage der Perspektive, ob man einen möglichen Gewinn oder die Verhinderung eines Verlustes stärker gewichtet.
Mathematisch würde ich sagen, liegen die Chancen bis zum Flop auf Deiner Seite: ca. 8 : 2 oder sogar 9 : 1,
je nachdem.
Der schlimmstmögliche Fall wäre ein Doppelpaar beim Gegner zum Zeitpunkt des Flops...
Der zweitschlimmste Fall ist, dass er mit 2 Jacks startet. Selbst in diesem Fall stehen die Chancen immerhin noch (für Deinen Gegner) ca. 3.5 zu eins
(Zeitpunkt Turn).
Von mir aus gesehen, machen seine Bets am meisten Sinn, wenn wir davon ausgehen, dass er mit 2 Sechsen startet. Der Fold ist gerechtfertigt; will man aber schlauer werden will, muss man vielleicht auch hier all-in callen, um es erlebnismässig zu lernen (= Lehrgeld bezahlen) :twisted:
Ich persönlich hätte mit einem starken, intakten Bankroll gecallt, mit einem schwachen, sich eher im Minus befindlichen Bankroll hätte ich mit Sicherheit gefoldet. Wenn ich schreibe 3.5 zu eins für Deinen Gegner, und Du musst ca. 50$ für 160 $ zahlen, dann bietet sich, sofern man nach einem möglichen Verlust nicht in Tränen ausbricht, ein Call vielleicht doch an.
In solchen Situationen finde ich es übrigens wichtig, dass das Gefühl mit der Entscheidung, die man trifft übereinstimmt. Hier würde es mich interessieren, ob Du Deine Entscheidung eher rein pokertechnisch getroffen hast, und ob Dein Gefühl mit "jener rationalen" Entscheidung übereinstimmte.
Grüsse, Greenhorn