Movie-Talk

[M.P.Rator]

komme justament aus dem kino zurück, von avatar in 3D. absolut mindblowing. totaler wahnsinn.

ist der film ab und zu unscharf? jain. der film ist genauso scharf wie jeder 2D film. d.h. man sieht nur jene elemente scharf, die im fokus der kameralinse sind. der unterschied zu 2D ist halt, dass die unscharfen elemente scheinbar im vordergrund oder hintergrund sind. dadurch denkt man, man könnte mit den augen auf sie fokussieren, um sie scharf zu sehen. bloss werden die objekte dadurch natürlich nicht schärfer, weil die kameralinse nicht unseren augen folgt. es wird dem zuschauer also quasi vorgeschrieben, wo er hinzukucken hat. nämlich immer dorthin, wo es scharf ist. das mag anfangs stören, imo gewöhnt man sich jedoch dran. lässt man sich auf das neue erlebnis ein, kommt man voll auf seine kosten.

die 3D-technik - und insbesondere avatar - ist ein meilenstein für den film. endlich tut die filmindustrie das, was man seit jahren von ihr fordert: sich den neuen gegebenheiten anpassen, anstatt sich gegen veränderung zu sträuben. mit atemberaubenden 3D filmen lockt sie die menschen wieder in die kinos. allerdings blicke ich gleichzeitig der zukunft des films mit etwas sorge entgegen. die neue technik ist kaum für inhaltlich anspruchsvolle filme geeignet. was bringt es, filme wie "12 angry men", "einer flog über das kukuksnest" oder "lost in translation" in 3D zu kucken? ok, bei letzterem kommen wenigstens scarlett johansons brüste richtig zur geltung :mrgreen:. wenn die filmindustrie jedoch zukünftig nur noch auf visuelle effekte setzt, sehe ich schwarz.

bin gespannt, wie es weitergeht. gut möglich, dass sich mainstream hollywood und die independent-filmszene nun nicht mehr nur inhaltlich, sondern auch technisch in unterschiedliche richtungen bewegen werden.