h4Zl schrieb:vielleicht macht sich einer die Mühe und erklärt es mir aber was haben Löhne mit Vermögensverwaltung und Risikomanagement zutun?
ziemlich einfach: ich kann einer bestimmen person als bank die dienstleistung anbieten, die Vermögensverwaltung und damit auch das implizierte Risikomanagement zu übernehmen. Rein theoretisch ist das ne recht straightforward geschichte: man schaut sich die Risikoexposures einnes Kunden an, die Risikotoleranz, das Vermögen und die Cashflows, und bastelt sich aus passiven anlagen (obligationen, cash, passive indizes) eine Vermögensverwaltung zusammen. Das ist grundsätzlich ein tiefmargiges geschäft, die Leute die sowas machen verdienen zwar gut, aber jetzt nicht übermässig viel, und sie müssen doch einiges auf dem kasten haben
ODER:
Man macht das selbe, aber weniger rigoros. astelle verkauft man dem Kunden irgendwelche Produkte ("emerging markets, sustainable investments, alpha fund xy") die suggerieren, das sie eine viel bessere rendite erzielen, man arbeitet da mit ganz normalen emotionalen mechanismen wie im sachgutmarketing auch... aber: die kosten sind viel cleverer versteckt... kosten dort kosten da etc, und obv. musste n genius guy haben, der ein mathematisches konzept entwickelt, das so clever ist, das alle superbeeindruckt sind, der sick viel verdient... diese produkte benötigen auch nen ziemlichen aufwand, weil da allerhand mit optionen etc. was gemacht werden muss, damit das klappt, dafür braucht man noch mehr clevere guys... dann lässt man den kunden noch selber handeln, zockt ihm huge gebühren ab und und und...
DAS finanziert dann die übertriebenen Löhne, und viele machen das... obv. tragen diese hochmargigen tätigkeiten einen negativen return im vergleich zu passivem straightforward investment bei... es ist ziemlich einfach: in Branchen, wo leute bereit sind, überrissene preise zu zahlen für etwas was nix bringt, sind die Löhne zu hoch, so einfach ist das...
@nepi: ja obv. aber in 4-5 jahren ist das vielleicht wieder anders, vielleicht gibts dann wieder n emerging market run etc etc. obv. jetzt wo sich alle die finger verbrannt haben wollen alle konservativ, aber das ändert dann schon wieder
meiner persönlichen meinung nach ist das bankensystem einfach ein abbild der bedürfnisse die anleger haben, und wenn bubbles entstehen ist tendentiell nicht (nur) die "Wall Street" daran schuld, sondern am schluss viele andere (stichwort Pensionskassen etc)... nur blöd das alle dann bezahlen müssen... aber das ist ja bei anderen dingen auch so... paradoxerweise sind die, die verloren haben eigentlich schuld an der krise, weil das die sind, die gekauft haben als es irrational wurde...