Hans Ziegler

[Paxinor]

DeusDeorum schrieb:Aber in einem regulierten Markt oder in Bereichen, wo nur wenige Players da sind (Pharma, Öl kommen mir grad in den Sinn)

Öl ist mittlerweile ein sehr schlechtes beispiel. Aber ja natürlich: je weniger players, je regulierter desto eher ist dies möglich, da sind sich alle ökonomen durchs band einig. Aber eine "Börse" ist das exakte gegenteil von so einem Markt... gerade dort ist es äusserst schwierig... aber Ziegler und "die Linke" im generellen verteufelt ja gerade diese freie Märkte, sobald ein Preis entsteht, der nicht ihrer rosa Weltanschauung entspricht...

Das Problem ist eben folgendes: es gibt zwei Arten von schlechten Preisen:

1. Preise, die nicht "fair" sind im Sinne von das gewisse Marktteilnehmer systematisch benachteiligt werden, was gerne in Monopolen und Oligopolen vorkommt, wie von dir schon gesagt (als beispiel z.B. auch protektionistische haltung der 1. welt in sachen agrarwirtschaft)

2. Preise die nicht "fair" sind, weil halt der arme Nigerianer nicht genug Geld hat, um den (nach Kriterium 1 "fairen" Preis) zu bezahlen.

An 2. ist jedoch grundsätzlich 1 nicht schuld, und wenn man versucht 2 mit regulierung zu lösen, so wie es die linke will (a la: "wir schreiben vor, was ein gut für ein Wert haben muss") dann funktioniert dies meistens sehr schlecht und dann noch auf kosten der "fairness" nach 1...

Nun gibts vernünftigere und unvernünftigere Vorschläge von 1 und 2 tradeoffs, aber bei Ziegler z.B. nimmts züge an, wo ein perfektes 1 UND ein perfektes 2 gefordert wird in dem man Massnahmen umsetzt die je nach dem 1 und 2 extrem schädigen.

Das ist von der Argumentation her vollumfänglich auf dem niveau von rechts-aussen, die einfach alle Ausländer auschaffen wollen, um uns ein schönes leben zu ermöglichen...

für mich ist Ziegler auf dem gleichen Niveau wie ein rechtspopulist, weil er sich etwas wünscht was nicht möglich ist, dinge vorschlägt die nicht funktionieren, und scheinbar auch kein Willen zeigt, sich über die themen ein wenig zu informieren

[gert30k]

Preise in gut oder schlecht zu unterteilen macht keinen Sinn. Dass Preise zu hoch sind (nicht nur bei den Nigerianern) liegt alleine an der
Machtfülle unserer Nationalstaaten. In (halbwegs) kapitalistischen Staaten sind Preise tief ( China ).

-- Beitrag erweitert: 02.02.2012, 20:38 --

@Makk: Lol - Gewisse Regionen in Afrika sind arm, weil wir hier zu faul sind? Sehr wahrscheinlich...
Schon nur die Vorstellung, dass Lebensmittel "verteilt" werden ist völlig abstrus.

-- Beitrag erweitert: 02.02.2012, 20:46 --

Zitat:die Frage ist vielleicht: Kann man eine "Verknappung oder Mangel an Nahrungsmitteln" künstliche herbeiführen um Preise in die Höhe zu treiben?

Das geht relativ einfach und haben wir auch gemacht, zb durch Gentechnik Verbote. Nur komm ich nicht nach, wie jemand davon profitieren sollte. Entscheidend ist ja nicht der Gewinn pro Produkt, sondern der Gesamtgewinn. Wenn du darauf verzichtest 1000 Äpfel zum Gewinn von 10 Rappen zu verkaufen, um einen Apfel für 10 zu verkaufen, dann bist du nicht so der Geschäftsmann.

-- Beitrag erweitert: 02.02.2012, 20:53 --

Zitat:Ich mein es gibt X leute à la Jean Ziegler auf der anderen seite, Leute wie George Bush sind sehr sehr vergleichbar imo. Vielleicht dümmer, aber sogar Bush ist selbstkritischer als Jean Ziegler...

Bush ist möglicherweise etwas gemäßigter als der Hans, auf der anderen Seite ist er deswegen noch lange nicht.

-- Beitrag erweitert: 02.02.2012, 21:10 --

Zitat:Man behauptet gerne, das irgendwelche Leute hier Preise "hoch" oder "runter" spekulieren, die nicht der Realität entsprechen, aber es soll mir bitte jemand erklären wie das funktionieren sollte.

In einer freien Marktwirtschaft, wäre es unmöglich. In unserem System gibt es schon Möglichkeiten, siehe Hildebrand.

-- Beitrag erweitert: 02.02.2012, 21:17 --

Zitat:am ende des tages ist ja jeder trade ein nullsummenspiel..

Wenn ein Kurzsichtiger Holzbein gegen Brille von Invaliden tauscht, wer hat dann verloren?

-- Beitrag erweitert: 02.02.2012, 21:24 --

Zitat: obwohl sie die Nahrungsmittel gar nicht nötig haben (z.B. weil wir sie im Coop dann wegwerfen).

Dir fehlen da glaubs bisschen die nötigen Abstraktionsskillz. Nur weil man etwas kauft und dann fortwirft, ist das noch lange keine Vergeudung. Sonst müsstest du dich brutal aufregen, wenn du nie zum Krüppel wirst - ey, das ganze Versicherungsgeld - einfach für nichts!!! Zynisch.

[Paxinor]

Zitat:Wenn ein Kurzsichtiger Holzbein gegen Brille von Invaliden tauscht, wer hat dann verloren?

Das ist nicht die korrekte sichtweise für die Problematik, weil die beiden Teilnehmer einen unterschiedlichen numeraire haben, was offensichtlich der witz am Handeln per se ist, aber auf ein anderes Konzept hinausläuft.

In unserer diskussion gehts nicht um den tausch zweier güter, sondern um den handel eines gutes und das "gegebene gut" des anderen was in diesem barter fall hier darauf hinausläuft, das vor dem trade ein holzbein und eine brille da war, und nach dem trade ebenso... was ja völlig logisch ist... mit geld als handelsmittel passiert defacto genau das gleiche, leider ist es nicht so offensichtlich...

Zitat:In einer freien Marktwirtschaft, wäre es unmöglich. In unserem System gibt es schon Möglichkeiten, siehe Hildebrand.

Das ist imo falsch und hat nichts mit frei oder nicht frei zu tun, sondern damit, dass der Produzent eines Gutes eine Produktionsabsicht dieses Gutes öffentlich kundtut. Das hat nichts mit spekulation zu tun und kann in freien Märkten mit endlos reproduzierbaren Gütern (z.B. andere Zahlungsmittel wie Derivate oder Schulden) genauso passieren. Fakt ist jedoch, dass danach das gut effektiv mehr oder weniger wert hat da der Produzent den Wert des Gutes nicht selber festlegen kann, sondern der Markt dies tut. Das einzige was speziell ist, das Hildebrand Insider wissen hat und so theoretisch die rente der Preisveränderung abschöpfen könnte (als Privatperson). Auch das ist in freien Märkten möglich.

[gert30k]

Ne, Hildebrand kann den Wert des Franken schwächen, ohne selber dafür bezahlen zu müssen - Die Kosten werden auf die Allgemeinheit verteilt.
In einem freien Markt gäbe es keine Nationalbank und jemand der eine Währung anbietet würde sich 2x überlegen, was er macht.

[Pumba]

gert30k schrieb:Nur weil man etwas kauft und dann fortwirft, ist das noch lange keine Vergeudung.

loool doch genau das ist Verschwendung (not sure if serious)

gert30k schrieb:Sonst müsstest du dich brutal aufregen, wenn du nie zum Krüppel wirst - ey, das ganze Versicherungsgeld - einfach für nichts!!! Zynisch.

imho hinkt der vegleich gewaltig bzw. kann er gar nicht gehen...
das Geld wird ja nicht in die Muelltonne geschmissen, viel mehr hilft es einem Krueppel, um das selbe wort wie du zu verwenden

[gert30k]

Haha, ich wollte wirklich Invalide schreiben. Aber was du schreibst, stimmt nicht, du zahlst die IV-beiträge nicht, um anderen zu helfen, sondern um vorzusorgen ( und weil du musst, aber das ist anderes Thema). Wenn dir nichts passiert, ist das Geld (für dich) in der Mülltonne.<br /><br />-- Beitrag erweitert: 03.02.2012, 08:12 -- <br /><br />(außerdem sind weit mehr als die Hälfte der Bezüger Scheininvalide)

[Pumba]

also wenn ich meine vorsorge aufgebraucht habe, kriege ich kein geld mehr?

oder wenn ich bereits arbeitsunfaehig bin, bevor ich vorsorgen kann? dann erhalte ich doch dein Geld, also wirds direkt verbraucht..

es wird nicht ungebraucht weggeworfen, das ist zumindest sicher, und somit kein guter Vergleich

[Märchy]

gert30k schrieb:(außerdem sind weit mehr als die Hälfte der Bezüger Scheininvalide)

Und worauf beruht diese Aussage?

[Pumba]

Märchy schrieb:Und worauf beruht diese Aussage?

ich wette ein bierchen darauf, dass du die antwort bereits kennst :wink:

(stammkneipengeplapper.ch)

[gert30k]

- Subjektiver Eindruck - aus dem Stegreif könnte ich über 20 IV Bezüger aus meinem Bekanntenkreis aufzählen. 2 davon mit Anrecht. Natürlich hab ich starke Bias, da ich mit echteninvaluden weniger in Kontakt komme als mit Betrügern. Allerdings komme ich auch weniger mit Bezügern im Ausland in Kontakt, wo Betrug noch einfacher ist.
- Das System ist praktisch dafür gemacht, betrogen zu werden. Die hat nicht wirklich Grund Betrüger aufzudecken, weil ja nicht sie, sondern wir dafür zahlen müssen.<br /><br />-- Beitrag erweitert: 03.02.2012, 09:27 -- <br /><br />

Zitat:ich wette ein bierchen darauf, dass du die antwort bereits kennst

Krieg ich auch eins?