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Libertär, was ist das eigentlich und wie stehe ich dazu
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gert30k Offline
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Beitrag #51
RE: Libertär, was ist das eigentlich und wie stehe ich dazu
"aber fakt ist auch, dass solche bubbles auch ohne förderung entstehen und die Zentralbankpolitik vielleicht ein wenig zu locker war, aber der ganze scheiss wäre auch ohne dieses problem entstanden."

An welche denkst du da?

Zitat:Man kann vielleicht die Wirtschaft mit inflation abwürgen (und somit zukünftigen Wohlstand beeinflussen).... und man kann die relativen Vermögensverhältnisse verändern (=abwürgen der Wirtschaft). Aber im Aggregat lässt sich nix produziertes vernichten... es geht nicht... wir könnten jetzt einfach jedem sein cash auf dem Konto verdoppeln... wie wird dadurch die gesellschaft ärmer???

Das ist mir klar. Mein Argument ist ja nicht, dass wir ärmer werden, in dem unser Geld weniger wert ist. Allerdings ist es nicht so, dass wenn Zentralbanken Geld ausschütten, dies auf alle gleichmässig verteilt wird.

Zitat:1. hast du vorher behauptet die leute werden immer ärmer, und man könne jeden ami fragen, die sich nur noch arm vorkommen... gleichzeitig glauben sie, sie besitzen zu viel geld... wut? aber nun gut ignorieren wir das mal.

Es ist ja nicht so dass average joe in die bubbles investiert.

Zitat:Du behauptest das jetzt einfach... aber die Leute behaupten auch es gibt Gott und es wäre völlig plausibel...

Der Unterschied ist einfach, dass ich gelebt habe, als die Dotcom und die Hypothekarkrise passierte - Jesus habe ich nicht erlebt.[/align]

Zitat:Wenn er 1 mio hat, und ein 10 mio haus bauen will muss er ja einen kredit von 9 mio aufnehmen

Das muss er nicht. Er kann einfach mal anfangen zu bauen.

Zitat:Ich mein wir reden hier über inflation, die rolle der zentralbanken und wie sie angeblich volksvermögen weginflationieren, was sie obv nicht können, und du kommst mit dem beispiel, und bringst plötzlich die definition von kapital, die hier überhaupt nicht passt?

Yep, bei dem Beispiel ging es mir um den Unterschied von Fiat-Geld und Kapital. Die Zentralbank kann kein Kapital herstellen, da sie nicht produktiv ist. Aber sie kann Fiat-Geld herstellen und durch deren Verteilung die Kapitalverteilung beeinflussen. Die Gesamtmenge an Kapital bleibt dadurch aber gleich.

Zitat:Der allergrösste teil von dem was wir als "Geld" betrachten (i.e. von den "1 mio die du redest in deinem beispiel) sind nicht Nationalbank reserven, sondern Girokonti auf der Habenseite einer normalen privaten bank, die benutzt werden können um andere schulden zu bezahlen.

Fractional Reserve Banking, absolut einverstanden.

Zitat:Nun könnte man ja das Argument machen, dass Zentralbanken und der Staat quasi schuld an diesem verhalten, aber ich behaupte der einfluss ist nicht allzu gross. Der witz daran ist ja, dass diese "Übertreibung" passieren kann ganz ohne dass die nationalbank geld "druckt"... Da der Geldgeber nur glauben muss, dass der Schuldner das Geld zurückzahlen kann und mit "Geld" NICHT (!!!) Reserven oder Cash gemeint sind, sondern eben andere verbriefte schulden sprich Giroeinlagen bei banken , ist das alles möglich ohne dass die Nationalbank irgendwas macht. Es braucht kaum Nationalbankgeld um solche probleme entstehen zu lassen, das schaffen banken ganz alleine in dem sie leuten geld leihen, denen sie nicht geld leihen sollten, was geld schafft und dann gehts weiter..

Auf jeden Fall, Zentralbanken wurden zum Teil ja auch als Lösung zu diesem Problem erdacht. Die Privatbanken leihen Einlagen weiter und gleichzeitig garantieren sie, dass man es jederzeit abheben kann. Das ist im Grunde genommen Betrug, weil es der Bank unmöglich ist, bei einem Bank Run das Versprechen einzuhalten. (ua) deswegen hat man dann staatliche Einlagengarantien und Zentralbanken als Lender of Last Resort erschaffen, also als Möglichkeit, den Banken Geld zu geben, damit sie ihren Garantien nachkommen können um einen Bank Run verhindern. Das ist Symptom- statt Ursachenbekämpfung. Die Lösung wäre ja eigentlich relativ simpel: Eine Bank sollte nicht unmögliche Sache versprechen dürfen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-12-2013 02:10 PM von gert30k.)
05-12-2013 01:22 PM
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gert30k Offline
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Beiträge: 248
Registriert seit: May 2008
Beitrag #52
RE: Libertär, was ist das eigentlich und wie stehe ich dazu
Und du hast auch recht, dass wohl einige, vielleicht auch viele, die wegen der Inflation besorgt sind, dass Problem nicht richtig verstehen, bzw. so verstehen, wie du meinst, dass ich es sehe. Ich sehe das Problem allerdings in der Allokation sowie in der ungleichen Verteilung des neu geschaffenen Fiat-Geldes.

Zitat:kA mit welchen argumenten man behaupten kann wir hätten heute mehr inflation als früher, wenn wir klar weniger haben, egal wie diese berechnungen biased sind.

Kommt bisschen drauf an, was du mit früher meinst. Die Inflation war allgemein in den letzten 40 Jahren seit dem Nixon Shock hoch.

Interessanter Artikel dazu: http://mises.org/daily/6340/Where-Is-the-Inflation, besonders die erste Kurve.

Zitat:Again: mir ist zu 100% klar, dass Inflation schlecht sein kann für eine wirtschaft (wie deflation!)

Ein anderer Grund, warum die inflationäre Geldpolitik des FED's sich scheinbar nicht im Basket widerspiegelt ist auch, dass nach einem Bust die Preise sinken, da weniger Investitionen gemacht werden, sinkt die Nachfrage nach Ressourcen, weswegen Preise sinken. Dass sie in den letzten Jahren trotzdem immer noch gestiegen sind, ist eigentlich eher merkwürdig, also nicht zu erwarten, ausser man geht davon aus, dass die Preise durch Inflation am sinken gehindert wurden. Einige Preise sind ja auch kurzfristig gesunken nach 2008, der Ölpreis zum Beispiel. Aber seither wieder gestiegen, warum ist der deiner Meinung nach gestiegen? Sind wir so viel produktiver als 2010? Mich dünkt es nicht. Sind die Krisen in Libyen und anderswo für weniger Angebot verantwortlich? Möglich, aber doch nie in dem Ausmasse, wie uns Mainstream Medien weiss machen wollen.
Es wäre momentan für die Erholung der Wirtschaft wichtig, die Preise würden kurzfristig sinken, bzw. es ist der Erholung abträglich, wenn wir versuchen, das zu verhindern.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-12-2013 04:22 PM von gert30k.)
05-12-2013 02:24 PM
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gert30k Offline
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Beiträge: 248
Registriert seit: May 2008
Beitrag #53
RE: Libertär, was ist das eigentlich und wie stehe ich dazu
Von http://mises.org/daily/908

"Increases in the money supply set in motion an exchange of nothing for something. They divert real funding away from wealth generators toward the holders of the newly created money. This is what sets in motion the misallocation of resources, not price rises as such. Moreover, the beneficiaries of the newly created money--i.e., money "out of thin air"--are always the first recipients of money, for they can divert a greater portion of wealth to themselves. Obviously, those who either don't receive any of the newly created money or get it last will find that what is left for them is a diminished portion of the real pool of funding.

Furthermore, real incomes fall, not because of general rises in prices, but because of increases in money supply; in other words, inflation depletes the real pool of funding, thereby undermining the production of real wealth-- i.e., lowering real incomes. General increases in prices, which follow increases in money supply, only point to the erosion of money's purchasing power--although general rises in prices by themselves do not undermine the formation of real wealth as such."

"While increases in money supply ( i.e., inflation) are likely to be revealed in general price increases, this need not always be the case. Prices are determined by real and monetary factors. Consequently, it can occur that if the real factors are pulling things in an opposite direction to monetary factors, no visible change in prices might take place. In other words, while money growth is buoyant--i.e., inflation is high--prices might display low increases. Clearly, if we were to regard inflation as a general rise in prices, we would reach misleading conclusions regarding the state of the economy.

On this, Rothbard wrote, "The fact that general prices were more or less stable during the 1920s told most economists that there was no inflationary threat, and therefore the events of the great depression caught them completely unaware" (America's Great Depression, Mises Institute, 2001 [1963], p. 153)."
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-12-2013 03:29 PM von gert30k.)
05-12-2013 03:25 PM
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