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LINK - Theorie: suited connectors
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tron Offline
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Beitrag #11
 
Anmerkung zu beginn: paxinor: kann sein, dass wir uns einfach missverstanden haben und eigentlich gleicher meinung sind. weiss es nicht... aber dennoch eine ausführliche antwort :-)

Zitat:die 5/10er regel bezieht sich auf die playability am flop und nicht auf die equity...
sorry, das stimmt nicht. um ned unnötig quoten zu müssen, hier eine saubere erklärung der 5/10 Rule: <!-- m --><a class="postlink" href="http://forumserver.twoplustwo.com/showthreaded.php?Cat=0&Number=5803703&page=0&vc=1">http://forumserver.twoplustwo.com/showt ... age=0&vc=1</a><!-- m -->

es geht um die implied odds, mit einem Pocket Pair ein set zu treffen und dann seinen stack zu verdoppeln (oder den stack des gegners zu holen). hat nichts mit Postflop Play zu tun, sondern bezieht sich nur auf Preflop-Play (die 5/10 Rule).
die logik dahinter ist simpel. ich calle 10mal einen raise, welcher einen zehntel des gesamten stacks des gegners ausmacht. in einem dieser zehn fälle treffe ich mein set und krieg alles geld des gegners. in den anderen 9 fällen folde ich und verliere meinen preflop-call. insgesamt also even.
klar, das ist sehr vereinfachend, aber das ist die logik hinter der 5/10-regel.
nun, mit Suited Connectors: Ich treffe in 5.6% der Fälle eine Made Hand (die ich gleich wie ein Set spielen kann) und in 6.9% eine extrem starke drawing hand. wenn ich diese starken drawing hands noch unterscheide und nur alle 14+ Outs-Hände nehme, habe ich 3.5% auf einen 14+outs-draw. wenn ich persönlich nun eine 14+ outs-hand kriege, ist mein ziel klar: ich will auf dem flop all-in gehen. ich habe IMMER die odds, um JEDEN BELIEBIGEN raise zu callen, weil schlechtere odds als 1:1 sind per definition nicht möglich und wenn ich mehr als 50% pot-gewinn-chance habe, dann lohnt es sich IMMER zu drawen. (klar, auf dem turn ist die situation leicht anders).

paxinor, du vermischt meiner meinung nach verschiedene sachen. die frage ist nicht, ob ein pocket pair stärker ist als SC oder ob das PP auch ohne verbesserung gewinnen kann. die frage, die im thread besprochen wurde, und um die es hier geht, ist nur folgende: sind die chancen, mit SC eine sehr starke hand zu floppen ähnlich wie die chancen, mit einem PP ein set zu floppen. und offensichtlich sind sie das.
daraus ergibt sich logischerweise nun nicht, dass ich lieber 56s halte als KK! aber wenn ich die wahl habe, mit T9s einen raise zu callen oder mit 55 denselben raise zu callen, dann hätte ich persönlich bisher das 55 sehr oft gecallt und T9s sehr selten gecallt. und das ist grundsätzlich falsch bzw. mindestens fragwürdig.

daher auch meine aussage: nach einem raise werden tiefe pocket pairs generell überschätzt und gute SC oft unterschätzt (da man als anfänger immer lernt, dass SC nur in late position gelimpt werden dürfen).

das ein geflopptes set stärker ist als 2pair ist klar und gar keine frage. aber im grossteil der fälle sind beides made hands. und ja, meine argumentation ist ned mathematisch sauber und es wäre mal spannend, wirklich das ganze ganz sauber zu berechnen.
11-07-2006 06:24 PM
Paxinor Offline
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Beitrag #12
 
nein du hast mich nich verstanden... Smile

es geht wie schon gesagt darum das ich jedes 8te mal ein set treffe und ihm all das geld wegnehme

um ihm alles geld wegzunehmen brauch ich aber ne madehand

ergo: playability am flop! kann ich ihn am flop raisen weil ich mehr als 50% equity habe...

ich kann ihm nicht mit grosser sicherheit alles geld wegnehmen wenn ich auf einem draw sitze! bei einem 14+ draw auch nicht!

ich habe mit pocket pairs folgende möglichkeit

ich treffe zu 12.5% eine karte die dem gegner nicht mehr als 1-2 outs zulässt... ich besitze also zu 12.5% praktisch alles geld am flop...

ich treffe eine madehand zu 5.4% mit suited connectors... gegen twopair hat der gegner noch einiges mehr outs wenn er selber getroffen hat...

gegen jeden monsterdraw besitzt er noch 40% am pot! jeder draw etc. ist equitymässig zu halbieren.... selbst WENN ich all in pushen kann weil ich mehr als 50% equity am pot besitze... das heisst noch lange nicht das ich alles geld gewinne...


ich habe zu 12.5% mit pocketpairs eine 90% chance HU gegen den typen zu gewinnen...

ich hab zu 5.4% die chance 80% zu gewinnen und 3.5% zu ein wenig mehr als 50%

du kannst es drehen und wenden wie du willst aber ein pocketpair ist einfach nunmal doppelt so warscheinlich eine hand zu treffen wo man equity hat! und wo man raisen kann am flop!

es geht darum dem gegner alles geld wegzunehmen... und nicht die hälfte oder 2/3 weil er die hand zu 11/3 auch noch gewinnt weil nicht drawing dead oder sonstiges...

desswegen rede ich von playability am flop... es muss möglich sein zu agieren mit seiner made hand... und ich habe nunmal equity mässig doppelt so viel drin...

es ist abgesehen davon unrealistisch davon auszugehen im no limit korrekte odds für ein flush oder straight call zu kriegen am flop...

du kannst die ganze sache auch bei pokerstove eingeben die suited connectors kommen immer schlechter weg...

ich will nicht sagen das man nie implied hat um suited connectors zu spielen... ich will damit sagen... die rechnung ist falsch weil das 5/10 prinzip von einer madehand am flop mit praktisch null outs gegen einem ausgeht... und das hat man mit suited connector NIE...

und ich will sagen das pocket pairs die strikt bessere hand ist als ein suited connector...

weil die chancen eine sehr starke hand zu floppen eben nur halb so gross ist! und nicht gleichgross...
11-07-2006 06:59 PM
Paxinor Offline
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Beitrag #13
 
nun ich hab mir das nochmals genauer überlegt... die suited connectors kommen immer schlechter weg:

um dem gegner alles geld wegzunehmen muss er treffen...

wir gehen auch davon aus das wir alles 9outer und weniger wegknallen können... und wir gehen davon aus das unser pocket pair kein showdown value mehr hat, weil der gegner getroffen hat (das muss ausgeklammert werden für eine rein implied berechnung)

pocketpair: wir treffen zu 12.5% unser pocketpair und sind sogar bei nem 3suited flop durchschnittlich 90% ahead...

sprich 12.5% * 0.9

suited connectors:

wir treffen zu 5.6% eine hand wo wir ähnlich ahead sind...

zu 3.5% einen 14 ous plus draw... habe hier aber am flop nur a. 60% equity...do

insgesamt kommen wir wohl nur etwa auf 6.5% wenn wir alles auf 90% equity hochrechnen...


das wäre schon doppelt so gut...

jetzt kommt aber noch andere faktoren dazu die das ganze noch mehr zugunsten pocket pair verändern...

man braucht für einige der 5.3% mehr als eine karte... das macht es unwarscheinlicher das der gegner trifft... ausserdem wird einem schneller trips abgenommen als das set... alles in allem würd ich zusammenfassend sagen:

der artikel ist absoluter humbug und suited connectors werden definitv nicht überschätzt! ein pocket pair ist um mehr als das doppelte besser wenn es darum geht einen gegner komplet auszunehmen...

um den pot zu gewinnen siehts ähnlich aus, da eine made hand immer besser ist als ne drawing hand...
11-07-2006 08:06 PM
tron Offline
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Beitrag #14
 
paxinor: ich sehs anders. es fehlt mir momentan die zeit für ne ausgiebige antwort. ich finde, du hast einige gute punkte drin. aber ich denke, wir haben uns immer noch missverstanden (bzw. du verstehst mich nicht).

ein pocket pair 66 oder kleiner (ev. sogar 77 oder kleiner) ist absolut keine made hand und ich hasse diese hände fast zum spielen. man kann sie fast nur für set value spielen und sonst sind sie kaum zu gebrauchen (bis hierhin sind wir uns wohl einig). eine hand wie 89s ist natürlich eine drawing hand und sofern man nichts trifft, ist sie auch nicht zu gebrauchen, auch hier sind wir uns einig.

was ich spannend finde am artikel, ist, dass er mir persönlich gezeigt hat, dass ich tendenziell PP nach einem raise PF überbewerte, während ich SC sicherlich unterbewertert habe. bei dieser meinung bleibe ich. ob dies auch für dich zutrifft, weiss ich nicht. ist meine persönliche meinung und ich denke, dass viele anfänger (und teils auch bisschen bessere spieler, zu welchen ich mich zähle [mit betonung auf "bisschen"]) diesen fehler machen. wie oft hatte ich fische in ner runde, welche eisern an ihrem 44 festhalten, obwohl auf dem flop was wie AK9 kam und sie schon preflop geraised wurden. bei SC kommt dies seltener vor (wobei sicherlich auch Suited cards von anfängern überbewertet werden).

ich denke, du machst es dir in deiner rechnung zu einfach. entweder, wir vereinfachen die situation komplett und dann ist das ganze mathematisch relativ gut erfassbar, oder wir lassen das rechnen komplett weg. du vermischt aber das All-In Play mit "man gewinnt die hand trotzdem" usw. ;
fakt ist, dass ein tiefes PP gegen ziemlich jede hand, die PF (berechtigt) raised, ein coin flip ist (meistens was wie 53 : 47 für PP); fakt ist zudem, dass sowohl gehittetes set mit PP als auch gehittete Hand mit SC in den meisten fällen sehr schwierig zu erkennen sind. (ich gebe meinem gegner nach einem raise-call PF kaum je 56, wenn der flop 347 kommt).

aber eben, das hat ja auch nichts mit 5/10 rule zu tun, das bin ich mir bewusst. wenn ich die zeit finde, rechne ich die ganze situation mit den SC mal so sauber wie möglich durch. habs heute begonnen gehabt, aber dann nen fehler entdeckt und war zu faul, um es nochmals zu machen.

ohne jetzt gross auszuufern (und ich weiss, diese antwort ist ned gerade supertoll): tiefe PP werden imho überschätzt (da man kaum je das set trifft) und SC wurden bisher von mir unterschätzt. bei dieser meinung bleibe ich (mindestens vorerst). :-)
11-08-2006 02:21 AM
Märchy Offline
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Beitrag #15
 
Ich glaube, diese Diskussion bringt uns so nicht weiter.

@Paxinor

Ich bin absolut einer Meinung mit Tron. Doch ich versuche jetzt mal, meine Ansicht ohne viel Mathematik zu erklären, dafür ist NoLimit Holdem einfach zu komplex, es lässt sich nicht alles in Zahlen ausdrücken. Wenn das so wäre, gäbe es ein "perfektes" preflop-Spiel und das gibt es schlicht und ergreifend nicht. Bei Limit mag es so was vielleicht annähernd geben.

Dass PP's die besseren "Moneymaker" sind, bestreitet niemand, das lässt sich sogar beweisen (pokerstove, die eigene PT-Datenbank wird es auch zeigen). Ausserdem sind sie wesentlich einfacher zu spielen, meistens heisst es nach dem Flop "hit oder shit". Es geht doch lediglich darum, ob und wann SC's spielbar sind. Fakt ist doch, dass SC's sehr grosse implied odds haben. Diese kann ich nur voll ausnützen, wenn die stacks entsprechend gross sind. Sogar Sklansky schreibt in "NoLimit Holdem: theory and practice", dass du in einem deep-stack-game eher 64s als irgendwelche highcards spielen sollst (werde den Abschnitt noch posten). Ob hier die Anwendung der 5/10-Regel Sinn macht, sei mal dahin gestellt. Ein Beispiel, wie man es NICHT machen sollte, weil das Verhältnis nicht stimmt, sieht man hier:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.raise.ch/forum/viewtopic.php?t=22">http://www.raise.ch/forum/viewtopic.php?t=22</a><!-- m --> Wink

Ein weiterer, grosser Vorteil ist meines Erachtens doch auch das Image, das du dir aufbaust. Ein mitdenkender Spieler wird sehr schnell bemerken, dass du preflopraises nur mit PP's und AJs+ callst, du bist also nicht wirklich schwierig zu lesen. Wenn du allerdings die SC's noch dazu nimmst, wird's schon einiges haariger.

Wie auch immer. Ich habe immer schon preflopraises mit SC's gecallt, wenn ich das Gefühl hatte, ich kann den Gegner stacken, und dieser Artikel (und vor allem die anschliessende Diskussion auf 2+2) hat mich darin nur bestätigt.

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11-08-2006 09:46 AM
Bendaer Offline
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Beitrag #16
 
märchy, was ist denn z.b. jetzt mal rein angenommen du triffst top set und ich middle set. wie siehts dann aus? Smile
11-08-2006 10:29 AM
Märchy Offline
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Beitrag #17
 
Bendaer schrieb:märchy, was ist denn z.b. jetzt mal rein angenommen du triffst top set und ich middle set. wie siehts dann aus? Smile

Um es mit den Worten von Tommy aus "Snatch" auszudrücken: Dann ist einer von uns beiden "richtig gefickt" Smile

Aber die Situation ist so unwahrscheinlich, ich glaube, die kann man vernachlässigen :wink:

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11-08-2006 10:35 AM
Bendaer Offline
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Beitrag #18
 
also ich will mich auch noch schnell dazu äussern:

ich glaube das all die mathematischen wahrscheinlichkeiten hier wirklich nur eine untergeordnete rolle spielen. no-limit gibts einfach zu wenig klare limiten. klar kannst du dir gedanken machen, wies aussieht mit den implied odds wenn ich jetzt n raise calle. dies sollte aber vor allem sehr von deinem gegner abhängen. hast du einen gegner der dein set sehr schnell rausfindet und dich nicht stackt, ja dann sind natürlich die implied odds kleiner. und ein aggressiver der dich auch stacked wenn du n set floppst natürlich viel grösser. ich meine es ist so stark darauf auszulegen gegen wen du spielst, dass all die odds scheisse nur noch ne untergeordnete rolle spieltl.

beispiel:
ich meine gut, wenn einer KK oder Top pair mit gutem Kicker immer foldet aufm flop nach grossem raise, ich meine dann supi oder? folglich call raise mit any two preflop und dann aufm flop monster antäuschen. da brauchste nicht mal suited connectors dazu. da reicht auch das märchyblatt 72off

und das glaub ich n pocket pair stärker ist und die hand auch eher gewinnt wenn sie trifft versteht sich von selbst, daher machst du mit denen mehr geld weil die gewinnen dann in der Regel auch wenn du triffst. Aber eben wer sagt da schon dass dein Gegner dich stacked wenn du set triffst. ich kenn z.b. einen Märchy, der kann auch any two riasen und nicht nur AA und KK in der hand halten (sorry, ich habe deine ganze strategie verraten jetzt). Wer sagt dir jetzt dass der dich stacked wenn du set triffst? das weiss wohl niemand so genau oder? dass man jedes 9.te mal gestacked wird weil man da n set trifft ist ja wohl ne riesenilluision!

so da habe ich jetzt auch noch meinen senf dazugeben. beste grüsse aus der bundesrepublik deutschland.
11-08-2006 11:00 AM
Märchy Offline
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Beitrag #19
 
@ bendaer

Im Grossen und Ganzen: Word, meine Meinung.

Doch noch kurz zum Poker-Lingo, das wir uns alle richtig verstehen: Wenn ich jemanden stacke, habe ICH danach SEINEN stack, nicht umgekehrt. Dein Beitrag liest sich irgendwie "komisch", wenn man nicht kapiert, was du meinst, musste ihn zwei mal lesen. Big Grin

Und das mit dem "jedes Mal stacken, wenn ich ein set floppe": Ist nicht ganz richtig so. Ein Typ hat es im 2+2-Artikel ausgerechnet (ziemlich weit hinten), man muss IM SCHNITT 50% des gegnerischen Stacks holen, damit es eine break-even-situation ist.

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11-08-2006 11:30 AM
Bendaer Offline
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Beitrag #20
 
du meinst wenn dich der preflop call 5 prozent kostet, dann 50 prozent seines stack, sehe ich richtig? ja gut, das mag sein, ich halte es trotzdem noch für mutig. wie auch immer, welcher mongo spielt denn genau nach prozentzahlen? nur tucci hat das alles genau berechnet mit den 2.25 raises. Smile
11-08-2006 11:39 AM


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